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006 - Der Teufelskreis

006 - Der Teufelskreis

Titel: 006 - Der Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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rief ein anderer. »Hat dich etwa dein Freund, dieser Mr. Hunter, umgestimmt?«
    »Vielleicht hat er dich zu der Überzeugung gebracht, daß auch Dämonen nur Menschen sind?«
    Unter den annähernd hundert Freaks, die sich in dem Kellergewölbe eingefunden hatten, brach ein Tumult los. Es dauerte einige Minuten, bis der Mann mit der Gummimaske wieder Ruhe hergestellt hatte und Morton weitersprechen konnte.
    »Um eines vorwegzunehmen«, sagte er, »Mr. Hunter hat noch nie das Leben eines Dämonen geschont, aber er ist, so wie ich, der Meinung, daß man im Kampf gegen die Schwarze Familie nicht allein mit roher Gewalt vorgehen kann. Man muß in erster Linie seinen Verstand gebrauchen, sonst zieht man gegen die Dämonen den kürzeren. Es käme einem Selbstmord gleich, einen offenen Krieg gegen die Dämonen zu beginnen. Und genau das würdet ihr tun, wenn ihr in eurer blinden Wut und in eurem Blutrausch die Mitglieder der Schwarzen Familie wahllos mordet. Ich verspreche euch, den Mord an Jimmy zu rächen.«
    »Es geht nicht nur um den Mord an Jimmy!« rief wieder der Mann im Elektro-Rollstuhl dazwischen. »Sieh uns an, Tim! Wir wollen uns endlich dafür rächen, was uns die Dämonen angetan haben. Du gehst für unseren Geschmack zu langsam vor. Laß uns die Sache endlich selbst in die Hand nehmen, und die Stadt wird in wenigen Tagen von den Dämonen gesäubert sein!«
    Morton mußte wieder warten, bis sich die Freaks beruhigt hatten.
    »Ihr Narren!« rief er. »Glaubt ihr, die Dämonen haben euch bisher in Ruhe gelassen, weil sie euch fürchten? Ihr konntet nur in Frieden leben, weil sie euch nicht verdächtigen, daß ihr mich im Kampf gegen sie unterstützt habt. Wenn ihr euch jetzt aber offen gegen sie stellt, dann gebt ihr euch eine Blöße und eure stärkste Waffe, die Anonymität, geht verloren. Ihr werdet fortan nicht mehr die Dämonen jagen, sondern ihr werdet die Gejagten sein.«
    Als Morton endete, senkte sich Stille über das Kellergewölbe.
    Sid, der Mann mit der Gummimaske, sagte in das Schweigen hinein: »Wir sollten auf Tim hören. Was er sagt, hat Hand und Fuß. Wir können uns einen Krieg gegen die Dämonen nicht leisten. Dazu sind wir zu schwach.«
    »Und was schlägt Tim vor, sollen wir tun?« fragte der Mann im Rollstuhl.
    »Gebt mir vierundzwanzig Stunden Zeit! Ich versichere euch, daß ich den Mörder ausfindig machen werde«, sagte Morton. »Ich erwarte eure Unterstützung, aber nur in der bisherigen Form. Die Dämonen sollen nicht merken, daß ihr meine heimliche Armee seid.«
    »Vielleicht sollten wir dir diese vierundzwanzig Stunden Zeit geben«, überlegte der Mann im Rollstuhl laut, nachdem er sich mit den Umstehenden beratschlagt hatte. »Aber wenn du uns nach dieser Frist den Mörder nicht auslieferst, dann werden wir die Sache wieder selbst in die Hand nehmen.«
    Morton lächelte zuversichtlich und legte Dorian die Hand auf die Schulter. »Mr. Hunter und ich werden es schon schaffen«, erklärte er.
    Dorian bewunderte Morton. Wie souverän er die verworrene Situation gemeistert hatte, wenngleich er dessen Zuversicht nicht teilen konnte; aber es war für den Augenblick schon viel dadurch gewonnen, daß es ihm gelungen war, die erzürnten Freaks zur Besinnung zu rufen. Dorian glaubte, daß damit die Krise bereinigt war, doch ein unerwarteter Zwischenfall – von einigen Mißgestalteten herbeigeführt, die nicht an der Versammlung teilgenommen hatten – machte alle seine Hoffnungen zunichte. Durch den Eingang hinter dem Podest kam ein blutjung erscheinendes Mädchen getaumelt, dessen Kleider in Fetzen vom Körper hingen. Es wies überall am Körper Brandwunden auf, die alle die Form von Kreuzen hatten – dem von den Dämonen am meisten gefürchteten Symbol.
    Das Mädchen blieb erschrocken stehen, als es vor sich das Kellergewölbe mit den Mißgestalteten sah. Entsetzt weiteten sich seine Augen. Es preßte die Hände vor die nackten Brüste und wollte umkehren, aber da tauchte ein Freak hinter ihm auf, der ihm einen silbernen Drudenfuß von fünfzig Zentimeter Durchmesser entgegenhielt. Das Mädchen wich davor zurück und gab einen gurgelnden Laut von sich.
    Der verwachsene Mann mit dem Drudenfuß rief: »Das ist eine aus der Schwarzen Familie. Wir werden sie zum Sprechen bringen. Sie muß uns den Namen von Jimmys Mörder verraten.«
    »Ich weiß von nichts!« schrie die junge Frau mit schriller Stimme.
    Der Mann mit dem Drudenfuß lachte nur und hieb ihr eine Zacke des Pentagramms in den

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