0057 - Die Zombies
Rocker«, rief ein besonders frecher und aggressiver Typ.
Weder Shao noch Suko kümmerten sich um den Rufer, sondern schritten die Stufen zum Eingang hoch und klingelten.
Mrs. Blyton, die Wirtin, öffnete.
Sie erschrak, als sie die beiden Asiaten sah.
»Mein Gott, haben Sie mich…«
Suko lächelte. »Ich bin mit Mr. Sinclair verabredet.«
Das Gesicht der Frau nahm einen bedauernswerten Ausdruck an. »Oh, das tut mir leid. Mr. Sinclair ist leider nicht hier.«
»Sie wissen nicht, wo er hingegangen ist?«
»Nein!«
»Da kann man nichts machen«, sagte Suko. »Aber wenn Mr. Sinclair zurückkommt, dann sagen Sie ihm doch, daß ich hier gewesen bin. Mein Name ist Suko.«
»Werde ich machen.«
»Ich danke Ihnen.«
Suko nahm Shaos Arm und schritt mit ihr die Treppe hinunter. Mrs. Blyton aber wunderte sich und baute gleichzeitig ein Vorurteil ab. Bisher hatte sie sämtliche Chinesen als gefährlich eingestuft. Daß es jedoch so nette Leute darunter gab, hätte sie nicht gedacht.
»Man darf eben nicht alles glauben, was manche Zeitungen schreiben«, murmelte sie und schloß die Tür.
Suko und Shao waren neben der Honda stehen geblieben.
»Willst du John suchen?« fragte Shao.
»Nein, das hat keinen Zweck.« Der Chinese schaute sich um und sah jenseits der Mauer die zahlreichen Menschen am Startplatz des Rennens. »Vielleicht befindet er sich dort.«
»Aber da gibt es keine Geister.«
»Wir können trotzdem nachschauen.«
»Wie du willst.«
Die beiden schlenderten dem Strand entgegen. Auch dort wurden sie neugierig angeschaut. Asiaten waren in diesem Teil von Schottland noch immer etwas Besonderes.
Suko fiel ein Mann auf, der wie ein Wirbelwind hin- und herrannte. Dabei sprach er wild und wütend auf die Fahrer der Boote ein, erntete aber nur Kopfschütteln.
»Laß uns dort mal hingehen«, schlug Suko vor. »Das interessiert mich doch.«
»Willst du am Rennen teilnehmen?« fragte Shao.
»Bestimmt nicht.«
Der aufgeregte Mann war nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören, als Suko und seine Begleiterin in die Nähe der Fahrergruppe kamen.
»Es geht nicht!« schrie der Mann mit der Halbglatze. »Verdammt, Sie können nicht starten. Es ist mit einer einstweiligen Verfügung untersagt worden!« Er schlug mit der rechten Hand auf das Blatt Papier in seiner Linken.
Der Knabe, der vor ihm stand und ihn um Haupteslänge überragte, hob nur die Schultern.
»Wir starten doch!«
»Nein, verdammt! Die Verantwortlichen drehen mich durch die Mangel, wenn ich die Erlaubnis gebe.«
»Ihr Problem.«
McNeal, denn um keinen anderen handelte es sich bei dem Aufgeregten, stieß mit dem Fuß auf. »Ich verbiete Ihnen hiermit, sich überhaupt noch einmal in Ihr Boot zu setzen!«
Der Große lachte nur.
»Haben Sie mich verstanden, Mr. Nichols?«
»Ja, ich habe Sie verstanden, aber ich schere mich einen Dreck um Ihre Anordnungen!«
McNeal holte tief Luft. »Das ist Ihr letztes Wort, Mr. Nichols?«
»Ja.«
»Dann tut es mir leid für Sie. Aber Sie zwingen mich, die Polizei einzuschalten. Ich werde die beiden Konstabler holen und Sie abführen lassen.« Er hob die Schultern. »Sorry, aber es ist nicht meine Schuld, daß es soweit kommen mußte.«
»Der Start ist verschoben worden?« fragte Suko mehr im Selbstgespräch. »Seltsam.«
»Die haben doch sicherlich einen Grund gehabt«, vermutete seine Begleiterin.
»Ja. Nur – welchen?«
»Hängt das vielleicht mit dem Fall zusammen, weshalb John dich hergerufen hat?«
»Noch sehe ich keinen Fall.« Suko ging einige Schritte vor. Er wollte noch näher an die Fahrergruppe heran.
Doch die Männer dort zogen den Kreis enger.
Der Chinese hatte das unbestimmte Gefühl, daß sie nicht gestört werden wollten.
Aber wobei?
»Und ob ich die Polizei holen werde«, hörte Suko McNeals Stimme. »Und Sie werden mich nicht daran hindern können, Mr. Nichols.«
Was Nichols antwortete, hörte Suko nicht. Er sah auch nichts mehr, denn die Sicht war ihm verdeckt. Zudem tauchten einige Reporter auf, die sich an Shao heranmachen wollten.
»Fährst du auch Rennen, Süße?« fragte der Kerl, der schon vorhin die größte Klappe gehabt hatte.
»Wüßte nicht, was Sie das angeht!«
Die drei Reporter lachten.
»Wir könnten einen heißen Artikel über dich bringen. Müssen aber erst testen, ob du wirklich so heiß bist.«
Shao schoß das Blut ins Gesicht.
Suko aber faßte ihren Arm. »Komm, wir gehen«, sagte er leise.
»He, Chink, kneifen gilt nicht!«
Der Kerl mit der
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