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0060 - Das Kastell der Toten

0060 - Das Kastell der Toten

Titel: 0060 - Das Kastell der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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dieser knapp.
    Als sie ihre Blicke wieder dem Kastell zuwandte, meinte sie, ihren Augen nicht zu trauen. Auf der Spitze des Berges lag wieder die alte, verfallene Ruine!
    »Das kann doch nicht wahr sein!«, entfuhr es ihr. Entgeistert ließ sie den Feldstecher sinken.
    Nun hatte auch der Priester die Wandlung bemerkt. Er wollte etwas sagen, aber der Mund blieb ihm offen.
    Nicole Duval hatte plötzlich wieder Hoffnung. Ihr Gefühl sagte ihr, dass Zamorra und Bill noch am Leben waren. Vielleicht konnte sie ihnen helfen!
    »Kommen Sie, Padre! Wir steigen zu der Ruine hoch!«, rief sie ihm zu, sprang von dem Holzgestell, das ein Sessel sein sollte hoch, um zur Tür zu laufen.
    »Nein! Sind sie verrückt? Bleiben Sie hier!«
    »Ich gehe hinauf. Wenn Sie nicht genug Mut haben, dann können Sie ja hier bleiben! Ich halte das ewige Warten nicht mehr länger aus!« Sie warf die Tür hinter sich ins Schloss.
    »So warten Sie doch! Ich kann Sie doch nicht da hinaufgehen lassen…«. stammelte Sanchez, dem der Schreck in allen Gliedern saß.
    »Dann kommen Sie eben mit!«, drang Nicoles Stimme von draußen an sein Ohr. Er sah durch die zersprungene Scheibe seines Fensters das Mädchen zum Strand hinuntereilen.
    »Santa Maria!«, murmelte er, während er hastig die Pfarrei verließ, um Nicole Duval nachzueilen.
    ***
    Zamorra rappelte sich mühsam hoch. Er blickte zu Bill, der benommen an der Wand lehnte und ein schiefes Grinsen versuchte, das ihm einfach nicht gelingen wollte.
    »Da sind wir dem Teufel ja wieder nur um Haaresbreite von der Schippe gesprungen«, keuchte der amerikanische Wissenschaftler.
    Sie befanden sich in dem verlassenen Kultsaal. Eingekreist von den Scherben der zerbrochenen Statue standen die dreiundzwanzig leeren Steinsarkophage.
    »Schlechter Traum war es jedenfalls keiner!«, knurrte Zamorra und besah sich seine Kleidung, die in Fetzen hing.
    »Wo hast du denn gesteckt?«, fragte Bill und zupfte einige Strohhalme von Zamorras zerfetztem Hemd.
    »Ich habe im Pferdestall gelegen, unter der Tränke!«
    »Deshalb stinkst du so nach Pferdemist!«
    »Spaß beiseite, Bill. Was wohl aus dem Amulett geworden ist? Es hat uns wieder das Leben gerettet!«, sagte er müde. »Ich befürchte, es war das letzte Mal!«
    »Es wird im Feuer verglüht sein und hat noch zuvor die Explosion ausgelöst«, rätselte Bill. »He, die Wunde ist weg!«, rief er dann verwundert aus und betastete ungläubig seinen heilen Arm, an dem noch wenige Minuten zuvor eine tiefe Fleischwunde geklafft hatte.
    Lediglich ein blutiger Hemdfetzen zeugte noch von der Verletzung.
    »Einige hundert Jahre Zeit heilen alle Wunden!«, meinte Zamorra ironisch und wies auf seinen Arm, den der Pfeil geritzt hatte. Auch diese Wunde war verschwunden.
    »Du meinst, wir befanden uns für einige Stunden in einer anderen Zeit? Das habe ich mir auch schon gedacht. Jetzt wissen wir, warum die Gräber der Templer so leicht zu entdecken sind. Diese Zeitfalle wirkt tödlich! Wir haben Glück, ihr entronnen zu sein! Dank deines Einfalls! Wie bist du eigentlich auf die Idee gekommen Juantos zu zerstören?«, erkundigte sich Bill bei seinem Freund.
    »Mir fiel die zerborstene Statue ein. Es war eine Chance, dadurch wieder in die Gegenwart zu gelangen. Ich wusste, dass es gelingen würde, denn wir sahen ja schon vorher die Scherben des Templergottes!«
    »Yeah, du hast wieder einmal recht, verdammt recht sogar!«
    »Wir haben die Zeitreise nicht umsonst gemacht, Bill. Sie war sehr wertvoll für uns. Wir haben etwas sehr Wichtiges erfahren!«
    »Stimmt! Man erlöst die abtrünnigen Kreuzritter mit geweihten Armbrustpfeilen.«
    »Also ans Werk, Bill!«
    »Halt, nicht so stürmisch, Zamorra! Das Silber können wir aus geschmolzenen Kirchengegenständen erhalten, aber woher sollen wir eine Armbrust nehmen?«
    »Eins zu null für dich, Bill!«
    Dieser sah nachdenklich zu den Steinstücken des zertrümmerten Meeresgottes hin.
    »Fass keine Scherbe mehr an, Bill!«, warnte Zamorra eindringlich.
    »Keine Angst! Komm, wir steigen nach oben, bevor ich wieder in Versuchung gerate!«
    »Gott behüte!«
    Wenig später hatten sie die unheimliche Gruft mit den leeren Särgen durch den Einstieg, den sie wenige Stunden zuvor bloßgelegt hatten, verlassen.
    Zamorra streckte sich, der frische, stürmische Wind, der von der See heraufzog, tat seinen Lungen gut. Bill konnte ebenfalls nicht umhin, kräftig durchzuatmen.
    »Machen wir, dass wir ins Dorf kommen, bevor es losgeht!«, schlug

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