Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0065 - Gefangen in der Mikrowelt

0065 - Gefangen in der Mikrowelt

Titel: 0065 - Gefangen in der Mikrowelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Begleitung befanden sich zwei Zwerge.
    Vor uns blieb Belphegor stehen. Suko und ich standen nebeneinander. Belphegor schaute uns an.
    »Deine Freundin befindet sich in Paris«, erklärte er mir.
    Ich schwieg.
    Er beugte seinen Schädel vor, und ich sah den roten Stein, der den Turban zusammenhielt, dicht vor meinen Augen funkeln.
    »Sie heißt Jane Collins«, sprach er weiter. »Und sie hat bereits mit meinen kleinen Freunden Bekanntschaft gemacht.«
    Ich konnte ein Erschrecken nicht verbergen, und Belphegor lachte. »Aber sie hat Glück gehabt«, erzählte er weiter. »Sie konnte ihnen entkommen. Beim zweiten Mal jedoch wird sie es nicht mehr so einfach haben. Glaub mir.«
    Ich holte tief Luft. Dann gab ich meine Antwort. Ich mußte schreien, damit er mich verstand. »Du schaffst uns nicht alle«, sagte ich. »Einer wird übrigbleiben und dich dorthin schicken, wo du auch hingehörst. In die tiefste Hölle!«
    Da drehte Belphegor durch.
    Er hob die Hand und schlug damit zu.
    Ich hatte das Gefühl, von einem wütenden Orkan getroffen zu werden, wurde von der Tischplatte gefegt und fiel zu Boden. Den Aufschlag merkte ich kaum noch, denn die Schatten der Bewußtlosigkeit hatten mich bereits erfaßt…
    ***
    Der verletzte Zwerg war von Monsieur Blanche abtransportiert worden. Allerdings lagen beide zusammen in einem kleinen Raum im Keller des Präsidiums.
    Der Raum war abgeschlossen und besaß keine Fenster. Eine dicke Eisentür verwehrte den Eintritt. Hier wurden oft Dinge aufbewahrt, die nur für bestimmte Augen vorhanden sein sollten. Nicht jeder Beamte konnte den Raum betreten.
    Die Zwerge lagen auf dem Boden.
    Monsieur Jacques Blanche war noch bewußtlos, aber der andere, der verletzte Zwerg, war schon wieder zu sich gekommen.
    Bei ihm brannte nicht nur die Wunde, sondern auch der Haß. Der Haß auf die Person, die ihm diese Wunde zugefügt hatte. Und er wußte genau, daß sie sich in der Nähe befand.
    Zumindest mit ihm unter einem Dach.
    Der Zwerg hatte sich geweigert, seine Verletzung verbinden zu lassen. Er wollte nichts, aber auch gar nichts mit Menschen zu tun haben und erst recht nicht in deren Abhängigkeit geraten. Er würde warten, bis die Zeit der Rache da war.
    In seinem Gehirn war aber auch noch etwas anderes gespeichert. Der Auftrag, diejenigen zu töten, die dem Dämon Belphegor Böses wollten. Und die blonde Frau wollte ihm Böses, das wußte der höllische Zwerg genau. Deshalb mußte sie sterben. Er wollte alles daransetzen, was in seinen Kräften stand.
    Der Zwerg drehte den Kopf nach links. Dort lag der andere, von seinem Pfeil getroffen. Auch er trug den Keim des Bösen in sich, und dieser Monsieur Blanche sollte ihm helfen, die Frau zu töten, wenn es schon nicht gelungen war, sie in den Kreis der Zwerge aufzunehmen.
    Auf allen vieren kroch der Zwerg zu seinem Artgenossen hin. Dicht vor ihm kam er zur Ruhe.
    Mit der Hand schlug er ihm ins Gesicht.
    Einmal, zweimal.
    Dann hatte er Erfolg.
    Blanche erwachte.
    Verwirrt schaute er sich um und erschrak, als er einen Zwerg vor sich sitzen sah.
    Der jedoch lachte. »Du siehst ebenso aus wie ich, Freund. Du bist nicht größer.«
    Blanche verstand noch nicht.
    »Hast du einen Spiegel dabei?« fragte der andere.
    »Ja.«
    »Dann nimm ihn, und halte ihn dir vor das Gesicht.«
    Blanche kam der Aufforderung nach. Plötzlich warf er den Spiegel gegen die Wand, wo er zerklirrte. »Das ist Teufelswerk!« schrie er und sprang auf.
    Der andere aber lachte nur. »Ja, es ist Teufelswerk, und du gehörst jetzt dazu.«
    »Nein!« heulte Blanche. Mit geballten Händen blieb er vor seinem Artgenossen stehen.
    »Doch!«
    Blanche brach zusammen. Er vergrub sein Gesicht in beide Hände und schluchzte.
    Der andere ließ ihm Zeit. Minuten vergingen. Als Blanche dann den Kopf hob, wurde er angesprochen.
    »Ich heiße übrigens Patric. Du bist Blanche, nicht?«
    »Ja, Jacques Blanche.«
    »Fein. Dann sind wir ja ein gutes Paar.«
    »Was soll das heißen?«
    »Das will ich dir erklären. Mit dem Menschsein ist es aus. Finde dich damit ab. Du gehörst jetzt zu einer anderen Gruppe und gehorchst einem anderen Meister. Denk daran, daß er alles für dich tun kann, wenn du gehorchst. Und halte dir eins immer vor Augen; mein lieber Jacques. Die Menschen sind jetzt deine Feinde. Todfeinde sogar. Sie werden dich töten, wenn sie dich sehen. Darum – sei schneller als sie. Schlage sofort zu.«
    Blanche nickte. »Was soll ich machen?«
    Patric lachte. »So gefällst du mir schon

Weitere Kostenlose Bücher