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0064 - Im Zeit-Gefängnis

Titel: 0064 - Im Zeit-Gefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie erst einige Monate vergingen, seit ich auf der Erde bin."
    Rhodan sah Atlan forschend an. Der Unsterbliche weilte seit mehr als zehntausend Jahren auf der Erde. Auf welchen Zusammenhang spielte er an? Atlan gab keine Antwort. Noch nicht. Rhodan wandte sich wieder den sechs Männern zu.
    „Es ist Marcel Rous und Fellmer Lloyd gelungen, ein Gerät zu konstruieren, mit dessen Hilfe man in die andere Zeitebene eindringen kann, ohne die gewohnte Eigenzeit zu verlieren. Mit anderen Worten: Jeder, der in die Welt der Unsichtbaren eindringt, lebt wie bisher, muß sich aber damit abfinden, daß seine Umgebung zweiundsiebzigtausendmal langsamer existiert. Wir haben dieses Gerät den Linsen-Feld-Generator genannt und das erste Versuchsmodell nachgebaut. Es wurde in einer Gazelle installiert, deren Generatoren entsprechend verstärkt werden mußten. Außer diesem Linsen-Feld-Generator haben wir aber noch ein zweites Hilfsmittel, mit dem sich positronisch einigermaßen sicher voraussagen läßt, an welcher Stelle mit der sich nähernden Zeitebene eine Überschneidung stattfindet. Wir vermuten, daß sich die betroffenen Zonen überlappen, also nicht regelmäßig verlaufen. Wir müssen erfahren, ob unsere Vermutung stimmt. Sie, meine Herren, sollen das versuchen."
    Die sechs Männer sahen sich an. Rhodan erkannte in ihren Augen nicht Erschrecken, sondern lediglich freudige Überraschung. Es gab keinen unter ihnen, der nicht sein Leben für die Menschheit gewagt hätte.
    In den vergangenen Jahrzehnten hatten sie oft genug Gelegenheit gehabt, gegen einen wirklichen und leibhaftigen Gegner kämpfen zu müssen, um die Erde zu schützen. Diesmal aber stand man einem Feind gegenüber, der durch die trennende Mauer der Zeit von ihnen distanziert war. Aber diese Mauer besaß Lücken.
    „Die Leitung der Expedition übertrage ich Leutnant Rous. Er ist der einzige von Ihnen, der bereits mehrmals Kontakt mit dem Gegner hatte. Als Mutant teile ich der Expedition den Hypno André Noir zu, da er im Notfall dazu befähigt ist, den Fremden seinen Willen aufzuzwingen. Ich halte das für äußerst wichtig, weil es uns dann vielleicht gelingen kann, einen Gefangenen in unsere eigene Zeitebene zu bringen.
    Weiter nehmen an der Expedition teil: Fritz Steiner, Physiker, Chemiker und Mitkonstrukteur des vergrößerten Generators; Iwan Ragow, Biologe, Zoologe und Arzt; dann Fred Harras als Techniker und qualifizierter Mechaniker; schließlich unser afrikanischer Meteorologe und Metallurge Josua. Nun, die Herren kennen sich ja bereits. Der Start erfolgt morgen mit einem unserer Schweren Kreuzer, der Sie im System der Ziel-Sonne absetzt. Mehr können Sie heute noch nicht erfahren, da ich Ihnen den Nachturlaub in Terrania nicht streichen möchte. Noch Fragen?"
    Leutnant Marcel Rous, ein kleiner, dunkler und behender Franzose, schüttelte demonstrativ den Kopf.
    Er wußte, daß es keine Fragen geben konnte, denn was noch nicht bekannt war; würde man morgen noch früh genug erfahren. Auch die anderen fünf Männer blieben stumm. Rhodan nickte befriedigt, als hätte er es nicht anders erwartet.
    „Ich danke Ihnen, meine Herren. Wir sehen uns dann morgen gegen zehn Uhr, eine halbe Stunde vor dem Start. Leutnant Rous, Sie bleiben noch. Die anderen können gehen. Gehen Sie nicht zu spät schlafen, wenn ich Ihnen einen letzten Rat geben darf. Ich weiß nicht, ob Sie auf der anderen Zeitebene Zeit zum Schlafen haben werden!"
    Der Hypno Noir grinste, als er sich aus der Tür schob. Die anderen vier Männer verrieten ihre Gefühle nicht, sondern machten, daß sie aus dem Raum kamen. Die Nächte in Terrania waren kurz. Sie wollten die letzte nutzen und hofften dabei natürlich, daß es nicht die allerletzte bleiben würde.
    Rhodan wartete, bis sich die Tür schloß, dann wandte er sich an Rous.
    „Morgen bleibt uns keine Zeit, alle Einzelheiten zu besprechen, daher mußte ich Sie bitten, noch hierzubleiben. Sie als Leiter der Expedition müssen über alles informiert sein, was morgen geschehen wird, und was Sie zu tun haben, falls das Experiment mißlingt. Das ist leider durchaus nicht ausgeschlossen. Vergessen Sie nicht, daß der Linsen-Feld-Generator noch der Erprobung bedarf. Er wurde einfach nach den vorliegenden Angaben gebaut, und wir können nur hoffen, daß sich kein Irrtum einschlich. Unsere positronischen Berechnungen haben ergeben, daß die nächste Überlappung im System der Sonne Morag stattfindet, und zwar noch innerhalb einer Woche. Sie sollen zu

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