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0058 - Meer der mordenden Hände

0058 - Meer der mordenden Hände

Titel: 0058 - Meer der mordenden Hände Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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zurück.
    Tumo kreiselte herum.
    Sein Gesicht war hassverzerrt.
    Seine Augen starrten auf Zamorras Hände. »Ach, da seid ihr ja!«, fauchte er gefährlich. »Ich werde euch zerfleischen! Ihr verdammten Hände…«
    Die lange blitzende Klinge schoss vor.
    Nicole Duval hielt unwillkürlich den Atem an. Zamorra federte in Gedankenschnelle zurück. Er prallte gegen Quentin Paris. Das Messer des verrückten Fischers verfehlte seinen rechten Arm nur um Haaresbreite.
    »Ihr wolltet mich erwürgen!«, brüllte der Alte. Sein Geist war verwirrt.
    »Tumo, tu das Messer weg!«, herrschte Paris den Fischer an.
    »Ich schneide euch in Stücke und werfe euch den Fischen zum Fraß vor!«, kreischte der Alte. Der Wahnsinn verlieh ihm unglaubliche Kräfte. Jetzt stach er nach Zamorras Bauch. Der Professor wich im letzten Moment aus, fing den Messerarm ab, drehte ihn mit einem kraftvollen Ruck nach oben. Tumo stieß ein schmerzhaftes Geheul aus. Es gelang ihm, sich loszureißen. Sein irrlichternder Blick traf Quentin Paris. Er sprang auf ihn zu. Die Messerklinge war gefährlich schnell unterwegs. Paris sprang erschrocken zurück, knallte gegen die Schiffsaufbauten, konnte nach hinten nicht mehr ausweichen, zuckte atemlos zur Seite. Da wo vor dem Bruchteil einer Sekunde noch sein Bauch gewesen war, knallte das Messer ins Holz.
    »Verdammt!«, zischte Paris und erbleichte.
    Zamorra schlug mit der Faust auf den Messergriff. Die Klinge brach mit einem singenden Ton ab.
    Nun stürzten sich die Männer gleichzeitig auf den alten Mann, der so Schreckliches erlebt hatte, dass er darüber den Verstand verloren hatte.
    Sie rangen ihn keuchend nieder.
    »Ich will nicht sterben!«, tobte Tumo weiter. »Ich will noch nicht sterben. Zum Teufel mit diesem weißen Fliegenden Hund!«
    »Jetzt könnten wir irgendwelche Beruhigungspillen gut gebrauchen, was?«, sagte Paris atemlos. »Leider haben wir nicht mal Aspirin dabei.«
    »Wer konnte denn mit so etwas rechnen«, keuchte Zamorra.
    Sie hockten beide auf dem Alten.
    »Was machen wir mit ihm?«, fragte Paris. »Wir können doch nicht ewig auf ihm sitzen bleiben. Soll ich ihn mit einem Faustschlag an die Schläfe einschläfern?«
    Zamorra schüttelte energisch den Kopf. »Das fehlte gerade noch. Wenn Sie zu fest zuschlagen, wacht der Alte nicht mehr auf. Er hat sich ohnedies schon übernommen.«
    »Wenn wir ihn loslassen, greift er uns doch sofort wieder an.«
    »Wir werden ihn fesseln«, sagte Zamorra. »Kann ich ihn für einen Moment Ihnen allein überlassen?«
    »Wir können’s ja mal versuchen.«
    Als sich Zamorra erhob, versuchte der Alte sofort wieder freizukommen. Er warf sich schreiend hin und her. Er versuchte Paris zu beißen, aber der Mann von der Wetterstation nahm sich gut in acht.
    Zamorra fand zwei widerstandsfähige Stricke. Er fesselte Tumos Arme und Beine, während er sagte: »Ich tu’s nicht gern, Tumo. Aber es muss leider sein. Es geschieht zu deinem eigenen Schutz.«
    »Teufel seid ihr!«, kreischte der Alte. »Ihr seid Teufel! Denkt ihr, ich erkenne die Satansvisagen nicht hinter euren harmlosen Gesichtern? Ihr gehört zu dieser ekelhaften, widerwärtigen Brut, mit der sich Vihambata umgibt!«
    »Ein armer Kerl«, sagte Zamorra.
    »Er tut mir leid«, sagte Paris.
    Zamorra erinnerte sich an die Vision, die er in der vergangenen Nacht gehabt hatte. Hände hatte er gesehen. Bleiche Hände, die aus dem Wasser ragten.
    »Er sprach von Händen, die ihn erwürgen wollten«, sagte der Professor.
    Quentin Paris nickte. »Eine Legende. Sie erzählt von den toten Händen von Tonga. Sie gehören den Untoten, die Vihambata um sich schart. Sie handeln in seinem Auftrag, heißt es. Sie nehmen die Lepratoten von den Eingeborenen entgegen, wie dies früher die Haie taten…«
    »Und was geschieht mit den Toten?«, wollte Zamorra neugierig wissen.
    »Es heißt, Vihambata erweckt die Leichen zu einem neuen, unseligen Leben.« Paris lächelte verlegen. »Sie wissen ja, Professor. Im Erfinden von Schauermärchen ist das menschliche Gehirn geradezu genial.«
    »Sie meinen, diese toten Hände sind eine Erfindung der Eingeborenen, Quentin?«
    »Nun mal im Ernst, Zamorra. Können Sie sich etwa vorstellen, dass es solche Hände wirklich gibt?«
    »Oh ja. Ich kann es mir vorstellen, und ich will Ihnen auch erklä- ren, warum: Ich habe erlebt und gesehen, wozu Dämonen imstande sind. Ihrer teuflischen Phantasie sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Wer so viel mit diesen Bestien aus dem Schattenreich zu tun

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