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0062 - Guru der Toten

0062 - Guru der Toten

Titel: 0062 - Guru der Toten
Autoren: Friedrich Tenkrat
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rührst dich nicht von der Stelle, sonst drehe ich dem Mädchen den schönen Hals um!«
    Er schleppte Jane Collins an mir vorbei.
    Ich war machtlos. Mir waren die Hände gebunden, und das quälte mich mehr als körperliche Pein.
    Chump Geezer langte mit Jane bei der Tür an, die ins Treppenhaus führte. Ich stand auf glühenden Kohlen.
    Ich fragte mich, wie weit er die Detektivin mitnehmen wollte. Würde er sich unten vor dem Haus von ihr trennen? Oder würde er sie irgendwohin verschleppen? Zu Hondu vielleicht?
    Mich überlief es bei diesem Gedanken eiskalt. »Ich kriege dich, Geezer!« knurrte ich, und meine Hände ballten sich zu Fäusten. »Dich und Hondu! Ich mache euch bei der nächstbesten Gelegenheit fertig. Ich schicke euch zur Hölle, denn dorthin gehört ihr!«
    Chump Geezer lachte mich aus. »Hondu ist eine Nummer zu groß für dich. Kein Mensch kann ihm gefährlich werden, denn Hondu ist mächtig.«
    »Ich finde seinen schwachen Punkt!«
    »Er hat keinen…«
    »Ich wette dagegen!«
    Der Wiedergänger lachte abermals. Er warnte mich: Sowie er merkte, daß ich ihm zu folgen versuchte, würde er Jane das Genick brechen.
    Die Situation ging mir verdammt an die Nieren.
    Chump Geezer verschwand mit Jane Collins aus meinem Gesichtsfeld. Ich holte mir sofort meine Beretta wieder.
    Mittlerweile zerrte Chump Geezer seine Geisel die Stufen hinunter. Im zweiten Stock nahm Jane Collins allen Mut zusammen und versuchte ihr Glück. Chump Geezer rechnete nicht damit, daß sie ihn attackieren würde.
    Ein kleines Plus für die Detektivin.
    Sie war in Judo und Karate ausgebildet, und sie wandte ihre Kenntnisse nun blitzschnell an.
    Kraftvoll riß sie sich los, und ehe Chump Geezer sie wieder packen konnte, setzte sie einen Hebel an, der ihn seines Gleichgewichts beraubte.
    Er schlug ein Rad in der Luft und kugelte die Stufen hinunter. Hart knallte er gegen die Wand.
    Er schnellte fauchend hoch, aber da hetzte die Detektivin bereits die Treppe in Richtung Dach hinauf.
    Keuchend rannte sie auf mich zu. Ich brachte meine Beretta in Anschlag und hätte dem Wiedergänger eine Kugel in den Pelz gesetzt, doch Chump Geezer zog es vor, sich auf dem Dach nicht mehr blicken zu lassen.
    Er suchte das Weite.
    ***
    Gespannt hörte ich mir Jane Collins’ Story an. Ich erfuhr von ihr, aus welchem Grund sie hinter Jock Oberon hergewesen war und was aus dem Profi-Killer geworden war.
    Nachdem sie geendet hatte, war ich an der Reihe.
    Ich sprach von Jim Dale und Cliff Lynch, die als erste aus der Totenwelt zurückgekehrt waren, und erwähnte dann Chump Geezer, der bereits der dritte Wiedergänger war.
    Ich erzählte Jane von den Verbrechen, die Geezer entweder bereits begangen hatte oder noch zu begehen beabsichtigte, und erwähnte auch Hondu, den Guru der Toten, der Dale, Lynch und Geezer aus dem Totenreich zurückgeholt und ihnen die Möglichkeit gegeben hatte, sich an ihren Mördern zu rächen.
    »Dann wird der Tote nunmehr alles daransetzen, um Mo Geezer zu kriegen«, sagte Jane.
    »Sie sitzt unten in meinem Wagen!« stieß ich erregt hervor.
    Wir hörten Stimmen. Die Schüsse, die Jock Oberon auf den Wiedergänger abgefeuert hatte, hatten Neugierige aus den umliegenden Häusern und aus dem Billardsaal gelockt.
    Nun standen sie schaudernd um den Leichnam des Mörders herum.
    »Komm!« sagte ich zu Jane. Ich ergriff ihre Hand. Wir verließen das Dach, hasteten die Treppen hinunter, und als wir wenig später aus dem Haus traten, entfuhr mir ein erstaunter Laut.
    Mein Bentley war weg!
    Und mit ihm Mo Geezer.
    Zwei Möglichkeiten fielen mir auf Anhieb ein: Entweder Mo Geezer hatte sich allein dünngemacht – oder der Wiedergänger hatte sie in meinem Wagen entführt.
    Obwohl mir beide Varianten nicht gefielen, war mir die erste wesentlich lieber als die zweite.
    Die Leute, die sich um den toten Killer scharten, würdigten uns keines Blickes. Jemand rief, man müsse die Polizei verständigen.
    Ein guter Einfall. Dann brauchte ich es vorläufig nicht zu tun.
    »Was nun?« fragte mich Jane, nachdem ich ihr gesagt hatte, daß mein Bentley mit Mo Geezer verschwunden war. »Mein Wagen steht nicht weit von hier. Du kannst selbstverständlich über ihn verfügen, John.«
    Leider nützte mir Janes Angebot wenig, denn ich wußte nicht, wohin es Mo Geezer verschlagen hatte.
    Ich seufzte. »Okay, gehen wir, Jane. Ich bringe dich nach Hause.«
    Wir begaben uns zu ihrem Volkswagen. Sie überließ mir die Schlüssel, wippte auf die Zehenspitzen und
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