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0064 - Sieben standen gegen uns

0064 - Sieben standen gegen uns

Titel: 0064 - Sieben standen gegen uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sieben standen gegen uns
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es.«
    Wir schwiegen, bis ich den Jaguar vor dem Haus stoppte, in dem die Frau wohnen sollte. Schon nach dem ersten Klingeln sagte mir mein Gefühl, dass wir Miss Harries nicht mehr antreffen würden.
    Phil manipulierte mit unserem FBI-Dietrich an der Tür des Appartments. Nach wenigen Minuten hatte er uns Zutritt zur Wohnung verschafft. Ich stieß einen Pfiff aus, als ich die kostbare Einrichtung sah. Von Miss Harries war keine Spur zu finden. Wir durchsuchten ihre Schränke und Schubladen und mussten merkwürdige Feststellungen machen, dass die Frau ihre Flucht offenbar angetreten hatte, ohne auch nur ein einziges Wäschestück mitzunehmen.
    »Das gefällt mir gar nicht«, murmelte Phil, während er in den vollen Kleiderschrank blickte.
    Mir gefiel es auch nicht. Aber wir mussten trotzdem die Fahndung anlaufen lassen. Sollte sich unsere Befürchtung als richtig erweisen, konnten wir die Fahndung immer noch abblasen. Wir verließen also die Wohnung wieder und rasten mit gellender Polizeisirene zum FBI-Districtgebäude. Wir gingen sofort in die Funkzentrale, wo an diesem Tage Bill Moore, ein alter FBI-Kollege, Chef vom Dienst war. Phil warf mir einen fragenden Blick zu.
    »Du rufst Dors an, ich jage das Fernschreiben nach Washington hinaus«, schlug ich vor, »Okay, Jerry.«
    Ich ging mit Phil in die Ecke, wo unsere sechs Fernschreiber standen. Bill zeigte mir das Gerät, das in direkter Verbindung mit der FBI-Zentrale in Washington stand. Ich nickte und griff zum Hörer des Haustelefons. Mister High meldete sich sofort.
    »Hallo, Chef«, sagte ich, »hier ist Jerry. Wir sind gerade von der GSTC zurückgekommen. Die Einleitung einer dringenden Fahndung ist notwendig. Ich muss mich deshalb mit Washington in Verbindung setzen. Haben Sie Washington schon in groben Zügen über das Vorgefallene unterrichtet?«
    »Ja. Ich habe schon vor einer Stunde den ersten Informationsbericht per Fernschreiben an die Zentrale abgehen lassen.«
    »Gut, darin kann ich mich also darauf beziehen?«
    »Selbstverständlich, Jerry. Unterrichten Sie mich, sobald Sie alle notwendigen Schritte eingeleitet haben.«
    »Okay, Chef.«
    Ich legte den Hörer auf und setzte mich an den Fernschreiber:
    FBI New York an FBI Zentrale Washington stop Betrifft vor einer Stunde gemeldeten Überfall aus Tresorgebäude der GSTC stop Gewisse Ann Harries in dringendem Tatverdacht stop Beschreibung: Blond, schlank, blauäugig, sehr hübsch, charmante Person stop Zweiundzwanzig bis vierundzwanzig Jahre alt stop Flüchtig stop Liegt dort Material über die Harries vor stop Dringende Rückantwort erbeten Ende.
    Als ich diesen Text getippt hatte, wandte ich mich um zu Phil, der vor einem kleinen Tisch saß und telefonierte. Ein paar Minuten lang war er so mit seinen Fragen beschäftigt, dass ich ihn nicht unterbrechen wollte. Als er den Hörer endlich auflegte, griff er zum Taschentuch und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Puh! Das hat eine Arbeit gekostet! Aber dafür habe ich jetzt auch so ziemlich alles, was man von Ann Harries in der Kürze überhaupt erfahren konnte.«
    Ich schob ihm eine Zigarette hin und gab ihm Feuer. Nachdem ich mich selbst bedient hatte, sagte ich: »Na, dann kann die Fahndung ja losgehen.«
    Phil nickte.
    »Von mir aus.«
    Wir teilten uns die notwendigen Arbeiten auf und machten uns danach an ihre Durchführung. Während sich Phil telefonisch die Reisebüros vornahm, klingelte ich zuerst die Flugplätze ab. Bei meinem vierten Anruf hatte ich schon ein unerwartetes Glück.
    Ich erfuhr, dass eine junge Dame, auf die die Beschreibung von Ann Harries passte, das Frühflugzeug der PAA nach Paris genommen hatte.
    »Führt die Maschine Zwischenlandungen durch?«
    »No, Sir. Die Maschine landet gegen zwölf Uhr New Yorker Ortszeit direkt in Paris.«
    Ich bedankte mich und hieb Phil freundschaftlich auf die Schulter.
    »Hör auf, alter Junge! Ich habe sie schon.«
    »Im Ernst?«
    Ich nickte.
    »Sie sitzt in einer Maschine, die im Nonstop-Flug nach Paris fliegt. In ungefähr zwei Stunden ist sie in Paris. Da das Flugzeug keine Zwischenlandungen ausführt, kann sie unseren Kollegen in Frankreich gar nicht entgehen.«
    Phil rieb sich die Hände.
    »Das ist ja großartig! Dann los!«
    Wir gingen zu Bill Moore, der vor seinem Schreibtisch saß, und sagten nur: »Interpol - Fahndung.«
    Bill stieß einen schrillen Pfiff aus, während er schon nach einem vorgedruckten Formular griff.
    »Text?«, fragte er.
    Ich diktierte:
    FBI New York an

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