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0061 - Der Robot-Spion

Titel: 0061 - Der Robot-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich mir sicherlich auch überlegt, ob ich wirklich nachsehen solle - öffnete es und sah mich um. Ich entdeckte die rote Warnlampe und ging näher heran, um die Leuchtschrift lesen zu können.
    Dann erst gab ich Alarm.
    Ja, mit dem zeitlichen Ablauf stimmt das überein. Der Spion hat die Registratur also nicht durch das Schott verlassen. Wir müssen das Loch finden, durch das er hinausgeschlüpft ist; denn hier ist er ja sicherlich nicht mehr."
    Atlan widersprach nicht. Aus seinem klugen Gesicht war jeder Spott geschwunden. Die Jagd nach dem Unbekannten begann, ihn zu faszinieren.
    Sie suchten den Raum ab. Sie klopften die Wände ab; denn es war durchaus möglich, daß sich der Spion mit Hilfe eines Desintegrators einen Ausgang selbst geschaffen und nach Benutzung geschickt wieder verkleidet hatte.
    Sie ließen sich Ultraschall-Lote bringen, um nicht auf das Klopfen allein angewiesen zu sein ... aber sie fanden nichts.
    Bis Rhodan plötzlich eine Idee hatte. Er erinnerte sich an den faulenden Mohrrübenbrei, den der Reinigungstrupp in einem der Belüftungsschächte entdeckt hatte und untersuchte die vier Staubgitter, die die Querstollen der Belüftungsanlage an den Wänden der Registratur verschlossen.
    Drei von ihnen waren völlig in Ordnung und wahrscheinlich seit dem Einbau nicht von ihren Plätzen entfernt worden.
    Beim vierten aber fehlten die kleinen Schrauben, die die Gitterränder in der Plastikumrandung des Querstollens festhielten. Rhodan faßte den kleinen Maschendraht des Gitters mit zwei Fingernägeln und zog daran. Fast reibungslos löste sich das Gitter aus seiner Halterung und fiel herab.
    „Oooh ...!" machte Atlan. Rhodan legte sich flach auf den Boden und schob den rechten Arm in den Querstollen hinein. Die Hand reichte bis zu der Stelle, an der der Stollen in den senkrecht verlaufenden, großen Luftschacht mündete. Aber sie fand nichts.
    Rhodan richtete sich auf und sah den Arkoniden stumm an.
    „Glaubst du", fragte Atlan, „daß er... dort hinaus verschwunden ist?"
    Rhodan nickte. „Das", meinte Atlan darauf leise, aber offenbar beeindruckt, „gibt der Sache ein neues Gesicht, nicht wahr?"
    Sie kehrten zum Format-Aggregat zurück, wo die Elektroniker eben die Frontplatte wieder aufsetzten.
    Das rote Warnlicht war erloschen, der Defekt behoben.
    „Was ist das?" fragte Rhodan plötzlich und deutete auf eine schmale, weiße Spur, die sich senkrecht über die Frontplatte zog - von der Reihe der Frageknöpfe fast bis zum Auswurfschlitz hinunter, nahezu senkrecht.
    Der Elektroniker sah sich die Spur an.
    „Ein Kratzer, Sir", antwortete er. Das war Rhodan nicht entgangen. „Haben Sie ihn früher einmal schon gesehen?"
    Der Mann schüttelte den Kopf. „Nein, Sir."
    „Das könnte der Spion gewesen sein, nicht wahr?"
    Es brachte den Elektroniker offenbar sehr in Verlegenheit, daß ihn Rhodan in seine Ermittlung einbezog. Er nickte schwach und meinte leise: „Das wäre durchaus möglich, Sir."
    „Aber er müßte mindestens ein hartes Messer dazu benutzt haben", wandte Atlan ein. „Diese Frontplatte ist aus Metallplastik. Wie, glauben Sie, hat er den Kratzer da hineingebracht?"
    Der Ingenieur wußte es nicht. Rhodan lächelte.
    „Ganz einfach", beantwortete er die Frage: „Er hat sein Taschenmesser hervorgezogen und die Platte angekratzt, um ein Zeichen zu hinterlassen. Wie es manche psychopathischen Verbrecher auf der Erde tun. Es soll bedeuten: Ich bin hier gewesen!"
    Er sah Atlan an. Der Arkonide lachte.
    „Du hast recht. Genauso wird es gewesen sein."
    Der Elektroniker sah verwirrt von einem zum anderen, aber keiner gab ihm Aufklärung. Rhodan und der Arkonide verließen die Registratur.
    „Wir kennen ihn jetzt, wie?" fragte Atlan gut gelaunt, als sie auf das Rollband traten. „Ich glaube", antwortete Rhodan. „Worauf warten wir noch? Wir brauchen nur zuzufassen!"
    Rhodan winkte ab. „Glaube das doch nicht! Am Anfang fühlte er sich zwar ziemlich sicher. Er dachte sich: Wer würde mich in Verdacht bringen? Aber mittlerweile hat er eine Menge Fehler begangen... oder begehen müssen. Ich bin sicher, daß wir ihn nicht ohne weiteres finden."
    „Du glaubst, der Mausbiber...?"
    Rhodan sah auf, lächelte, gab aber keine definitive Antwort.
     
    *
     
    Niemand wußte, wann eine neue Transition stattfand. Die geplante war abgeblasen worden. Wollte Rhodan, daß der Spion unsicher wurde?
    Bully war auf dem Weg in seine Kabine, um sich eine halbe Stunde hinzulegen, als ihm ein Gedanke kam. Er

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