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0063 - Geschäft mit der Angst

0063 - Geschäft mit der Angst

Titel: 0063 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft mit der Angst
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nicht der geringste Rauch.
    Wir kamen unangefochten bis zur Tür des mittleren Hauses. Ich klopfte an.
    »Aufmachen, Polizei!«
    Es dauerte eine Weile, und dann rasselte drinnen ein Riegel. Die Tür wurde langsam aufgezogen und ein fremdes Gesicht erschien.
    »Sie wünschen?«
    »Wir haben eine Hausdurchsuchung durchzuführen.«
    Der Mann machte große Augen.
    »Teufel!«, sagte er verwundert. »Das begreife ich nicht! Eine Hausdurchsuchung?«
    Ich hielt ihm den Hausdurchsuchungsbefehl entgegen, und er musterte ihn sorgfältig, wobei er sich eine Brille auf die Nase zog.
    »Schmuggel?«, meckerte er plötzlich. Es schien ihn höchst zu amüsieren.
    »Aber bitte - man soll der hohen Obrigkeit den Eintritt nicht verwehren! Ich bin Ed Hale, Professor der Wisconsin-University und bin mir keiner Schuld bewusst!«
    Mit einer theatralischen Gebärde gab er den Eingang frei.
    »Wo ist Mr. Kennedy und wo ist dieser Larry?«, fragte ich.
    »Ich habe meine Assistenten heute früh an Land geschickt«, sagte der Professor. »Wir bedurften einiger Hilfsmittel.«
    »Und wann kommen sie zurück?«
    Er wiegte den Kopf und fingerte an seiner Brille.
    »Was weiß ich. Formalinazetophenon ist schwer zu bekommen. Vielleicht heute Abend, vielleicht erst morgen - wer weiß?«
    Ich spürte deutlich, dass er mich auf den Arm nahm.
    »Zeigen Sie uns sämtliche Räumlichkeiten!«, forderte ich ihn auf. »Wer befindet sich außer Ihnen auf der Insel?«
    »Niemand!« Er schüttelte den Kopf, folgte aber willig meinem Befehl und führte uns herum, erst durch dieses Haus, das offenbar der biologischen Forschung diente, dann durch die Tür und ins Nebenhaus. Hier hatten Kennedy und Larry Fench wohl geschlafen, denn die Feldbetten standen noch ungemacht an den Wänden.
    Ich öffnete alle Schränke, fand aber nichts Verdächtiges. Ein paar ausgestopfte Vogelbälge, etliche Messgläser und ein ausgedientes Mikroskop stellte neben einigen alten Biologiebüchern die gesamte wissenschaftliche Ausrüstung der Expedition dar. Aber ich verkniff mir jede anzügliche Bemerkung.
    »Bitte, das dritte Haus.«
    Er führte uns wortlos hinüber und schloss die Tür zu Munsons Gefängnis auf. Es war vollkommen leer, und nichts deutete daraufhin, dass hier in der vergangenen Nacht jemand da gewesen war. Ich hielt sorgsam Umschau nach eventuellen Nachrichten, die Munson hinterlassen haben konnte.
    »Wir benutzen diesen Raum gegenwärtig nicht«, sagte »Professor« Hale.
    »Ich weiß«, antwortete ich, und er warf mir einen undeutbaren Seitenblick zu.
    »Was befindet sich dort drüben?«, fuhr ich fort und wies auf die Funkstation.
    »So viel man mir sagte, birgt jedes Haus eine Funkanlage für den Seenot-Rettungsdienst. Ich habe mich noch nicht darum gekümmert. Aber wenn Sie sehen wollen, ich glaube, einer der Schlüssel passt.«
    »Selbstverständlich will ich es sehen!«
    Achselzuckend begleitete er uns hinüber, und nach einigem Probieren fand er auch den passenden Schlüssel und öffnete die Tür.
    Ich machte Licht und war nicht sehr erstaunt, dass die elektrische Beleuchtung funktionierte.
    »Woher bekommen Sie den Strom?«
    »Im Keller unseres Hauses arbeitet ein Generator, welcher Batterien auflädt.«
    Ich sah mich genau um und erkannte auf den ersten Blick, dass diese Funkstation ohne Weiteres nicht mehr zu benutzen war. Man hatte einige der Röhren entfernt und auch sonst daran herumgebastelt.
    »Zufrieden, Gentlemen?«, fragte Ed Hale grinsend.
    Ich nickte.
    »Den Forschungsbetrieb bei der Wisconsin-University hatte ich mir etwas anders vorgesellt, aber es hat wohl jeder seine eigenen Methoden, nicht wahr?«
    Er biss sich auf die Lippen und nickte.
    »Allerdings. So ist es.«
    Wir gingen wieder zurück über die Insel.
    »Sind Ihre Assistenten mit dem Flugzeug zurückgeflogen?«, fragte ich unvermittelt.
    »Wie? Ja. Das heißt - eigentlich nicht. Kennedy ist zurückgeflogen, und Fench fuhr mit einem Kutter, der ihn mitnahm. Er musste nach New York, während Kennedy an der Universität zu tun hatte.«
    An der Tür seines Hauses verpasste ich ihm den letzten Schlag: »Darf ich Ihren Ausweis sehen, Mr. Hale?«
    Die Frage brachte ihn augenblicklich in starke Verwirrung…
    »Meinen Ausweis… ja natürlich. Sofort!« Er trat ins Haus, aber Lieutenant Carman folgte ihm auf den Fersen. Nach einer Weile kamen sie zurück, und Hale trug einen mehr als unglücklichen Gesichtsausdruck zur Schau.
    »Es tut mir leid, Gentlemen, aber ich fürchte, ich habe meinen Pass

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