Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0057 - Die Zombies

0057 - Die Zombies

Titel: 0057 - Die Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Conolly. »Ein Silberpfeil. Nachtigall, ich höre dir trapsen.«
    Insgesamt holte ich sieben silberne Pfeile aus dem Köcher.
    »Damit hätte ich nie gerechnet«, flüsterte Long Tom. »Aber es stand in der Schrift.«
    »Halte mal«, sagte ich zu Bill und reichte ihm den Köcher. Ich wühlte weiter.
    Und dann fand ich das Gegenstück zu den Pfeilen.
    Eine Harpune.
    Daß sie ihr Alter hatte, sah man ihr an. Die Konstruktion war simpel. Eine einfache Doppelschiene, auf die der Pfeil gelegt und von der er geschossen wurde. Allerdings war das Spannungsseil brüchig geworden. Wir würden es wechseln.
    »Was sagst du?« fragte ich Bill, als ich ihm die Harpune zeigte.
    »Das ist mehr, als wir erwarten konnten.«
    »Und damit muß Ogur getötet werden«, sagte Long Tom. »So steht es geschrieben. Sieben Pfeile sollen ihn treffen und in die tiefste Hölle schicken.«
    »Wo befindet sich denn die geheimnisvolle Schrift?« fragte ich ihn.
    »Auch in der Truhe.«
    »Und Sie haben sie noch nie geöffnet?«
    »Nein.«
    »Woher wissen Sie dann, was in der Schrift steht?«
    »Mein Vorgänger hat es mir erzählt. Er war ein sehr weiser Mann, der sich mit Schwarzer Magie beschäftigt hat.«
    »Und ihm ist sein Leben lang nichts passiert?« hakte ich nach.
    »Weshalb?«
    »Wer sich mit Schwarzer Magie beschäftigt, sie studiert und sich dem Satan verschreibt, dem wird irgendwann einmal die Rechnung präsentiert.«
    Long Tom winkte ab. »Er hat sich nicht dem Satan verschrieben und auch nicht den Teufel angebetet. Im Gegenteil, er war der erklärte Feind der anderen. Und er hat mich immer wieder davor gewarnt, mich auf die andere Seite zu stellen. Ich, der ich ein Wicht zu meinem Vorgänger bin, habe genau zugehört. Für mich war es das Beste, die Dinge ruhen zu lassen und erst gar nicht versuchen, selbst sich an irgendwelche Experimente zu wagen. Ich habe die Truhe nie geöffnet, wollte es auch nicht, denn ich kannte ihren Inhalt.« Ich glaubte Long Tom. Dieser Mann war zwar etwas verschroben, aber eine ehrliche Haut. Und so etwas zählt in unserer heutigen Zeit schon was.
    Der alte McBowen tauchte wieder auf. Wie ein Dieb schlich er durch die offene Kellertür. Die Kerzen brannten noch immer und überwarfen unsere Gesichter mit flackernden Schatten.
    »Ist alles in Ordnung?« fragte der Alte.
    »Natürlich«, erwiderte ich. Eine nähere Erklärung gab ich ihm nicht. Stattdessen suchte ich innerhalb der Truhe nach der alten Schriftrolle. Ich fand sie verpackt in einer Hülle.
    »Das hat auch mein Vorgänger gemacht«, sagte Long Tom stolz.
    »Muß ein sehr weiser und vorausschauender Mann gewesen sein«, meinte Bill Conolly.
    Long Tom nickte hastig.
    »Sonst wollten Sie uns nichts zeigen?« erkundigte ich mich bei ihm.
    »Nein, Sir.«
    »Dann können wir ja gehen.« Ich schaute Bill an. »Was dagegen, Alter?«
    »Nein, sollte ich?« Bill stellte die Kerzen weg, blies sie aus und half mir tragen.
    Er nahm die Harpune, ich den Köcher und die Rolle. Ich wollte sie oben studieren und war gespannt darauf, was die Vorfahren hier hinterlassen hatten.
    Der alte McBowen schritt als erster die Stufen hoch. Sicherlich war er der glücklichste von uns dreien, weil er wieder ans Tageslicht konnte.
    »Wir gehen am besten in mein Büro. Dort sind wir ungestört«, sagte Long Tom.
    Ich hatte nichts dagegen.
    Der Raum war spartanisch eingerichtet. Nur an den Wänden hingen zahlreiche Bilder. Sie zeigten Motive vom Dorf und dessen Umgebung. Es waren die Werke von Hobbykünstlern. Naiv gezeichnet, aber nicht schlecht.
    Ein Bild fiel mir besonders ins Auge.
    Es war größer als die anderen und zeigte einen Teil des Sees, den ich noch nicht kannte. Hohe Felsen standen am Ufer. Sie waren wuchtig, kantig und schroff. Der Künstler hatte auch die Brandungswellen gemalt, die gegen die Felsen schäumten. Die ganze Szene spielte bei Sturm und Regen. Graue Schleier peitschten schräg über das Wasser, und am Himmel segelten gewaltige Wolkentürme.
    Das Ungeheuer sah ich nicht.
    Long Tom trat zu mir. »Gefällt Ihnen das Bild?«
    »Ja.«
    »Ich habe es gemalt«, sagte er stolz.
    »Sie haben sehr viel Atmosphäre eingefangen«, lobte ich ihn.
    Er hob die Schultern. »Ich habe mich zumindest bemüht.«
    Ich deutete auf die Felsen. »Kennen Sie diesen Teil des Loch Morar genauer?«
    Er nickte. »Dort gibt es nicht nur die Felsen«, erklärte er, »sondern auch Strudel und Unterwasserhöhlen. Man spricht von einem gewaltigen Labyrinth, durch das regelrechte Flüsse

Weitere Kostenlose Bücher