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006 - Ende eines Quellherren

006 - Ende eines Quellherren

Titel: 006 - Ende eines Quellherren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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aus.
    Tritar wusste, was nun kommen würde, hatte es schon oft miterlebt.
    Das Bild eines Schauflers erschien auf der stumpfen schwarzen Fläche, wie es zuletzt erschienen war, um Gotans Scheitern zu verkünden. Die Erntemaschinen waren es, die zuerst um den Ruin eines Quellherren wussten. Jeden Morgen überprüften sie die Erde auf ihre Brauchbarkeit. Stellten sie einen Wassermangel fest, meldeten sie ihn umgehend an die Augen Shans im Quellhaus. Die Metallwülste auf ihren sechzehn Rollen, den scherenbewehrten Mäulern und empfindlichen Messinstrumenten waren dabei unbeirrbar und ließen sich von nichts und niemanden beeinflussen.
    Doch nur, wenn ein Brunnen versiegt, ein Landgut ganz und gar ausgetrocknet war, wichen die Erntemaschinen von der Routine ihrer allmorgendlichen Meldungen ab. Nur dann meldeten sie sich zu einer anderen Tageszeit – immer, um das Scheitern eines Quellherren zu verkünden.
    Das Blut pulsierte plötzlich heiß durch Tritars Kopf und ein Schleier legte sich vor seine Augen, durch den er die anderen Quellherren nur noch schemenhaft erkannte. Er hörte nicht, was die Erntemaschine sprach, er vernahm nur diesen einen Namen, immer nur diesen Namen.
    Seinen eigenen: Tritar.
    Die beiden Wachen neben ihm sahen ihn entsetzt an; alle Quellherren hatten ihm den Rücken zugewandt, alle starrten auf die achteckigen Augen, zu der Erntemaschine, alle lauschten dem Urteil über Erfolg oder Versagen, das sie verkündete.
    »Wagt es nicht!«, zischte Tritar und schlug sich mit der Hand auf die Brust, dorthin, wo sein Clanzeichen prangte. »Ich bin Quellherr! Wagt es nur nicht!«
    »Aber das Urteil der Augen!«, sagte der Waffenträger neben ihm. »Das Urteil ist gesprochen. Du bist kein Quellherr mehr, nur noch ein Namenloser. Deine Erde hat kein Wasser, deine Brunnen sind versiegt, dein Clan muss aufgelöst werden.«
    »Diese Entscheidung kann nur der Rat treffen«, krächzte Tritar heiser. Doch er wusste, dass im Ganglion kein anderes Urteil gefällt werden würde als das, das auch über Gotan gesprochen worden war.
    Noch zögerte der Waffenträger; noch hatte er Respekt vor dem Amt des Quellherren.
    Aber wann würde sich das erste Ratsmitglied umdrehen und ihn hier im Portal erspähen?
    Tritars Hände schlossen sich um das Lichtgewehr des Waffenträgers und entrissen es seinem Griff. Er holte aus und schlug dem Mann den Kolben an die Brust. Aufstöhnend sank dieser nieder.
    Ein Aufschrei ging durch die Reihen der Quellherren.
    Sie haben mich entdeckt! , durchfuhr es Tritar. Er drehte sich um und versetzte der zweiten Wache einen Schlag gegen die Schläfe. Die zu Fäusten geballten Hände erschlafften; noch während der Waffenträger langsam am metallenen Portal hinab glitt, schlug sein Lichtgewehr polternd auf dem Boden auf.
    Das laute Geräusch ließ Tritars Erstarrung endgültig von ihm abfallen. Er schleuderte das erbeutete Lichtgewehr auf den ersten aus der Horde der Ratsmitglieder, die sich ihm johlend näherten und rannte über den Steg hinaus in das Straßengewirr der Höhlenstadt, das ihn aufnahm und ihm Unterschlupf gewährte.
    Die Ratsmitglieder hatten die Verfolgung aufgegeben; er war ihnen eine sichere Beute, konnte sich entweder für einen ehrenhaften oder ehrenlosen Tod entscheiden. So oder so, sein Besitz war ihnen sicher.
    Irgendwann stieß er auf seinen sechsrädrigen Schlepper und kletterte hinein. Schwer atmend zwängte er sich in die harten Polster und versuchte, wieder zu Kräften zu kommen.
    Die Ratsmitglieder selbst verfolgten ihn zwar nicht – aber zweifellos hatten sie ihre Schergen los geschickt mit dem Auftrag, ihn zu ergreifen und vors Ganglion zurückzuzerren.
    Aber etwas bedrückte Tritar mehr als die Möglichkeit, von den Waffenträgern aufgespürt zu werden. Seine Ehre stand auf dem Spiel. Wenn er die Stadt fluchtartig verließ, ohne sich vor dem Rat zu rechtfertigen, verlor er alles, wofür er bislang gelebt hatte.
    Doch es gab noch eine andere Möglichkeit – vielleicht, wenn es ihm gelang, die Stadt unentdeckt zu verlassen.
    Er verfluchte die Alten, die gegen das Gebot verstoßen und das Elend und den Tod über Shan gebracht hatten.
    Schwer hallende Schritte rissen ihn aus seinen Gedanken. Er lugte aus der Scheibe des Schleppers und entdeckte eine Kolonne Bewaffneter, die, anscheinend auf der Suche nach ihm, die Straße entlang kam. Die Waffenträger blickten in alle Fahrzeuge hinein und blieben dann und wann sogar vor einem Hauseingang stehen, um sich Einlass zu

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