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0058 - Attacke aus dem Unsichtbaren

Titel: 0058 - Attacke aus dem Unsichtbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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folgte der Roboter.
    Die Wohnungstür besaß ein primitives Schloß, das keinen Einbrecher aufgehalten hätte. Aber die Tür stand ja offen. Weiter hinten, so sah Becker nun, war eine zweite Tür geöffnet. Sie führte zu einem Raum, der auf den Platz hinausging. Vielleicht auch zu dem Fenster, hinter dem der Schatten hin und her wanderte.
    Becker schlich weiter, bis er dicht bei der Tür stand. Er wartete, bis auch R-2 herbeigekommen war, dann stieß er mit dem Fuß die Tür vollends auf und trat in den erleuchteten Raum. Er war leer.
    Das Fenster war einen Spalt weit geöffnet, und erst jetzt spürte Becker den leichten Luftzug, der an ihm vorbeiströmte und die Tür hinter dem Roboter sachte bewegte. Sie knarrte.
    Gleichzeitig wehte ein leichter Vorhang wie ein Gespenst rechts von der Lichtquelle, einer Nachttischlampe. Daneben standen zwei Betten. Sie waren zerwühlt und zeigten noch deutlich die Abdrücke zweier menschlicher Körper. Fast war Becker versucht, mit den Händen nachzuprüfen, ob die Eindrücke noch warm waren.
    Der wehende Vorhang vor den Betten ließ das Licht der Lampe einmal heller, einmal weniger hell durch das Fenster auf den Platz hinausfallen. Die Tür knarrte im Wind. Das Rätsel war gelöst.
    Etwas enttäuscht ließ der Kadett die Waffe sinken. Er hatte sich von einem Bettvorhang narren lassen.
    „Was ist?" unterbrach Marcel Rous Stimme die plötzliche Stille.
    „Alles in Ordnung", gab Becker knapp zurück und wandte sich zum Gehen. „Es war nur der Wind. Die Leute haben vergessen, die Fenster zu schließen, bevor sie auswanderten."
    „Keine Beobachtungen?" Becker sah sich noch einmal um. „Nein, Leutnant. Eheliches Schlafzimmer.
    Sehr gemütlich eingerichtet. Möchte wissen, wo die Bewohner geblieben sind. Die Kleider hängen noch über den Stühlen. Sie müssen mondsüchtig geworden und im Nachthemd auf die Reise gegangen sein."
    „Mirsal III besitzt keinen Mond", sagte Rous nüchtern. „Kommen Sie jetzt wieder heraus, Becker."
    „Ich komme", gab Becker zurück und wandte sich zum Gehen.
    Gerade, als er unten auf die Straße trat und die beiden wartenden Kameraden erblickte, geschah etwas, das er sich nicht erklären konnte. Und ein Später, das ihm Zeit dazu gelassen hätte, gab es nicht mehr.
    Er sah zuerst das in zweihundert Metern Entfernung ruhende Raumschiff, hell angestrahlt von den vielen Straßenlampen und dem Schein der umliegenden Fenster. Dann erblickte er seine beiden Gefährten und den wartenden Roboter.
    Und in der nächsten Sekunde begann alles vor seinen Augen langsam zu verschwinden.
    Becker blieb mit einem Ruck stehen, als er die Veränderung bemerkte. Sein robotischer Begleiter kümmerte sich nicht darum, sondern ging weiter, an ihm vorbei. Aber noch während der Roboter ging, sah Becker, daß auch er sich in Luft aufzulösen schien.
    Er stieß einen entsetzten Schrei aus, der auch von Rous gehört wurde. Schwach nur hörte Becker die Stimme seines Vorgesetzten an sein Ohr dringen: „ ... sofort zurück! Beeilen Sie sich, Sie werden sonst ..."
    Mehr hörte Becker nicht mehr. Er starrte in die weit aufgerissenen Augen seiner beiden Männer. Einer von ihnen zögerte, um nach ihm zu greifen, wandte sich aber dann zur Flucht. Er hatte den Mund weit geöffnet, als rufe er etwas, aber Becker hörte keinen Laut. Die Welt um ihn herum versank nicht nur allmählich in völlige Finsternis, sondern auch in Lautlosigkeit.
    Und dann wurde es ganz dunkel, ganz still und ruhig. So mußte es sein, wenn man in tausend Meter Tiefe unter der Meeresoberfläche dahintreibt. Nur fehlten jetzt auch sämtliche Empfindungen. Becker spürte nichts mehr. Sein Nervensystem stellte die Funktionen ein.
     
    *
     
    Leutnant Marcel Rous sah Becker aus der Haustür kommen und wollte schon befreit aufatmen, als sich das Unheimliche vollzog. Becker wurde zuerst schwach durchsichtig, um dann völlig zu verschwinden. Er mußte den Befehl zur Rückkehr schon nicht mehr gehört haben, wohl aber seine beiden Begleiter und die Roboter, denn sie setzten sich in Richtung des Schiffes in Bewegung.
    Inzwischen gab es keinen Kadetten Becker mehr. Die Stelle, an der er eben noch gestanden hatte, war leer.
    Die beiden Roboter ließen sich Zeit, während die Männer zu laufen begannen und versuchten, das rettende Schiff so schnell wie möglich zu erreichen.
    Sie waren aber nicht schnell genug, denn die unheimliche Macht griff auch nach ihnen.
    Zuerst verschwanden seltsamerweise die Beine, dann der

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