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0060 - Festung Atlantis

Titel: 0060 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erinnerungssektors nach. Ich begann zu berichten ...
     
    4.
     
    „... sei es mir gestattet, Deiner Erhabenheit zu raten, die ständig aufsässigen Kolonisten aus den tiefsten Schichten des Volkes nicht zu sanft zu behandeln. Meine Maßnahmen zielten darauf hin, dem Imperator eine neue Welt mit treuen und stets bereitwilligen Siedlern zu schenken. Dir, erhabener Kristallprinz, sei mein Wirken ein Vorbild an ...!"
    „Danke!" unterbrach ich den vorlesenden Offizier. „Es reicht mir. Die Ratschläge des Amonar sind dazu angetan, die Unruhen noch mehr zu steigern. Liegt sonst noch etwas vor?"
    Kapitän Tarts, Kommandant meines Geschwaderflaggschiffes TOSOMA, zugleich Freund und Ratgeber, rollte das Schriftstück zusammen und warf es auf den luxuriösen Arbeitstisch.
    Ich war vor vier Tagen auf dem zweiten Planeten der kleinen, gelben Sonne angekommen, die ein Forschungskreuzer unter Larsaf entdeckt hatte.
    Wir hatten diese Welt nach ihm Larsa genannt. Es handelte sich um einen noch sehr jungen Himmelskörper mit dampfenden Sumpfwäldern und weiten, schlammigen Meeren. Unseren Kolonisten sollte das feuchtwarme Klima gut bekommen sein. Die Regentschaft des Administrators Amonar aber hatten die Leute anscheinend weniger gut ertragen.
    Der Große Rat von Arkon hatte mich drei Wochen zuvor über Hyperfunk aus meinem Einsatzgebiet zurückbeordert und mir den Befehl erteilt, mit meinem Expeditionsgeschwader Larsas Sonne anzufliegen, um auf dem zweiten Planeten dieses einsamen Sternes nachzusehen, was der aufgefangene Verzweiflungs-Funkspruch eines Kolonisten namens Tonth zu bedeuten hatte.
    Der Inhalt der Nachricht sprach von maßlosen Übergriffen und unnötigen Härten des Administrators Amonar aus der unbedeutenden Familie der Cirol.
    Ich hatte die große Entfernung von etwa 32000 Lichtjahren in vier Transitionen überwunden und war wenig später mit der TOSOMA sowie den beiden Schlachtkreuzern ASSOR und PAITO auf dem großen Raumflughafen von Larsa gelandet.
    Eine kurze Untersuchung hatte bereits ergeben, daß Amonar seine Befugnisse weit überschritten hatte.
    In ihm hatte ich einen harten, ungerechten, von brennendem Ehrgeiz erfüllten Mann kennengelernt, dessen einziges Trachten offenkundig nur darauf hinausging, für sich und seine Familie Anerkennung und Würde zu erwerben.
    Er hatte aus der wilden, unbesiedelten Welt eine Musterkolonie gemacht, Städte und Raumhäfen angelegt sowie den Bau eines Robotgehirns von solchen Maßstäben angeordnet, daß ich zutiefst überrascht war.
    Amonar hatte seinen Ruhm mit dem Blut unserer Kolonisten erkauft. Die fähigsten Wissenschaftler und Techniker der Siedler waren ausschließlich dazu eingesetzt worden, den Automaten zu vervollkommnen.
    Ich hatte den Eindruck gewonnen, Amonar wäre bestrebt gewesen, in diesem kleinen, abseits liegenden Sonnensystem einen Staat nach seinen Wünschen aufzubauen.
    Ich hatte mit den Truppen meines bewährten Einsatzgeschwaders hart und unerbittlich zugeschlagen, als Amonars ergebene Soldaten versuchten, ihren Herren zu verteidigen. Dabei waren bereits einige Waffen zum Einsatz gekommen, die der Administrator ohne Wissen des Großen Rates von den Galaktischen Händlern gekauft und im Festungsring seines noch unvollendeten Robotgehirns installiert hatte.
    Vor einem Tag hatte ich ihn verhaften und unter starker Bewachung nach Arkon zurückschicken lassen.
    Sein letzter Versuch, mich umzustimmen, war identisch mit der schriftlichen Eingabe, die Kapitän Tarts soeben vorgelesen hatte.
    Es waren die üblichen Redewendungen; untertänig und spitzfindig, geschrieben von einem Mann, der sehr wohl wußte, daß ich der herrschenden Dynastie angehörte. Die Familie der Gonozal stellte seit drei Epochen den Imperator von Arkon, in dessen Händen das Geschick des Großen Imperiums lag.
    Ich erhob mich langsam aus dem vollautomatischen Gliedersessel, dessen luxuriöse Formgebung und Ausstattung eindeutig bewiesen, daß der Verhaftete weniger an das Wohlergehen der Kolonisten als an seine eigene Bequemlichkeit gedacht hatte.
    Seitdem ich durch Beschluß des Großen Rates zum arkonidischen Admiral und Chef eines Einsatzgeschwaders ernannt worden war, hatte ich einen gleichartigen Übergriff nur einmal erlebt. Ein Mann meines Volkes hatte versucht, mit der Unterstützung eines artfremden Echsenvolkes ein eigenes Imperium zu gründen. Es war mein erster Einsatz gewesen.
    Im Falle des Amonar war weniger Blut geflossen. Mein Bericht an den Großen Rat und meinen

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