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0064 - Im Zeit-Gefängnis

Titel: 0064 - Im Zeit-Gefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nähern und eine neue, neutrale Ebene zu schaffen, auf der eine Verständigung mit den Fremden, mit den Druuf also, nicht mehr aussichtslos scheint?"
    „Ja, das wollte ich sagen. Genau das!"
    „Und das alles innerhalb einer kleinen Energieglocke?"
    „Ja, denn in ihr kann ich die Bedingungen schaffen, die ich haben möchte. Ich kann die Gravitation aufheben, jede Temperatur erzeugen, die mir angenehm ist, jederzeit den Standort wechseln, wobei die Bedingungen bleiben ..."
    „Aber Sie können die bestehende Zeit nicht ändern?"
    Ragow lächelte immer noch bescheiden.
    „Wer sagt das? Sie scheinen immer wieder zu vergessen, daß die Lichtgeschwindigkeit eine nahe Verwandte der Zeit ist. Und die Lichtgeschwindigkeit beträgt hier auf dieser Welt, das konnten wir nun einwandfrei bestätigt erhalten, nur vier Kilometer in der Sekunde. In der Energieglocke aber, meine Herren, bin ich vor der Hitzemauer der Atmosphäre sicher. Was also geschieht, wenn ich unter diesen Voraussetzungen mit zwölf oder dreizehn Mach durch die Gegend sause?"
    Rous starrte ihn fassungslos an. In seinen Augen flackerte erstes Verstehen. Auch Steiner nickte langsam und zögernd. Noir zeigte offene Bewunderung für die kühnen Folgerungen des Biologen. Josua verhielt sich abwartend.
    Als Harras landete, kam er gerade zur rechten Zeit, um den Beginn des Experimentes mitzuerleben.
    Einer der Druuf stand abseits von der Gruppe. Ragow nahm neben ihm seinen Platz ein und, schaltete dann mit einer entschlossenen Bewegung seiner Hand die Energieglocke ein. Der schimmernde Kuppeldom hatte einen Durchmesser von anderthalb Metern und war drei Meter hoch. Er schloß den Gelehrten und die scheinbar versteinerte Raupe völlig ein.
    Dann betätigte Ragow einen anderen Schalter seines Anzuges. Er verhielt sich dabei völlig ruhig, um nicht gegen die Decke des Energiegehäuses zu schweben, denn als die Schwerkraft aufgehoben wurde, verlor er gleichzeitig auch sein Eigengewicht.
    Sie sahen ihn schwach lächeln, als er sich bückte und den Druuf mit einer leichten Handbewegung anhob. Ja, er hob ihn an! Das praktisch in der Zeit eingemauerte Lebewesen wurde plötzlich beweglich. In sich selbst allerdings blieb es vorerst noch wie aus Stein und schien tot, aber insgesamt verlor es seine Starre. Langsam schwebte die Riesenraupe mit den gläsernen Flügeln an die Seite Ragows.
    Und dann, als der Zoologe ein anderes Kontrollinstrument betätigte, erhob sich die Energieglocke mit ihrem lebendigen Inhalt in die Luft, um schnell in die Höhe zu steigen. Bereits nach wenigen Sekunden überschritt Ragow die bisherige Sicherheitsgeschwindigkeit und entschwand nach wenigen Minuten den Blicken seiner Freunde. Rous sah Steiner an. „Wir hätten ihn nicht fliegen lassen sollen", sagte der Leutnant. „Wer weiß, ob seine Theorien stimmen."
    „Das hätten wir uns eher überlegen sollen", gab der Physiker zurück. „Aber ich glaube kaum, daß wir uns Sorgen machen sollten. Können Sie ihn mit dem Sender erreichen?"
    Rous versuchte es, aber das Ergebnis war negativ.
    „Vielleicht hat er keine Zeit", vermutete Harras, den Noir inzwischen unterrichtet hatte. „Das wird es sein! Als ich oben war und das Schiff zerstörte, hätte ich auch fast vergessen, daß ich einen Sender habe."
    „Ragow soll keine Zeit haben?" meinte Steiner ungläubig. „Er ist dabei, die Zeit zu ändern, also muß er auch welche haben."
    Niemand gab ihm eine Antwort. Dumpf lastete die Bewegungslosigkeit auf ihnen. Und das Schweigen, das nur von einem langgezogenen „ruuuf ... druuuf" unterbrochen wurde.
     
    *
     
    „Wir werden uns später der eingedrungenen Fremden annehmen, jetzt müssen wir uns darum kümmern, daß die Sklaven die Übernommenen in ihre Obhut nehmen. Die Bevölkerung eines gesamten Planeten - wenn das nicht eine fühlbare Angleichung bewirkt...?"
    „Die Wissenschaftler behaupten, die anderen gerieten allmählich völlig in unseren Zeitstrom und würden diesen dann nicht mehr beeinflussen. Eine komplette Angleichung der beiden Ebenen wird nicht erwartet."
    „Sie muß erreicht werden, oder wir werden wieder einsam werden, wie wir es bisher waren. Wir werden erneut hineingleiten in die einsame Ewigkeit der Zeitlosigkeit. Ob wir jemals wieder eine Chance erhalten, mit den anderen Intelligenzen des Universums Kontakt herzustellen, bleibt dahingestellt."
    Das große Schiff nahm wieder Fahrt auf und überholte die Rotation des Kolonialplaneten. Es war nur Minuten später, als der Alarm

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