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0064 - Sieben standen gegen uns

0064 - Sieben standen gegen uns

Titel: 0064 - Sieben standen gegen uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sieben standen gegen uns
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langsamer, Freddy«, mahnte Dors, als sie sich der Palerton Square näherten.
    »Yes, Sir.«
    Mit leise summendem Motor glitt der elegante Wagen nahe am Bürgersteig die Straße entlang. Dors blickte aufmerksam zum Seitenfenster hinaus. Schon von Weitem sah er die schlanke Gestalt der jungen Frau vor einem Schaufenster stehen.
    »Da vorn, Freddy«, sagte er hastig. Seine Züge strafften sich in deutlich sichtbarer Freude.
    »Yeah, Sir.«
    Der Wagen hielt fast unhörbar leise. Dors nahm den Blumenstrauß und stieg leise aus. Er schlich sich auf Zehenspitzen von hinten an Ann Harries heran, die immer noch in die Auslagen blickte.
    Vielleicht hätte Dors das verliebte Theater unterlassen, wenn er gewusst hätte, dass Ann längst den Cadillac im spiegelnden Schaufensterglas erblickt hatte. Aber sie wollte ihm den Spaß nicht verderben, und sie spielte eine freudige Überraschung so geschickt, dass Dors Herz schneller zu schlagen begann.
    Er kannte Ann Harries nun seit fast fünf Wochen, und er hatte sich so sehr in sie verliebt, dass er manchmal selbst darüber den Kopf schüttelte. In seiner Überzeugung war sie nicht nur das süßeste, schönste und charmanteste weibliche Geschöpf, das er je kennengelernt hatte, sondern auch das anständigste.
    »Ann«, sagte er schmachtend, während er ihr die Blumen hinhielt.
    »Oh, Robby«, hauchte das Mädchen. Sie brachte es sogar fertig, eine holde Röte auf ihre samtweichen Wangen zu zaubern.
    Ganz wie eine beglückte Frau steckte sie ihr entzückendes Stupsnäschen tief in die zart duftenden Rosen, schnupperte und warf dabei einen raschen Blick nach links und rechts. Die New Yorker hatten wie üblich andere Dinge im Kopf, als sich um ein Pärchen zu kümmern. Blitzschnell stellte sich Ann auf die Zehenspitzen und hauchte einen flüchtigen Kuss auf Dors Lippen.
    Dors Brust schwoll an. Männliche Eitelkeit und Selbstbewusstsein fühlten sich zutiefst befriedigt durch die offenkundige Tatsache, dass es ihm gelungen war, die Liebe dieses bezaubernden Geschöpfes zu erobern.
    »Komm«, sagte er und hielt ihr die Wagentür selbst auf. Freddy hatte sich schon daran gewöhnt, dass Dors sich in der Rolle des dienenden Verehrers gefiel. Er machte gar keine Anstrengungen mehr, die Tür für das Mädchen aufzuhalten, weil Dors es ja doch immer selber besorgen wollte. Im Stillen schmunzelte der Fahrer mehr als einmal über den allgewaltigen Boss der GSTC, der in Gegenwart dieses Mädchens immer zum verliebten Jüngling wurde.
    »Wo wollen wir hin?«, fragte Dors unterwürfig die Gebieterin seines Herzens.
    Ann kuschelte sich dicht an seine Seite. Sie neigte ihr Köpfchen zu seinem Ohr und flüsterte: »Du darfst dir meine Wohnung ansehen. Das hast du dir doch schon immer gewünscht, Robby…«
    Robert L. Dors fühlte, wie das Blut verwirrend zum Herzen drängte. Er atmete den dezenten Duft ihres Parfüms und spürte die Nähe ihres jugendlich straffen Körpers. Anstelle seines sonst so unbestechlichen Verstandes gewann immer mehr das Gefühl die Herrschaft über ihn.
    ***
    Als sie eine halbe Stunde später in Anns Wohnung saßen, betrachtete er äußerst zufrieden ihre wirklich sehr hübsche Einrichtung. Ann entschuldigte sich ein paar Minuten, nachdem sie ihm Whisky, Eiswürfel und Salzstangen zurechtgestellt hatte. Dors fühlte, dass in seinen Beziehungen zu Ann an diesem Tag etwas Entscheidendes geschehen würde, und er war ein wenig unsicher, wie viele unverheiratete Männer in seinem Alter. Er hatte selten Zeit für Frauen und oberflächliche Vergnügungen gehabt, und er fühlte sich gleichzeitig so einsam, dass er in einen verwirrenden Gefühlsstrudel geriet, als Ann in einem engen, raffinierten Hausanzug wieder aus ihrem Ankleidezimmer zum Vorschein kam.
    Sie hatte sich ihr langes blondes Haar von allen Klammern und Nadeln befreit und ließ es nun wie eine Flut flüssigen Goldes weich über ihre Schultern wallen. Mit langsamen, geschmeidigen Bewegungen, die viel Ähnlichkeit mit dem schleichenden Gang einer Raubkatze hatten, kam sie auf ihn zu. Seine Augen wurden groß, als sie sich zärtlich auf seinem Schoß niedersinken ließ und ihm den Arm um den Nacken legte.
    Plötzlich sprang sie auf.
    »Oh, das tat weh«, rief sie in zierlichem Schmerz aus.
    Dors griff rasch in seine Hosentasche und warf den großen Schlüsselbund auf den Tisch.
    »Entschuldige, Darling, meine Schlüssel…«
    Ann klatschte in die Hände.
    »Meine Güte! So viel Schlüssel! Wozu brauchst du so viel

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