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0063 - Geschäft mit der Angst

0063 - Geschäft mit der Angst

Titel: 0063 - Geschäft mit der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geschäft mit der Angst
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draußen in North Jersey?«
    Garvin wusste offensichtlich nicht, was er sagen sollte, Erst jetzt ging ihm wohl auf, was der Besuch eines FBI-Beamten zu bedeuten hatte. Er riss die Augen auf.
    »Wollen Sie etwa sagen, an diesem Aktien stimme etwas nicht?«
    »Etwas ist gut gesagt«, erwiderte ich. »Die Aktien sind nicht die Farben wert, mit denen sie heute Morgen gedruckt worden sind!«
    Elmer Garvin seufzte einmal tief auf und ließ sich in seinen Sessel sinken. Auf seiner Stirn standen unzählige kleine Schweißtröpfchen.
    »Habe ich es nicht geahnt!«, stöhnte er. Dabei machte er ganz den Eindruck, eines restlos geschlagenen Mannes.
    »Habe ich nicht gewarnt? Ach…«
    »Also, was ist?«, fragte ich.
    Er blickte mich an, als habe er mich zum ersten Mal gesehen.
    »Alles ist vorbei. Wenn es wirklich so ist, können wir hier schließen! Es wäre eine internationale Blamage! Nicht auszudenken!«
    »Nun mal ruhig«, tröstete ich ihn. »Was ist denn schon geschehen? Sie erfinden irgendeine Ausrede und zahlen den Leuten ihr Geld zurück! Derweil räumen wir unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit der Bande auf, und alles ist in Ordnung!«
    Garvin lachte bitter auf.
    »Was wissen Sie von der Börse! Wenn nur das Geringste herauskommt, gibt es einen Skandal wie am schwarzen FYeitag damals. Und das gerade während des Staatsbesuchs!«
    Er schlug sich aufs Neue die Hände vors Gesicht und begann zu schluchzen. Ich verstand nicht recht, was ihn so verzweifelt machte. Trotzdem wollte ich natürlich noch nicht aufgeben, dieses angebliche, nationale Unglück zu verhindern.
    »Passen Sie mal auf, Mr. Garvin«, setzte ich wieder an, »wo finde ich Mr. Wiseman?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Auch gut. Sie sind sein Vertreter und handlungsberechtigt?«
    Jetzt nickte er mit geschlossenen Augen.
    »Verdammt, dann tun Sie doch etwas! Wenn die Sache wirklich so schlimm aussieht, können Sie doch nicht als verantwortlicher Leiter der New Yorker Börse im Sessel sitzen und heulen wie ein Schlosshund!«
    Das wirkte. Er ließ die Hände sinken und richtete sich auf.
    »Wie reden Sie mit mir?«, fragte er und war ganz um seine Würde besorgt. Ich amüsierte mich heimlich.
    »Entschuldigen Sie. Aber es muss doch etwas geschehen!«
    »Es wird etwas geschehen«, verkündete er, plötzlich wieder von seinem Zusammenbruch genesen. »Stehen Sie mir dafür ein, dass es sich wirklich um einen Schwindel handelt? Dass die North Jersey Housing Authority gar nicht berechtigt ist, Aktien auszugeben?«
    »Stopp!«, sagte ich. »Das ist Ihre Sache, denn Sie sind schließlich Börsenfachmann. Ich weiß lediglich, dass die Aktien unter verbrecherischen Umständen gedruckt wurden und dass ich dem verantwortlichen Konsortium eine ganz schöne Anklage wegen Menschenraubs anhängen werde! Alles Weitere werde ich noch herausbekommen. Vielleicht fangen wir gleich einmal an. Wo ist der Ausgabebeschluss der Federal Reserve Bank für die Aktien, die heute verkauft wurden?«
    Mr. Garvin fuhr sich mit nervösen Händen durch das Haar.
    »Ich weiß nicht… Mr. Wiseman wird ihn sicher eingeholt haben, man müsste einmal nachsehen.«
    »Wo ist die Grundbucheintragung über den Grundbesitz der North Jersey Housing Authorityl«, fragte ich weiter.
    Garvin schüttelte den Kopf.
    »Damit haben wir nichts zu tun!«
    »Und ob Sie etwas damit zu tun haben! Sie sind laut Gesetz verpflichtet, sämtliche Unterlagen zur Einsicht der Aktionäre offenzulegen! Haben Sie das getan?«
    Er antwortete nicht. Ich griff zum Telefon und rief die Dienststelle des Grundbuchamtes an.
    »Cotton FBI New York. Ich brauche eine dringende Auskunft.«
    »Auskünfte können fernmündlich nicht gegeben werden«, bedauerte die Dame am anderen Ende.
    »Weiß ich«, gab ich zurück. »In diesem Rail werden Sie die Auskunft telefonisch geben, sonst rücke ich Ihnen mit dem gesamten Stadtparlament und dem Obersten Gerichtshof auf den Leib. Das ist nämlich Behinderung staatlicher Organe im Dienst, klar? Meinetwegen können Sie rückfragen, aber ich brauche jetzt erst meine Auskunft!«
    »Aber… hier ist doch niemand mehr in den Dienststellen!«
    »Dann stehen Sie gefälligst von Ihrem Amtssessel auf und sehen Sie selber nach, ja?«
    Meine Worte machten mehr Eindruck, als ich zu hoffen gewagt hatte. Zaghaft fragte die Dame: »Was müssen Sie denn wissen?«
    »Welchen Grundbesitz die North Jersey Housing Authority hat. Geben Sie mir das bitte sofort durch und richten Sie dieselbe Auskunft

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