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0057 - Die Zombies

0057 - Die Zombies

Titel: 0057 - Die Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mitteile, habe ich noch nie irgendeinem Menschen gesagt. Ich breche hiermit ein Versprechen, aber ich habe gesehen, daß man Ihnen vertrauen kann. Außerdem überliefern die alten Texte, daß irgendwann jemand kommen wird, der dem Spuk ein Ende bereitet.«
    »Ich verstehe nichts«, sagte Bill.
    »Sie müssen Geduld haben«, wisperte Long Tom. Er bückte sich, um seine Hände auf den gerundeten Deckel der Truhe zu legen. »Dort ist das Geheimnis verborgen.«
    »Schließen Sie auf«, sagte ich.
    Die Schlösser waren verrostet. Den Schlüssel dafür trug Long Tom nicht bei sich, sondern holte ihn aus einer der Kommoden. Der Schlüssel war klein. Er paßte jedoch zu den Schlössern.
    Schwierig war es, die Dinger aufzubekommen. Mit der Zeit hatte sich sehr viel Rost angesetzt.
    Long Tom bewegte den Schlüssel ein paarmal hin und her. Es knirschte, und Rost rieselte nach unten, aber die Schlösser blieben zu.
    »Leuchten Sie mal.«
    Bill bückte sich und brachte die Kerzen in die Nähe der alten Truhe. Dann packte der Schlüssel.
    Das Schloß sprang auf.
    Wenig später auch das zweite.
    »Geschafft!« Aufatmend trat Long Tom zurück. Er richtete sich unbedacht auf und stieß sich den Kopf an der Decke. »Wollen Sie den Deckel abheben, Mr. Sinclair?« fragte er mich.
    »Sie machen es sehr spannend.«
    »Das ist es auch. Denn was dort in der Truhe liegt, ruht schon Hunderte von Jahren darin.«
    »Sie machen mich neugierig«, gab ich zu.
    »Öffnen Sie bitte.«
    Bill stieß mich an. »Na los, worauf wartest du, Alter.«
    Ich umfaßte mit beiden Händen den Rand des Deckels und hob ihn an.
    Verdammt, war das schwer. Der Deckel klemmte. Long Tom half mir bei der Arbeit. Zu zweit schafften wir es und wuchteten den Deckel hoch. Er fiel zur anderen Seite und knallte gegen die äußere Rückwand der Truhe.
    Staub wallte auf und vernebelte die Sicht.
    Bill trat noch näher heran und leuchtete mit den Kerzen in die Truhe hinein.
    Wir waren beide enttäuscht, denn es gab nicht viel zu sehen. Was wir unter Umständen hätten entdecken können, war in Lumpen eingewickelt.
    »Wir müssen es auspacken«, sagte Long Tom. »Die Sachen sollten geschützt werden, wie es die Vorschrift verlangte.«
    Wir kamen jedoch nicht mehr dazu, die Truhe zu leeren. Plötzlich geschah etwas, das unsere Pläne vorerst über den Haufen warf.
    An der Wand zeichnete sich das Flimmern zuerst ab.
    »Da, sieh doch!« rief Bill.
    Ich hatte geduckt dagestanden und hob rasch den Oberkörper.
    Das Flimmern wurde stärker und nahm die Konturen einer Gestalt an, die eines Menschen…
    Long Tom fing an zu zittern. Er wich bis zur Tür zurück und blieb stehen.
    »Ich habe es geahnt«, jammerte er. »Ich habe es geahnt. Es geschieht noch was. Man weckt nicht ungestraft die Geister und die bösen Mächte…«
    Der alte McBowen hatte sich sowieso verzogen, und nur Bill und ich sahen der neuen Erscheinung oder der Gefahr ins Auge.
    Meine Hand rutschte in den Jackett-Ausschnitt. Ich hatte mir einen Anzug aus feinem Cord gekauft. Bill ebenfalls. Nur in der Farbe unterschieden sie sich.
    Die Umrisse flimmerten noch immer auf der Wand. Sie wurden aber von Sekunden zu Sekunde stärker. Auch das Innere veränderte sich, es wurde ausgefüllt.
    Ein Mensch entstand – oder ein Geist?
    In Lauerstellung warteten wir ab.
    Wir warteten nicht vergebens.
    Der Geist verließ die Wand. Schritt aus dem Gestein hervor und schwebte als manifestierte Gestalt auf uns zu.
    Klein von der Körpergröße her, eine leicht grünlich schimmernde Haut, einen dunklen Mantel um den Körper und ein hinterlistiges Lächeln auf den Lippen.
    So kannte ich ihn, so kannten wir ihn.
    Myxin, den Magier!
    ***
    Kein geringerer als er war auf magische Art und Weise aus der Wand getreten und hatte sich in diesem Kellergewölbe unter dem Museum materialisiert.
    Myxin – eine Legende, eine Sage, die zur Wirklichkeit geworden war. Eine Erinnerung an Atlantis, ein Dämon und der Erzfeind des Schwarzen Todes. Er war erschienen.
    Warum?
    Myxin war auch unser Feind, denn er selbst strebte, wie auch der Schwarze Tod, nach der Macht im Dämonenreich. Es war noch gar nicht lange her, da hatten wir Myxin eine wirkungsvolle Waffe abgenommen. Die Dämonenpeitsche. [1]
    Daß mich der Schwarze Tod noch nicht geschafft hatte, das hatte ich so komisch es klingen mag, auch Myxin zu verdanken. Denn er hoffte darauf, daß ich irgendwann den Schwarzen Tod besiegen würde, und hatte mir aus diesem Grunde schon manche Hilfe zuteil werden

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