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0058 - Horror-Disco

0058 - Horror-Disco

Titel: 0058 - Horror-Disco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fraß den Stuhl. Er verarbeitete ihn förmlich. Das ging über Mikes Verstand. Er schrie, riß dabei die Hände hoch. Etwas klatschte auf seine Schulter. Lang wie ein Tentakel war Grimes’ Arm geworden und ungeheuer kräftig.
    Mike schaute dem Ghoul in das zerfließende Gesicht, und schon kam der nächste Arm.
    Der Ghoul zog Mike Prentiss über den Schreibtisch. Noch einmal stieß der junge Mann einen verzweifelten Hilfeschrei aus, dann hatte der Ghoul ihn überwältigt. Mike Prentiss war nicht mehr zu retten. Drei Minuten später hatten sich die Ghouls wieder verwandelt. Ihre Augen leuchteten.
    Grimes schaute auf die Uhr. »Es wird Zeit«, sagte er. »Ich werde den Leuten sagen, daß der Trank angerichtet ist.«
    Er stand auf und schritt zur Tür. Die beiden Leibwächter folgten ihm wie zwei Schatten.
    ***
    Grimes war mir von Beginn an unsympathisch! Es war sein Lächeln, das mir überhaupt nicht gefiel. Es war ebenso falsch wie die blitzenden Zähne eines Achtzigjährigen. Grimes hatte eine Schau vor. Den Eindruck machte er mir zumindest. Hinter ihm sah ich zwei Männer. Sie traten jedoch nicht mit vor bis zur Treppenmitte, sondern blieben vor der ersten Stufe stehen. Sie lauerten im Hintergrund. Als Leibwächter.
    Grimes ballte die Hände und hob sie in die Luft. Nun verstummten auch die letzten Stimmen. Selbst Teddy Baker hörte damit auf, hin- und herzuhüpfen.
    »Ich freue mich, Freunde, daß ihr so zahlreich erschienen seid«, begann Grimes seine Rede. »Denn im Endeffekt sind wir ja alle zusammen eine richtige Disco-Familie. Stimmt’s?«
    Grölen und Beifall hielten sich nach seinen einführenden Worten die Waage.
    Cindy stieß mich an. »Der Kerl macht die mit seiner Laberei betrunken.«
    »Das befürchte ich auch.«
    Grimes wartete den Beifall ab, und er genoß ihn wie eine Dusche. Sein schwammiges Gesicht zuckte, doch die Augen in seinem aufgedunsenen Gesicht blieben kalt und ausdruckslos.
    Mir gelang es, für das Girl und mich einen besseren Platz zu ergattern. Nun hatten wir den Diskothekenbesitzer voll im Blickfeld. Er drehte seinen Kopf. Obwohl ich rechtzeitig genug zur Seite schaute, hatte ich das Gefühl, sein Blick würde mich aufspießen. Grimes brauchte nicht unbedingt jetzt schon auf mich aufmerksam zu werden. Er kannte mich zwar nicht, aber ich paßte nicht zu den übrigen Besuchern und Gästen. Mein Alter lag ein wenig darüber, und in solch einem Schuppen fiel ich eben auf. Ich war ein wenig in die Knie gegangen und erhob mich wieder, als Cindy sagte: »Er schaut woanders hin.«
    »Danke.«
    Grimes sprach weiter. »Ein Jahr genau besteht diese Diskothek jetzt. Ein Jahr, das wir zum Teil gemeinsam verbracht haben. Ich war für euch da, ihr für mich, und als Zeichen meiner Dankbarkeit möchte ich euch für den Rest der Nacht einladen. Das heißt, alles, was ab jetzt getrunken wird, geht auf meine Kosten!«
    Das waren genau die richtigen Worte für die Disco-Fans. Nun schäumte die Stimmung fast über. Die Gäste schrien, trampelten und kreischten. Vor allen Dingen waren die spitzen, sich überschlagenden Stimmen der Girls herauszuhören. Die männlichen Besucher pfiffen. Oft so grell, daß es mir in den Ohren weh tat.
    Auf Grimes’ Gesicht wirkte das Lächeln wie festgefroren. Kaum jemand achtete darauf, daß er seinen linken Arm hob und einmal mit den Fingern schnippte. Es war das Zeichen für sein Personal. Hinter der langen Theke war schon alles vorbereitet. Tabletts wurden hochgereicht, auf dem Longdrink-Gläser standen, in denen eine gelbliche Flüssigkeit schimmerte. Das also war der Freitrunk. Mich interessierte es wirklich, welch ein Gesöff diese Gläser enthielten. Aber es selbst auszuprobieren, dazu hatte ich allerdings keine Lust.
    Mein Blick wanderte weiter zu Teddy Baker. Der Diskjockey hampelte hinter seinen Verstärkern herum, schaute einmal Grimes an und dann wieder die Gäste. Schließlich nahm er das Mikrophon vor den Mund und bat um Ruhe.
    Das Bedienungspersonal stand nach wie vor mit den Tabletts bereit. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Noch dreißig Minuten bis Mitternacht! »Wenn ich nur wüßte, wo sich Mike befindet«, zischte Cindy.
    »Er wird schon noch auftauchen«, erwiderte ich entgegen meiner Überzeugung. Ich rechnete nicht mehr damit, daß Mike noch eintraf. Meines Erachtens war er in eine Falle gelaufen, aus der Grimes ihn nicht mehr hatte entkommen lassen.
    »Ich werde Grimes fragen«, sagte ich.
    »Wann?«
    »Gleich. Er steht ja wie auf dem

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