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006 - Der Fluch der blutenden Augen

006 - Der Fluch der blutenden Augen

Titel: 006 - Der Fluch der blutenden Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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rapide
verschlechtert. Würden Sie mir bitte einen Gefallen tun?«
    »Gern.«
    »Dann helfen Sie mir bitte, den Toten drei Zimmer weiter zu tragen. Mister
Waverlean hat alles für sein Ableben vorbereitet. Er hat keine Freunde und
Verwandten und beauftragte mich, alle Formalitäten zu erledigen. In einer
Stunde bereits wird der Sarg aus dem Haus geschafft sein. Mister Waverlean wird
nach England übergeführt.«
    Der Arzt erzählte dies alles, während sie gemeinsam in das Zimmer
zurückkehrten.
    Larry Brent wurde immer stärker an das Geschehen erinnert, mit dem er vor
zwei Tagen in London in der Geisterbahn konfrontiert wurde.
    Hira Rasmandahs Tod! Der Scheintod!
    »Sagen Sie, Doktor«, begann er leise, während sie die Leiche aus dem Zimmer
trugen. »Wäre es möglich, dass Mister Waverleans Tod künstlich herbeigeführt
wurde?«
    Die Frage musste bei dem Arzt einschlagen wie eine Bombe. »Wie meinen Sie
das?«
    »Durch ein Gift – ein Gift, das Herzschlag und Atmung auf ein Minimum
herabsetzt, so dass ein scheintoter Zustand eintritt.«
    Der Arzt sah ihn an wie einen Geist. »Das ist ausgeschlossen! Wie kommen
Sie überhaupt darauf? Ich bin seit über zwei Jahren Mister Waverleans Arzt.
Natürlich gibt es so ein Gift, um Ihre Frage genau zu beantworten. Aber warum
sollte es jemand anwenden? Und dann: Wer sollte
es anwenden? Mister Waverlean war ein todkranker Mann.«
    »Wann begann seine Krankheit?«
    »Vor ungefähr zwei Jahren. Nach seiner Rückkehr aus dem Forschungsgebiet in
der Nähe von Mount Abu, soviel mir bekannt ist. Es gab keine Erklärung für
diese Herzerkrankung, die in diesen jungen Jahren so gut wie unbekannt ist.
Doch Ausnahmen bestätigen die Regel.«
    Die Scheu in der Stimme des Doktors war nicht zu überhören.
    »Vielleicht ist die Erkrankung auf einen Fluch zurückzuführen«, fuhr Larry
fort. »Die Blutenden Augen ...«
    Er merkte, wie die Angst in den Augen des Arztes aufglomm.
    Sie hatten die Tür erreicht.
    Der Doktor öffnete sie mit einem Schlüssel, über den nur er verfügte. Das
Zimmer dahinter war stockfinster, doch durch den Schein, der vom Korridor her
nach innen gelangte, waren die Umrisse des mächtigen geöffneten Metallsarges zu
erkennen.
    Es war alles vorbereitet. Seit Wochen, seit Monaten.
    Henry Waverlean hatte mit seinem eigenen Sarg im Haus gelebt!
    X-RAY-3 lief ein kalter Schauer über den Rücken. Sie legten den Toten in
den Metallsarg.
    »Das Bestattungsunternehmen wird für alles andere sorgen«, sagte der Arzt,
während sie gemeinsam den schweren Deckel aufhoben und den Sarg verschlossen.
    Sie wollten gehen, doch X-RAY-3 wurde auf die Bewegung neben der Tür in der
Finsternis aufmerksam. Zwei Gestalten lösten sich aus dem Dunkel.
    Larry Brents Herzschlag stockte. Seine Muskeln krampften sich zusammen, und
das kalte Grausen stieg seinen Nacken empor.
    Rasmandah stand vor ihm! Aber das erschreckte ihn weniger. Der
geheimnisumwitterte Magier und Sektenführer war nicht allein. Neben ihm stand
die Statue, die X-RAY-3 in dem geheimen Kellertempel in Kensingtons House in London gesehen hatte.
    Und die Statue aus Stein bewegte sich!
    »Ich habe gewusst, dass die Dinge einen Haken haben. Fast habe ich damit
gerechnet, dass Sie Ihre Hände im Spiel hatten, Rasmandah!« Larry Brents Stimme
war messerscharf. Er wich keinen Schritt zurück, als Swomi, die bläuliche
Gestalt, wie ein Roboter auf ihn zukam.
    Valmiki Rasmandah lachte leise. »Sie haben einen erstaunlichen Geist,
Mister Brent – so nannte Waverlean Sie doch, nicht wahr? Obwohl ich jetzt weiß,
dass Sie nicht Robertson sind, wird das nichts an dem vorbestimmten Schicksal
ändern, verstehen Sie? Meine Anhänger warten darauf, dass der Schuldige
bestraft wird. Sie wären maßlos enttäuscht, wenn ich Ihnen den Mann, den sie
für den Schandtäter halten, vorenthalten würde. Sie müssen sterben, denn Sie
wissen zu viel, weil Sie einen Einblick in die Dinge gewonnen haben.«
    »Wie lange sind Sie schon in diesem Haus? Sie haben das Gespräch zwischen
Waverlean und mir belauscht. Warum haben Sie ihn getötet?«
    »Das ist mehr als eine Frage, und ich werde Sie Ihnen beantworten. Ich
drang über einen Hintereingang in das Haus Waverleans ein, unmittelbar nach
Ihnen, es stimmt, ich habe alles gehört. Und da erst wurde mir auch klar, was
Waverlean eigentlich im Schilde führte. Aber ich habe ihn nicht getötet. Dass
er hier in diesem Sarg liegt, ist nur ein Beweis dafür, dass meine Theorie
stimmt!« Er lachte

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