0061 - Der Robot-Spion
Anordnung kann er vermutlich sehr schnell wieder rückgängig machen. Entwickeln Sie also einen Plan, in dem mit der Feindschaft des Regenten gerechnet wird ... und machen Sie es so, daß wir in diesem Durcheinander noch eine Chance haben!"
Bully suchte sich seine Leute aus, insgesamt fünfzehn. Darunter waren sieben Mathematiker, fünf Akademie-Offiziere aus der staatspolitischen Laufbahn und drei Techniker, die mit der Positronik besonders vertraut waren.
Bullys Gruppe verließ unverzüglich den Kommandostand, um an die Arbeit zu gehen. Die übrigen Offiziere kehrten kurz danach auf ihre Posten zurück. Der Kommandostand selbst blieb nur schwach besetzt. Es war nicht geplant, mit der DRUSUS vor Ablauf der Zeit, die der Spion brauchte, um seinen Auftrag zu vollenden, auf Fahrt zu gehen - beziehungsweise, bevor man ihn gefangen hatte.
Atlan, der Arkonide, war der einzige, der nichts zu tun hatte.
„Warum glaubst du nicht", fragte er Rhodan, „daß der Spion die Positionsdaten so, wie er sie bekommen hat, ausstrahlt und dazu das Kode-Prinzip, das er zuvor der Positronik entnommen hat? Dann könnte sich sein Auftraggeber den Kopf über die Entschlüsselung zerbrechen."
Rhodan schüttelte den Kopf. „Halte ich für unwahrscheinlich", antwortete er. „Wenn er einen Hyperkom-Sender besitzt, der mehr leistet als die winzigen Peilzeichen-Geräte - und das müssen wir annehmen, sonst könnte er seine Information ja nicht loswerden - dann wird es eines von den kleinen Aggregaten sein, die nur mit einem einzigen Sendekode oder überhaupt keinem arbeiten, also wortgetreu, wie wir das nennen. Sein Sender ist natürlich ein arkonidisches Gerät und arbeitet mit arkonidischen Worten oder einem arkonidischen Kode. Er kann also ein in terranischem Kode gehaltene Information überhaupt nicht abstrahlen. Er muß außer dem Sender einen Kode-Transformator besitzen, mit dessen Hilfe er die Positionsdaten entschlüsseln und in seinen eigenen Kode transformieren kann. Und dazu braucht er Zeit!
Gott sei Dank."
Er stand auf.
„Wenn du nichts zu tun hast", sagte er beiläufig, „dann komm doch mit zur Registratur. Ich möchte mich dort noch ein wenig umsehen."
„Den Detektiv spielen, wie?" lächelte Atlan. „Na schön, ich komme mit." Captain Farrington hielt den einzigen Eingang zur Registratur immer noch besetzt. Zwei der Elektroniker, die Rhodan hierher beordert hatte, waren immer noch mit der Untersuchung des defekten Aggregates beschäftigt.
„Haben Sie den Defekt inzwischen gefunden?" wollte Rhodan wissen.
„Jawohl, Sir. Eine Diodenkette ist.."
Rhodan winkte ab. „Ich fürchte, ich würde nicht allzuviel davon verstehen. Sagen Sie mir lieber: Wie ist der Defekt zustande gekommen?"
„Durch unsachgemäße Behandlung", lautete die prompte Antwort. „Der Spion muß ein Anfänger sein. Er ist mit dem Aggregat umgegangen wie mit einer Handrechenmaschine. Hat wahrscheinlich einmal auf jeden Knopf gedrückt, um seine Information zu bekommen. Unglücklicherweise hatte er den richtigen Knopf schon gedrückt, so, daß die Information schon unterwegs war, bevor er eine Fehlschaltung machte und die Maschine anfing zu streiken."
Rhodan nickte lässig und nur mäßig interessiert, als habe er das alles erwartet.
„Und wann ist der Defekt eingetreten?"
„Das wissen wir auf die Sekunde genau, Sir", antwortete der Mathematiker stolz. „Die Maschine hat es registriert: um 22:30:14 Uhr Bordzeit."
Rhodan nickte auch dazu, diesmal allerdings mit offensichtlich größerem Interesse. Er führte den Arkoniden zur Seite. „Das gibt einen neuen Aspekt", erklärte er ihm. „Ich habe um 22.33 Uhr Alarm gegeben, also nur knapp drei Minuten nach dem Auftreten des Defekts. Ich bin vom Kommandostand gekommen, ohne das Laufband zu benutzen, ging aber trotzdem nicht gerade langsam. Ich hätte den Spion unbedingt sehen müssen, wenn er durch das Schott herausgekommen wäre."
„Ist das wahr? Hast du genau nachgerechnet?" fragte Atlan.
„So genau, daß ich mittlerweile davon überzeugt bin, daß sich der Unbekannte in der Registratur aufhielt, als ich zum erstenmal am Schott vorbeikam. Ich hörte ein Geräusch - ich erinnere mich, daß ich es damals für eine Sinnestäuschung hielt, weil ich ziemlich nervös war. Aber jetzt bin ich sicher, daß es vom Format-Aggregat kam ... in dem Augenblick, in dem der Defekt eintrat.
Ich ging dann zum Schott zurück ich war schon ziemlich weit daran vorbei gewesen, und ein paar Sekunden lang habe
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