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0058 - Meer der mordenden Hände

0058 - Meer der mordenden Hände

Titel: 0058 - Meer der mordenden Hände Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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hatte wie ich, für den gibt es nichts Unwahrscheinliches mehr. Wenn Vihambata diesen Teil der Erde zu seinem Reich gemacht hat, dann gibt es unter Garantie auch diese toten Hände, von denen Sie nichts wissen wollen, Quentin!«
    Paris hob verlegen die Schultern. »Ich muss einfach an diesen Dingen zweifeln, Professor. Sonst werde ich genauso verrückt wie dieser alte Fischer da.«
    Drüben auf dem Kajütkreuzer schaute sich Nicole Duval ängstlich um. Mit stechenden Augen suchte sie das Meer ab. Von jenen toten Händen war jedoch nichts zu erblicken.
    Dem Himmel sei Dank , dachte das hübsche Mädchen fröstelnd.
    Plötzlich überlief sie ein Schauer. Zusammenhänge taten sich vor ihr auf, die ihr Angst machten.
    Ein Flugzeugabsturz! Ausgerechnet über dem Gebiet, in dem die toten Hände regierten! Eine Klippe! Ein Stofffetzen, gewiss von Jodie Woffords Kleid. Keine Spur von Alain Rich und Jodie. Konnte das nicht heißen, dass die beiden den toten Händen von Tonga zum Opfer gefallen waren?
    Nicole teilte ihre schaurigen Überlegungen Zamorra mit.
    Der Professor nickte bedächtig. »Wir können nur hoffen, dass dies nicht der Fall ist«, sagte er seufzend.
    Paris wies auf Tumo, der sich allmählich beruhigte. »Was machen wir nun mit ihm?«
    »Wir bringen ihn auf seine Insel«, entschied Zamorra. »Können Sie mit seinem alten Kahn umgehen, Quentin?«
    »Es gibt kein Boot, auf dem ich nicht zu Hause wäre«, erwiderte Paris.
    »Nun, dann beweisen Sie mal diese Behauptung«, sagte Zamorra und sprang zum Kajütkreuzer hinüber.
    ***
    Eine halbe Stunde später hatten sie Land unter den Füßen. Tumo, der Fischer, war in tiefer Lethargie versunken. Sie mussten ihn tragen. Es ging einen grün überwucherten, sonnenlosen Pfad entlang.
    Er schlängelte sich durch eine schmale Schlucht, an allen Seiten bedrängt von fauligschimmelndem, süßlichschwülem Geruch verdampfender Vegetation. Immer wieder glitten die Männer auf dem feuchten, schwammigen Boden aus. Schlingpflanzen machten den Pfad schlecht passierbar. Sie mussten eine finstere, qualmende Tiefe durchschreiten, wo die Ausdünstung der üppigen Vegetation in dicken warmen Tropfen auf Gesicht und Hände klatschte. Tausende von Insekten gab es hier. Dicke Brummer, die in der Luft stillzustehen schienen, blitzschnelle kleine Mücken, gegen die man sich nicht wehren konnte, seltsame fliegende Tausendfüßler, wie die Hubschrauber eines bösen Zukunftstraumes. Diese abertausend Flügel riefen ein eigenartiges Surren hervor, an dem die charakteristische Akustik des Dschungels zu erkennen war.
    Und dann kam Tumos Dorf.
    Es bestand aus primitiven Hütten. Vor den Eingängen hingen Säcke. Die Wände der besseren Hütten bestanden aus geflochtenen Pandanusblättern.
    Zwei Eingeborene zeigten ihnen den Weg zu Tumos Hütte.
    Sie betteten den Alten auf seine Liegestatt.
    »Ich will es noch mal mit ihm versuchen«, sagte Zamorra. Er schnitt die Fesseln des Alten durch. Diesmal blieb Tumo unbeteiligt liegen.
    Hinter ihnen trat jemand ein. Nicole Duval zuckte nervös herum.
    Ein großer, kräftiger Mann grinste sie mit blitzweißen Zähnen an.
    Der Kerl war mit wulstigen Muskeln bepackt. Er hatte etwas Animalisches, Kriegerisches an sich, als wäre er stets auf Angriff eingestellt.
    Stolz hob er seinen Kopf. »Ich bin Tevita Ti’o!«, sagte er mit einer kräftigen Bassstimme. »Ich verstehe mich auf die Kunst der Zauberei! Und wer seid ihr?«
    Professor Zamorra übernahm es, sich und seine Begleiter vorzustellen.
    Ti’o wies auf den Alten. Tumo lag auf dem Rücken. Seine glasigen Augen starrten nach oben. Er schien nicht mehr zu leben.
    »Was ist mit ihm?«, fragte der Zauberer.
    Zamorra empfand von Anfang an eine Abneigung gegen diesen Mann. Er erzählte dem Zauberer, dass in der vergangenen Nacht ein Freund von ihm draußen ins Meer gestürzt sei, dass sie ihn gesucht, aber nicht gefunden hätten, dass sie die Hilferufe des alten Fischers vernommen hätten und geholfen hatten.
    »Er war allein auf seinem Boot«, sagte Ti’o.
    »Ja, allein«, nickte Zamorra.
    »Warum hat er dann um Hilfe gerufen?«
    »Er wurde von den toten Händen überfallen!«, sagte Zamorra ernst.
    Tevita Ti’o zuckte kaum merklich zusammen. Zamorra entging das nicht.
    »Was redest du da, Professor? Was weißt du von den toten Händen?«
    »Ich weiß, dass sie in Vihambatas Auftrag handeln!«
    Wieder zuckte Ti’o zusammen. Seine Augen verengten sich.
    »Tumo war allein auf seinem Boot, als ihr kamt. Er

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