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006 - Der Teufelskreis

006 - Der Teufelskreis

Titel: 006 - Der Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Nein, er mußte diese Sache bis zum bitteren Ende durchstehen.
    Auf Tim Mortons Hilfe durfte er nur bedingt hoffen. Tim hatte ihm zwar zur Flucht verholfen, aber es war fraglich, ob er ihn vor der Wut der Freaks beschützen konnte. Wenigstens hatte Dorian die Telefonnummer von Tims Atelier und seinem Büro, so daß er versuchen konnte, mit ihm wieder in Verbindung zu treten. Sehen lassen durfte er sich in diesen Verstecken allerdings nicht, weil sie auch den Freaks bekannt waren. Deshalb mußte er sich als erstes ein Quartier für die Nacht suchen. Am besten war es, sich ein Zimmer in einem der Hotels nördlich von Greenwich-Village zu nehmen. Vielleicht in Yorkville; das lag nicht zu nahe am Central Park.
    Dorian zuckte zusammen, als er links von sich eine Bewegung wahrnahm. Jemand hatte vier Sitze von ihm entfernt Platz genommen. Er wagte zunächst nicht, in diese Richtung zu blicken. Als er dann doch einen Seitenblick riskierte, konnte er aufatmen. Es handelte sich um einen großen, schlanken und normal gewachsenen Mann. Doch als er den Kopf weiter herumdrehte, stockte ihm der Atem.
    Zwei Reihen hinter sich sah Dorian einen Zwerg sitzen, der so klein war, daß nur seine obere Gesichtshälfte über die vordere Sitzlehne ragte. Obwohl die Gestalt überhaupt keine Notiz von ihm zu nehmen schien, war Dorian davon überzeugt, daß er zu den Freaks gehörte, die hinter ihm her waren. Vielleicht hatte er bereits die anderen verständigt, und sie befanden sich auf dem Weg hierher. Ohne lange zu überlegen, kletterte Dorian über die Sitzreihen nach hinten. Der Zwerg war ruhig sitzen geblieben. Als er jedoch sah, daß Dorian auf ihn zusteuerte, sprang er auf und wollte davonlaufen. Dorian erreichte ihn, noch bevor er die Reihe verlassen konnte.
    »Was wollen Sie von mir, Mister?« rief der Gnom mit schriller Stimme.
    Dorian hielt ihm den Mund zu und zischte drohend: »Sei still, dann passiert dir nichts! Ich möchte nur, daß du mir zuhörst. Du sollst deinen Freunden eine Botschaft überbringen.«
    Der Zwerg war überraschend kräftig. Er konnte sich aus Dorians Griff befreien und schrie gellend um Hilfe. Nun wurden auch die anderen Kinobesucher auf sie aufmerksam. Unwilliges Gemurmel wurde laut; Sitze klappten zurück, und einige beherzte Männer verließen ihre Plätze, um dem um Hilfe rufenden Zwerg beizustehen.
    Dorian gab dem Gnom einen Stoß, daß er einem dieser Männer in die Arme fiel, und rannte durch den Seitengang auf den Ausgang zu. Eine der Platzanweiserinnen, die sich ihm in den Weg stellte, stieß er brutal zur Seite. Er kam in einen schmalen Hof, der in eine Hauspassage mit erleuchteten Schaufenstern führte. Dort war ein Freak postiert, der nur ein Bein hatte und auf Krücken ging. Als er Dorian erblickte, kam er auf ihn zugehumpelt. Er schleuderte Dorian eine Reihe von Bannsprüchen entgegen und hielt in der Rechten ein großes, hölzernes Pentagramm.
    Dorian rannte an ihm vorbei auf die Straße hinaus und mischte sich unter die Passanten. Rücksichtslos bahnte er sich seinen Weg und verlangsamte seinen Schritt erst, als er zwischen sich und das Filmtheater einige hundert Meter gebracht hatte. Keuchend blieb er stehen und blickte sich um. Die Leuchtschrift eines Hotels stach ihm verlockend ins Auge, aber dann sagte er sich, daß die Freaks bestimmt alle Hotels dieser Gegend abklappern würden, und auf die Diskretion der Hotelportiers wollte er sich lieber nicht verlassen.
    Vergeblich suchte Dorian die Straße nach einem freien Taxi ab. Dann fiel sein Blick auf eine Hinweistafel mit der Aufschrift Subway . Es erschien ihm zwar nicht besonders klug, die Untergrundbahn zu benützen, aber da kein Taxi aufzutreiben war, blieb ihm keine andere Fluchtmöglichkeit. Er mußte unbedingt aus diesem Stadtteil raus.
    Am gescheitesten wäre es natürlich gewesen, in die Bronx oder nach Brooklyn hinüberzufahren. Dort hätten ihn die Freaks bestimmt nicht so rasch gefunden, aber so weit vom Schuß wollte er auch wieder nicht sein. Es genügte schon, wenn er sich nach Yorkville absetzte und dort die Nacht verbrachte.
    Er legte die kurze Distanz zur Untergrundbahnstation zurück und hastete die Stufen hinunter. Erst als er den ersten Treppenabsatz erreicht hatte, wurde ihm bewußt, daß er plötzlich allein war. Außer einem Mann in einem schwarzen Mantel war niemand auf der Treppe. Der Fremde mußte gemerkt haben, daß er stehengeblieben war, denn er drehte sich kurz nach ihm um, ehe er weiterging.
    Dorian setzte sich

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