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006 - Der Teufelskreis

006 - Der Teufelskreis

Titel: 006 - Der Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Dorian!« sagte Morton gepreßt. »Das ist nicht unsere Angelegenheit.«
    »Aber wir können uns der Tatsache, daß hier irgendwo ein Mensch in Not ist, nicht einfach verschließen«, sagte Dorian. Er glaubte, daß das Wimmern von rechts kam. »Ich muß nachsehen. Vielleicht kann ich helfen.«
    »Hier kann niemand mehr helfen«, sagte Morton. »Wir können nur zu verhindern versuchen, daß es in Zukunft zu ähnlichen Vorfällen kommt.«
    Dorian hörte nicht mehr auf ihn. Er ließ ihn einfach stehen, verließ den Hauptweg und rannte zwischen den Büschen und Gräbern in die Richtung, aus der das Wimmern kam. Es wurde immer lauter, je weiter er auf das Friedhofsgelände vordrang.
    Plötzlich sah er durch die Büsche Flammen. Er teilte das Strauchwerk und trat auf eine Lichtung hinaus. Vor ihm befand sich ein offener Grabschacht, neben dem das Erdreich zu einem Hügel aufgeschichtet war. Auf dem Hügel kniete ein Mann, der sich unter furchtbaren Qualen wand. Rund um ihn war ein brennender Kreis gezogen, dessen Flammen blau waren und kaum zwanzig Zentimeter hoch züngelten. Außerhalb des brennenden Kreises waren auf den Boden mit Kalk fremdartige Schriftzeichen gemalt. Dorian erkannte sofort, daß es sich um einen magischen Kreis handelte. Die Flammen und die mit Kalk bemalten Bannsprüche hinderten den Dämon daran, aus dem Kreis auszubrechen. Dorian erschauerte, als er den Mann betrachtete. Überall an seinem Körper zuckten kleine Flammen empor; sie schlugen aus seinen Haaren, aus seinen Ohren und aus seinem verzerrten Mund, sie leckten über seinen Hals, über seine bloßgelegte Brust und fraßen sich über seinen Bauch zu seinen Schamhaaren vor.
    Der Mann wirkte noch jung. Er war höchstens zwanzig, was jedoch nichts über sein wahres Alter aussagte, falls es sich um einen Dämon handelte. Jetzt stand er taumelnd auf und griff mit den Armen, aus denen Flammen schlugen, um sich. Plötzlich spannte er sich an und wollte über den Kreis ins Freie springen, aber mitten im Sprung wurde er von einer unsichtbaren Hand zurückgeschleudert. Er heulte vor Wut und Schmerz auf.
    Dorian konnte es nicht mehr mit ansehen, wie der Mann litt. Selbst wenn er ein Dämon war, konnte er es nicht gutheißen, ihn so zu quälen. Er holte seine Beretta hervor, wechselte das Magazin gegen eines, das mit geweihten Silberkugeln geladen war. Die gehörte mittlerweile zu seiner Standardausrüstung, die er immer bei sich trug. Dann lud er die Waffe durch, entsicherte sie, zielte auf das Herz des brennenden Mannes und drückte ab.
    Die Silberkugel erreichte ihr Ziel nicht. Sie verschwand einfach in der unsichtbaren Barriere und löste sich in Luft auf. Dorian steckte die Pistole in sein Schulterhalfter zurück und zog entschlossen seinen Mantel aus. Gerade als er den Mantel über den brennenden Kreis werfen wollte, um die Flammen zu ersticken, wurde er von hinten gepackt und gegen einen Grabstein geschleudert.
    »Tun Sie das nicht!« rief Morton entsetzt und verstellte Dorian den Weg, als dieser einen zweiten Versuch unternehmen wollte.
    »Ich kann doch nicht zulassen, daß dieser Mann bei lebendigem Leib verbrennt«, sagte Dorian entsetzt.
    Morton machte eine Geste der Hilflosigkeit und sagte deprimiert: »Sie können dem Mann nicht helfen. Niemand ist imstande, das magische Feuer zu löschen. Es wird erst dann von selbst ausgehen, wenn nichts mehr von dem Dämon übrig ist. Solange das Feuer seinen Körper nicht vollkommen verzehrt hat, wird auch sein Geist leben. Er kann erst sterben, wenn nichts mehr von seinem Körper vorhanden ist. Wollen Sie dasselbe Schicksal erleiden, Dorian?«
    Der Dämonenkiller gab keine Antwort. Er starrte auf den jungen Mann, dessen Haut keine Brandwunden aufwies. Das Feuer fraß sich von innen nach außen durch. Es konnte noch Stunden dauern, bis der Tod ihn von seinen Qualen erlöste.
    »Ich hasse die Dämonen wie nichts auf der Welt«, sagte Dorian keuchend. »Und ich könnte jeden von ihnen ohne zu zögern töten. Aber ich sehe keinen Grund, einen von ihnen über Stunden hinweg zu quälen.«
    »Sie können es nicht ändern, Dorian«, sagte Morton. »Wenn Sie mit dem magischen Feuer in Berührung kommen, dann greift es auf Sie über – dann ergeht es Ihnen wie dem Dämon. Kommen Sie! Ziehen Sie Ihren Mantel an! Hier können Sie nichts tun. Aber Sie können mir behilflich sein, die Freaks davon abzuhalten, weitere Hinrichtungen vorzunehmen.«
    Dorian wandte sich von dem brennenden Mann ab, aber er konnte sich

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