Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0064 - Sieben standen gegen uns

0064 - Sieben standen gegen uns

Titel: 0064 - Sieben standen gegen uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sieben standen gegen uns
Vom Netzwerk:
den Zeitpunkt des Todes informieren. Er nannte Mitternacht bis zwei Uhr früh in der vergangenen Nacht.
    »Dann sind es wahrscheinlich die beiden Leute, denen man die Uniformen raubte«, murmelte Phil. »Komm, Jerry! Wir wollen zurück zur GSTC. Von den Pförtnern muss doch eine einigermaßen brauchbare Beschreibung der Männer zu kriegen sein. Ich habe ein dringendes Bedürfnis danach, diesen Halunken zu begegnen.«
    Ich nickte wortlos. Mit einem letzten Blick nahmen wir Abschied von unseren getöteten Kollegen.
    Bei der GSTC kamen wir gegen halb zwölf Uhr vormittags an. Zwei Wagen der Stadtpolizei waren abgefahren, aber der große Einsatzwagen der Mordkommission stand noch immer unweit des Tresorgebäudes, das wie ein grauer Betonberg aus dem Boden ragte. Auch drei Streifenwagen mit Funkverbindung standen noch herum.
    Wir fanden Snyder im Einsatzwagen, wo er gerade ein paar Vernehmungsprotokolle sichtete.
    »Hallo, Snyder«, sagte ich knapp. »Haben Sie von den beiden Nachtpförtnern Beschreibungen der Gangster bekommen?«
    »Hab ich. Ich habe sie auch gleich mit Durchschlägen tippen lassen, weil ich mir gleich dachte, dass Sie die Beschreibungen würden brauchen können.«
    »Fein. Wo sind die Durchschläge?«
    Er suchte in seinen Papieren.
    »Hier. Versuchen Sie Ihr Glück, Cotton. Ich habe im Augenblick noch alle Hände voll mit der Spurensicherung zu tun. Um die Fahndung kann ich mich frühestens heute am Spätnachmittag kümmern. Sie haben also mindestens sechs Stunden Vorsprung.«
    »Dafür liefern Sie uns das Beweismaterial, wenn wir sie kriegen sollten«, lachte ich.
    Snyder stimmte ein.
    »Okay, ist ja auch egal, wer die verdammten Halunken kriegt, wenn wir sie nur überhaupt kriegen.«
    »Eben.«
    Wir setzten uns mit den Durchschlägen in den Jaguar, studierten die Beschreibungen. An einer gewissen Stelle stutzte ich. Ich las den Text einmal, zweimal und sogar ein drittes Mal.
    Dann reichte ich das Blatt an Phil und tippte mit dem Finger auf die entsprechende Stelle.
    »Lies mal!«
    Phil las. Seine Augen verengten sich zu zwei schmalen Schlitzen. Man merkte, dass er grübelte.
    »Den Mann haben wir doch schon einmal gesehen?«, murmelte er. »Wenn ich nur wüsste, wo!«
    Ich schaltete und gab Gas.
    »Ich weiß es«, sagte ich. »Erinnerst du dich eines gewissen Tonio Prucci, den wir einmal auf Anordnung der Washingtoner Zentrale hier in New York ergebnislos suchten? Wir fanden einen Prucci, aber er sah anders aus als die uns per Bildfunk übermittelten Bilder…«
    Phil schlug sich mit der Hand an die Stirn.
    »Natürlich! Der Kerl mit dem Wagen aus zweiter Hand!«
    Ich nickte nur.
    Zwanzig Minuten später hielten wir in der 62. Straße gegenüber dem Eingang der Autohandlung. Wir stiegen aus, schoben die Hände in die Taschen unserer leichten Sommermäntel und betraten das Gelände.
    Mit festen Schritten gingen wir zwischen den Wagenreihen hindurch. Am Officeeingang lümmelte sich ein Kerl herum, der alles andere als einen vertrauenerweckenden Eindruck machte.
    »Wo wollen Sie denn hin?«, fragte er mit frechem Blick.
    Phil packte ihn mit der rechten Hand an seinem schmierigen Jackett, drehte es vor der Brust zu einem handlichen Knoten zusammen und hob den Mann hoch. Er zeigte mit keiner Wimper, dass es ihm einige Mühe kostete, den ausgewachsenen Mann mit einem Arm Beiseitezustellen, dafür machte der Betroffene ein umso dümmeres Gesicht.
    Wir betraten das Office und tippten schweigend an unsere Hutkrempen. Genauso schweigend marschierten wir durch den Raum und stießen zum Entsetzen der beiden Stenotypistinnen die Tür zum Allerheiligsten auf.
    Mister Prucci saß vor seinem Schreibtisch und konnte eine Whiskyflasche nicht mehr so schnell verstecken, dass wir sie nicht doch noch gesehen hätten.
    An seinen Augen konnte man erkennen, dass er nicht mehr ganz nüchtern war.
    Ein Blick verständigte mich mit Phil. Wir setzten uns schweigend in die beiden Sessel, die links und rechts schräg vor dem Schreibtisch standen.
    »Feiern Sie Ihren Erfolg, Mister Prucci?«, fragte ich.
    Er sah uns aus glasigen Augen an.
    »W… was wollen Sie hier?«
    Ich betrachtete ihn aufmerksam. Es machte ihn nervös. Aber es konnte keinen Zweifel geben: Die Beschreibung passte genau auf ihn. Er war einer der Leute gewesen, die heute Nacht mit einer gestohlenen Bescheinigung Zutritt zum Tresorgebäude der GSTC gesucht und gefunden hatten.
    »Mister Prucci«, sagte ich sehr freundlich, »was haben Sie eigentlich in der

Weitere Kostenlose Bücher