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0064 - Sieben standen gegen uns

0064 - Sieben standen gegen uns

Titel: 0064 - Sieben standen gegen uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sieben standen gegen uns
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ich.
    »Ich habe keine Ahnung. Sie war auf einmal weg. Wir brauchen es nicht zu erklären, selbst wenn wir je vor einem Gericht stehen sollten. Sie und Ihr Kumpan werden spurlos verschwinden. Also gibt es faktisch keine Zeugen gegen uns, denn die Aussage der beiden Nachtpförtner wiegt ja kaum.«
    »Und was wäre, Collins«, spielte ich gedehnt meinen höchsten Trumpf aus, »wenn Ann Harries plötzlich vor Gericht stünde und gegen Sie und die ganze Bande aussagt?«
    Eine Weile herrschte ein verblüfftes Schweigen. Dann kam Collins selbstsichere Antwort: »Sie kann es nicht. Da Sie hier nicht lebend herauskommen werden, kann ich es Ihnen ja sagen, Cotton: Wir haben sie beseitigt.«
    »Obgleich Ann Harries ein Kind von Ihnen erwartete, haben Sie sie umbringen lassen wollen, Collins«, sagte ich jetzt hart. »Aber da hat Ihnen einer einen Strich durch die Rechnung gemacht, mit dem ihr Gangster nie rechnen wollt: der Zufall - manche Menschen nennen es freilich auch anders. Jedenfalls hat Ann Harries den Mordversuch überstanden, weil sie ein anormal weit rechts liegendes Herz hat. In vierzehn Tagen schon ist sie so weit, dass sie für eine Stunde täglich wird auf stehen können. Wir haben ihr Versprechen, dass sie schonungslos gegen euch alle aussagen wird. Was nun, Collins?«
    Ein kaum unterdrückter Fluch sprach Bände darüber, wie diese Überraschung gewirkt hatte. Ich wartete eine Weile, dann fügte ich hinzu: »Selbst wenn es Ihnen gelingen sollte, uns beide hier umzubringen, meinen Freund und mich, so würden doch das FBI hinter Ihnen und Ihrer Bande her sein, denn wir haben von Ann Harries die genaue Beschreibung eines jeden Einzelnen. Und eines Tages hätte man euch! Also gebt es lieber jetzt auf, bevor ihr euch wie ein paar tolle Hunde hetzen lasst, ohne dass ihr am Ende entkommen könntet.«
    »Irrtum, Cotton. Schon einer von uns hat sich einer Gesichtsoperation unterziehen lassen. Prucci nämlich. Sie hat achttausend Dollar gekostet, aber dafür erkennt ihn kein Mensch wieder. Wir anderen werden dasselbe über uns ergehen lassen, denn das Geld dafür haben wir ja. In einem halben Jahr ist ohnehin schon genug Gras über die Geschichte gewachsen.«
    »Sie kommen hier nur über meine Leiche hinaus, Collins. Dieser Raum hat zum Glück keine Fenster. Die beiden Türen kann ich mit meiner Pistole bestreichen. Lange wird es ohnehin nicht mehr dauern, bis die Polizei hier ist. In der Nachbarschaft wird man längst das Schießen gehört und die Polizei alarmiert haben.«
    Ein dröhnendes Gelächter folgte wieder einmal. Dann schrie Collins höhnisch: »Mein Haus steht völlig frei, Cotton! Das nächste Haus ist gute hundert Yards entfernt, denn wir sind hier am äußersten Stadtrand von New York. Hier hört uns keiner.«
    Schöne Bescherung. Was nun? Ewig konnte ich nicht hinter dem Sessel hocken und Phil nicht hinter der halb offenstehenden Tür.
    »Curry«, sagte Collins, »kriech vorsichtig zu dem Vorhang! Dort liegen die Eierhandgranaten, die ihr den beiden Schnüfflern abgenommen habt!«
    Mir stockte fast der Atem, als ich das hörte. Gegen eine Handgranate schützt auch der beste Sessel nichts.
    ***
    Ich peilte um die Ecke. Von den Gangstern war nichts zu sehen. Sie hatten sich natürlich ebenfalls Deckungen gesucht.
    Es gab nur eine Möglichkeit: Ich musste hier wieder raus, bevor die Handgranate flog.
    Ich sah nach hinten. Die Tür war drei Yards von mir entfernt. Sie stand nach draußen offen, sodass sie ganz auffliegen würde, wenn ich dagegenprallte.
    Aber würde ich über die drei Yards hinwegkommen, ohne dass mir einer eine Kugel in den Rücken setzte?
    Bei den Gangstern hinter dem großen Tisch waren scharrende Geräusche zu vernehmen. Sie suchten die Handgranaten, aber der Teufel mochte wissen, welcher Vorhang gemeint war, denn es gab drei schwere Portieren, die malerisch drapiert worden waren.
    Während ich noch versuchte, hinter dem Sessel her etwas von den Gangstern zu erhaschen, zischte plötzlich etwas durch die Luft, polterte gleich darauf neben mir auf den Teppich und rollte ein paar Zoll an meinen Sessel heran. Die Eierhandgranate.
    Da gab es kein Überlegen möhr. Mit einem wahren Panthersprung hetzte ich zur Tür hinaus. Ein paar Kugeln pfiffen mir nach.
    Ich warf die Tür hinter mir zu und mich selbst hinter der Wand in Deckung.
    Phil lag mir gegenüber auf der anderen Türseite.
    »Handgra…«
    Die Explosion riss mir das Wort aus dem Munde weg. Der Knall dröhnte uns mit elementarer Wucht

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