Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
006 - Der Teufelskreis

006 - Der Teufelskreis

Titel: 006 - Der Teufelskreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
würde er draußen sein, bevor die beiden seine Absicht durchschauen und ebenfalls aussteigen konnten.
    Dorian ließ sich nichts anmerken, als die Untergrundbahn in die verwaiste Station einfuhr. Ein Schild zeigte an, daß der Bahnhof Ecke East 34th Street und Park Avenue lag. Als Dorian das Zischen der pneumatischen Türen hörte, sprang er schnell durch den sich schließenden Spalt. Vom Bahnsteig aus winkte er den beiden Freaks zu, die von ihren Plätzen aufgesprungen waren und nun ratlos in dem anfahrenden Wagen standen.
    Dorian wandte sich der Treppe zu, aber er verlangsamte seinen Schritt, als er eine Gruppe von fünf heruntergekommen gekleideten Männern sah, die auf den Stufen herumlungerten. Sie taten sehr gelangweilt, unterhielten sich gedämpft und grinsten ab und zu. Obwohl sie ihn überhaupt nicht zu beachten schienen, war Dorian davon überzeugt, daß sie ihn erwarteten.
    Dorian näherte sich der Treppe gemächlich. Das schien die Halbwüchsigen zu amüsieren. Als er die Treppe erreichte, hielt er an und beugte sich über seine Schuhe, als wollte er sich die Schnürsenkel zubinden. Das erheiterte die Kerle noch mehr. Einer von ihnen erhob sich und spielte mit einer Eisenkette.
    Da wußte Dorian, daß sie nicht die Absicht hatten, ihn ungeschoren zu lassen, und er entschloß sich, zur Waffe zu greifen, obwohl nur noch eine Patrone im Magazin war. Aber vielleicht würden die Radaubrüder allein durch den Anblick der Pistole eingeschüchtert werden.
    Dorian wollte schon die Waffe ziehen, als einer der Jugendlichen rief: »Schaut einmal, wer da kommt!«
    »Krüppel!« rief ein anderer begeistert.
    Sie erhoben sich nacheinander von ihren Plätzen und stiegen langsam die Stufen empor.
    »Das sind aber ausgesucht schöne Exemplare!« meinte einer bewundernd.
    Auf der Treppe waren drei Freaks erschienen. Zwei von ihnen waren verwachsene Zwerge, der dritte hatte einen Wolfsrachen.
    Die Jugendlichen kümmerten sich nicht mehr um Dorian, sondern wandten sich den drei Neuankömmlingen zu.
    »So schön sind sie nun auch wieder nicht«, meinte der Bursche mit der Eisenkette, während er drohend damit rasselte. »Der mit der gespaltenen Oberlippe könnte eine Schönheitsoperation brauchen. Ich glaube, ich sollte ihn behandeln.«
    Die Freaks wichen zurück und rannten davon. Die Jugendlichen liefen mit wildem Geheul hinter ihnen her.
    Dorian nutzte die Gelegenheit, um aus der U-Bahn-Station zu verschwinden. Auf der Straße herrschte immer noch verhältnismäßig reger Verkehr; es waren auch noch einige Passanten unterwegs, wenngleich hier lange nicht mehr so viel los war, wie in Greenwich Village oder in Chinatown. Die Passanten wichen erschrocken zurück, als sie die Horde wilder Jugendlicher erblickten. Niemand dachte daran, sich ihnen in den Weg zu stellen und den drei Mißgestalteten beizustehen. Dorian taten sie leid, aber er konnte ihnen nicht helfen. Sie hätten ihn zum Dank womöglich gleich gelyncht. Er konnte von Glück reden, daß es ihm gelang, sie auf diese Weise abzuschütteln.
    Als er ein freies Taxi erblickte, winkte er es heran. Der Fahrer fragte ihn nach seinem Ziel, und Dorian sagte: »Bringen Sie mich in das nächstbeste Hotel, das Ihnen einfällt!«
    Der Fahrer drehte sich um und fragte augenzwinkernd: »Soll es etwas Exquisites sein, Sir? Mit Spezialservice und so?«
    »Nein, nur das nicht!« wehrte Dorian ab. »Ich brauche ein Bett zum Schlafen, sonst nichts.«

    Das Hotel lag nicht in der von Dorian gewünschten Gegend, sondern am Rande von Greenwich Village. Es war nichts Besonderes, eine billige Absteige, ein besseres Stundenhotel, aber Dorian fand es nach kurzem Überlegen geeignet. Vielleicht glaubten die Freaks noch immer, daß er in den Norden von Manhattan wollte und vermuteten ihn hier nicht.
    Der Portier war hinter der Rezeption eingenickt, obwohl aus der Hotelbar Musik und Stimmengewirr drangen. Als Dorian sich räusperte, zuckte er erschrocken hoch und murmelte automatisch eine Reihe von Entschuldigungen.
    »Ich möchte ein Zimmer«, sagte Dorian.
    Der Portier starrte ihn wie ein Gespenst an.
    »Was ist?« erkundigte sich Dorian.
    »Nichts, Sir«, versicherte der Portier. »Ein Zimmer also. Für wie lange?«
    »Nur für eine Nacht.«
    Der Portier sah ihn überrascht an. »Und wo ist Ihr Gepäck, Sir?«
    »Machen Sie die Zimmervergabe vom Umfang des Gepäcks abhängig?«
    »Nein, nein, gewiß nicht, Sir.« Der Portier lachte, als hielte er Dorians Bemerkung für einen guten Witz. Er

Weitere Kostenlose Bücher