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0058 - Horror-Disco

0058 - Horror-Disco

Titel: 0058 - Horror-Disco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein unangenehmes Ziehen aus.
    Mike merkte, daß sein Gesicht schweißnaß war. Mit dem Handrücken wischte er sich die Stirn ab. Das elektrische Licht wirkte irgendwie deplaziert. Wandlampen leuchteten den Gang vor ihm aus. Nachträglich gebeizte Holztüren führten zu den einzelnen Zimmern und Gemächern.
    Mike wußte nicht, welche Tür zu Grimes’ Zimmer gehörte. Er vergegenwärtigte sich jedoch die äußeren Umrisse des Schlosses, zählte nach und gelangte zu dem Schluß, daß Grimes hinter der dritten Tür auf der rechten Seite sein Büro haben mußte. Mike Prentiss klopfte an. Keine Antwort.
    Der junge Mann überlegte. Er war den Weg nicht gegangen, um dicht vor dem Ziel umzukehren. Er wollte Grimes sprechen. Unter allen Umständen. Deshalb faßte er sich ein Herz, legte seine Hand auf die schwere, kalte Klinke und drückte die Tür auf.
    Ihm reichte ein Spalt, um hindurchschlüpfen zu können. Vor ihm lag ein prächtig ausstaffiertes Zimmer. Ein riesiger Lüster hing an der Decke. Sein Licht brach sich in den zahlreichen kleinen Glaspaletten, die an den Streben des Lüsters hingen.
    Der blaue Teppichboden dämpfte die Schritte. Barocke Möbel fällten das Zimmer aus. Mike machte einen Schritt, den zweiten… Dann hatten sie ihn.
    Links und rechts von ihm tauchten sie auf, und bevor Mike noch irgendeine Abwehrhaltung einnehmen konnte, packten die Hände zu. Wie Stahlklammern hielten sie fest. Mike hatte Mühe, einen Schrei zu unterdrücken. Doch als die beiden Männer seine Arme nach hinten rissen und er eine unfreiwillige Verbeugung machte, stöhnte er laut auf. Die Kerle lachten gemein.
    Mike schielte nach links und rechts. Er sah nur die Hosenbeine der Männer. Die scharfen Bügelfalten stachen ihm ins Auge.
    »Was wolltest du hier?« Der Kerl rechts von ihm hatte die Frage gestellt.
    »Ich – ich wollte zu Mr. Grimes.«
    »Und?«
    »Ich habe ein paar Fragen an ihn.«
    Jetzt lachten beide. »Mr. Grimes gibt sich mit Typen wie dir bestimmt nicht ab.«
    »Aber ich muß ihn sprechen.«
    Die Kerle überlegten. Sie ließen Mike jedoch in dieser Lage hängen, was auf die Dauer verdammt schmerzhaft war.
    Dann kicherte der Sprecher. »Okay, Mann«, sagte er, »wenn du Mr. Grimes unbedingt sprechen willst, sollst du deinen Willen haben. Wir werden dich zu ihm bringen.«
    Die Griffe wurden gelockert, aber nur so weit, daß Mike Prentiss in der Lage war zu gehen.
    Er konnte sich weiterhin nicht aufrecht halten, und es gelang ihm auch nicht, etwas von seinen beiden Bewachern zu sehen, die Hosenbeine ausgenommen.
    Sie schritten quer durch den Raum. Die ganze Zeit über war Mike schon der seltsame Geruch aufgefallen, der die beiden Männer umgab.
    So roch es auf dem Friedhof. Irgendwie erinnerte ihn die Ausdünstung an verfaulten Blumen und Erde.
    Arbeiteten die Kerle etwa auf dem Totenacker?
    Hätte Mike die volle Wahrheit gewußt, wäre ihm sicherlich vor Angst übel geworden.
    Vor einer Tür blieben sie stehen. Rechts daneben an der Wand befand sich eine Sprechanlage.
    Mit der freien linken Hand drückte der Sprecher einen Knopf nach unten.
    »Ja?« Aus den Lautsprecherrillen erklang die barsche Stimme.
    »Wir haben hier einen Kerl, der unbedingt zu Ihnen will, Mr. Grimes.«
    »Was will er?«
    »Das sagt er Ihnen nur persönlich.«
    Sekundenlang war nichts zu hören, nur Rauschen aus der Anlage. Mike Prentiss wollte die Hoffnung schon aufgeben, als Grimes’ Stimme abermals ertönte.
    »Schafft ihn rein!«
    Nach dem letzten Wort war der Türsummer zu hören. Mikes Bewacher drückten die Tür auf. Drei Sekunden später stand der junge Mann Mr. Grimes gegenüber. Und er bekam Angst vor seiner eigenen Courage. Grimes schaute ihn aus solch kalten Augen an, daß ein Frösteln über seinen Rücken lief und er seinen Entschluß, den Besitzer der Diskothek aufzusuchen, schon bereute. Wie ein Buddha thronte Grimes hinter seinen Monitoren. Die Bildschirme übertrugen das Geschehen aus der Diskothek. Grimes drehte sich in seinem Sessel herum, nahm eine schwarze Melone und plazierte sie auf seinem dicken Schädel. Mit den Wurstfingern der rechten Hand machte er eine unwirsche Bewegung. Ein Zeichen für die beiden Männer, Mike Prentiss loszulassen. Mike atmete tief durch.
    Die Kerle zogen sich bis an die Tür zurück. Dort blieben sie stehen wie Zinnsoldaten.
    Grimes’ und Mikes Blicke trafen sich. Mike lief eine Gänsehaut über den Rücken. Er konnte dem Blick einfach nicht standhalten und senkte den Kopf.
    »Nun?« fragte

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