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0061 - Der Robot-Spion

Titel: 0061 - Der Robot-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jetzt?"
    Rhodan kniff die Augen zusammen und blinzelte. Er schien es nicht ganz ernst zu meinen, als er antwortete: „Ganz einfach: Gucky hat zu viel Mohrrüben verschlungen. Es ist ihm schlecht geworden und als sehr empfindsames Wesen, das er ja ist, hat er sich in die Belüftung zurückgezogen, um den Inhalt seines Magens dort unauffällig zu deponieren. Richtig geschlossen?"
    Atlan lachte herzlich. „Genau. Den Nagel sozusagen auf den Kopf getroffen."
    Rhodan wandte sich um und griff nach dem Mikrophon. Seine Stimme klang nicht mehr besonders lustig, als er in einem Rundspruch sagte: „In der Belüftungsanlage ist ein Haufen Abfall gefunden worden. Es ist möglich, daß von einem Unbekannten auch an einer anderen Stelle Abfall abgeladen worden ist. Das ist natürlich unhygienisch und für das Belüftungssystem auch gefährlich. Machen Sie also sofort Meldung an den Kommandanten, wenn Sie in Ihren Räumen üblen Geruch wahrnehmen. Ende."
    Atlan sah ihn mißbilligend an. „Wenn diese Sache", sagte er, „mit dem unbekannten Spion etwas zu tun hat, dann hast du ihn jetzt gewarnt."
    Rhodan lachte. „Du hast eine skurrile Phantasie, Atlan! Was sollte unser Spion mit einem Haufen Mohrrübenabfall zu tun haben?"
    Atlan verzog keine Miene. Eine ganze Zeitlang sah er Rhodan prüfend an, dann sagte er schließlich: „Ich gäbe eine Menge dafür, wenn ich jetzt wüßte, was du denkst."
    Die geplante Transition fand statt. Fünf Minuten später wurde das bereits bekannte Peilsignal geortet.
    Der winzige Sender unterschied sich nicht von seinen Vorgängern. Rhodan war nicht überrascht. Aber vielleicht ließ sich der Spion überraschen. Er gab Sikermann und Bully den Befehl, die nächste Transition in gleicher Richtung vorzubereiten. Der Sprung sollte in knapp zwei Stunden stattfinden.
    Dann stand er auf und ging hinaus, ohne eine Erklärung abzugeben.
    In den weiten Gängen der DRUSUS herrschten Leere und Ruhe. Die Mannschaften waren auf Gefechtsposition, niemand rührte sich von seinem Platz, wenn er nicht besonderen Auftrag dazu hatte.
    Nur die ewig dahingleitenden Rollbänder summten leise vor sich hin.
    Rhodan hatte die neue Transition für 23.30 Bordzeit angesetzt. Bis dahin blieb ihm noch Zeit genug, um sich mit dem Mausbiber Gucky über die mysteriöse Mohrrüben-Angelegenheit zu unterhalten.
    Er zog es vor, Gucky selbst aufzusuchen, anstatt ihn zum Kommandostand zu zitieren. Er brauchte ein wenig Bewegung, aber er gestand sich ein, daß ihn auch die ein wenig unrealistische Aussicht, dem Spion unterwegs unversehens zu begegnen, zu diesem Spaziergang verleitet hatte.
    Er verzichtete darauf, das Rollband zu benutzen. An der Wand des Ganges marschierte er gesenkten Kopfes und nachdenklich dahin.
    Der Spion begann ihm auf die Nerven zu gehen - besonders weil er sich vor seinen Leuten nichts anmerken lassen wollte. Das schlimmste für ein bedrohtes Schiff ist ein nervöser Kommandant, hieß ein Grundsatz der Akademie von Terrania, und Rhodan hielt den Dozenten, der diese Formulierung gefunden hatte, für einen sehr klugen Mann.
    Na schön, dachte er, was nützt mir das aber? Nervös oder nicht, der Spion wird nach jeder Transition einen neuen Peilspruch abgeben. Wir ziehen mit gleichen Kräften an beiden Enden eines Seiles und bewegen uns weder vor noch rückwärts.
    Wie lange noch? Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren!
    In solche Gedanken versunken, kam er am breiten Schott der positronischen Registratur vorbei. Als er das Schott ein paar Schritte hinter sich gelassen hatte, glaubte er, ein Geräusch zu hören.
    Er blieb stehen und sah sich um. Da war nichts. „Wenn man den Teufel an die Wand malt...", murmelte Rhodan vor sich hin. „Ich hätte nicht über meine Nerven nachdenken sollen."
    Trotzdem ging er die paar Schritte zurück und öffnete das Schott der Registratur. Unter dem Schott blieb er stehen und sah sich um.
    In Hufeisenform standen die schrankförmigen Informationsaggregate, die mit der Schiffspositronik durch unsichtbare Kanäle verbunden waren und dem Fragenden jede Information lieferten, die ein Astronaut zur Festlegung eines Kurses, zur Bestimmung der Position unbekannte Sterne oder zu anderen Zwecken gebrauchen konnte.
    Die Informationen waren aggregatweise nach ihrer Wichtigkeit geordnet. Die allgemein zugänglichen meist solche, die im Notfall schnell gebraucht wurden - waren nach Transfer kodifiziert, einem der einfachsten Kode-Systeme. Andere, die seltener gebraucht wurden oder nicht jedem

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