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0064 - Sieben standen gegen uns

0064 - Sieben standen gegen uns

Titel: 0064 - Sieben standen gegen uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sieben standen gegen uns
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Wagenhandlung. Ich blickte durch das Schlüsselloch und sah Prucci, Manders und einen dritten Kerl, von dem ich nur die Beine sehen konnte, mit Spielkarten an einem niedrigen Schreibmaschinentisch sitzen.
    Sie pokerten. Ich wandte den Kopf und presste das Ohr an das Schlüsselloch. Ich wollte verstehen, was sie sprachen. Aber ich kam nicht mehr dazu.
    Plötzlich packte uns das Licht eines starken Handscheinwerfers und eine tiefe Stimme sagte in ironischer Freundlichkeit: »Nehmt eure Pfoten hoch und rührt euch nicht! Ihr seid nicht die Einzigen, die eine Tommy Gun haben!«
    Wir waren völlig von dem plötzlichen grellen Licht geblendet. Es blieb uns nichts anderes übrig, als die Hände zu heben. Den Fluch, den jeder von uns beiden im Stillen dabei ausstieß, kann man im Druck nicht wiedergeben.
    »Tonio!«, brüllte der unsichtbare Kerl. »Lefty! Schnell! Ich hab sie!«
    Nebenan wurden hastig Stühle gerückt, die Verbindungstür blieb leider geschlossen, weil die Gangster auf einem Umweg durch ein anderes Zimmer in unseren Raum kamen.
    Vor der Mündung einer Maschinenpistole ist es glatter Selbstmord, den Helden spielen zu wollen. Und ich zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass irgendwo vor uns in der Finsternis außerhalb des Lichtkegels die Mündung einer Tommy Gun auf Phil und mich zeigte.
    Jemand schaltete das Licht im Raum ein, sodass wir nun unsere Gegner erkennen konnten. Wir standen Tonio Prucci, Lefty Manders, Coppy Rooch und Curry Hansfield gegenüber. Wir mit erhobenen Händen.
    Die Gangster mit Pistolen, Hansfield mit einer Tommy Gun.
    Aus den Augenwinkeln sah ich, dass sich Phil mit der Zungenspitze über die Unterlippe fuhr. Das tut er immer, wenn er vor Wut am liebsten Radau machen möchte.
    »Wenn ihr das nächste Mal leise Unterhaltungen führt«, brummte Hansfield, »dann tut es nicht gerade unter einem offenen Fenster!«
    Ich hätte mich ohrfeigen können, als ich das hörte.
    Wir wurden entwaffnet, gründlich und ohne dass ein Gangster in die Schusslinie von Hansfields Tommy Gun geraten wäre. Danach sagte Prucci: »Passt genau auf sie auf! Ich bin gleich wieder da.«
    Er verschwand in einem Nebenzimmer. Es dauerte nur ein paar Sekunden. Als er zurückkam, sagte er: »Einzeln fesseln. Wir fahren zu Joe.«
    Ich konnte einen Blick auf meine Armbanduhr werfen, als mir einer die Hände zusammenband, während ein anderer zwei Schritt vor mir die Pistolenmündung auf meinen Magen richtete.
    Es war siebzehn Minuten nach zwei. Unsere Kollegen würden erst in dreiundsiebzig Minuten in dieser Gegend hier aufkreuzen.
    »Vergnügte Beerdigung«, murmelte Phil fast unhörbar, als sie uns auch noch die Beine zusammenbanden. Ich musste ihm recht geben.
    ***
    Wir hatten keine Ahnung, wo wir hingebracht wurden, denn man verband uns nicht nur die Augen, sondern stülpte uns auch noch einen Sack über den Kopf. Am Rumpeln des Wagens merkte ich, dass wir in einer Art Lieferwagen transportiert wurden.
    Obgleich ein paar Gangster mit uns auf die Ladefläche des Lieferwagens geklettert waren, wie ich an den Geräuschen festgestellt hatte, hörten wir doch während der ganzen Fahrt kein einziges Wort.
    Fast eine halbe Stunde ungefähr musste die Fahrt gedauert haben, dann stoppte der Wagen und wir wurden herabgezerrt. Jemand packte mich unter den Armen und schleifte mich hinter sich her.
    Ich kann nicht sagen, dass es ein schönes Gefühl gewesen wäre. Man schleppte mich eine zum Glück nur kurze Treppe hinauf, später anscheinend über weiche Teppiche und dann ließ man mich einfach fallen.
    Mein Kopf knallte ziemlich unsanft auf den Boden. Am Geräusch hörte ich, dass es Phil neben mir nicht viel anders ging.
    Schritte entfernten sich. Nach einer Weile schlug eine Tür und es war still. Ich wartete eine Weile, dann sagte ich: »Na, das ist ja endlich eine Gelegenheit, dass wir uns gegenseitig von diesen verdammten Fesseln befreien können, was, Phil?«
    Die Antwort kam prompt: »Klar, Jerry.«
    Trotzdem rührten wir uns noch nicht. Erst nach dem Verlauf einiger Sekunden, denn nun konnten wir sicher sein, dass niemand im Raum zurückgeblieben war. Offenbar hielt man die dauerhaften Lederriemen um unsere Hand- und Fußgelenke für einen absolut ausreichenden Schutz gegen uns.
    Wäre ein Wächter im Raum gewesen, hätte er sicher etwas gegen unsere so deutlich ausgesprochene Absicht gesagt. Da es still geblieben war, konnten wir es nun tatsächlich versuchen.
    Dem Geräusch nach versuchte ich, mich an Phil

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