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0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

Titel: 0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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Lebens!
    »Und wie gedenkst du mein Leben zu verlängern?« konnte er nicht umhin zu fragen.
    »Mit einem Trank, ganz einfach! Nach drei Jahren kommst du dann wieder hierher und ich… Na, du wirst schon sehen!«
    Warner überlegte wieder. Es ist das beste auf den Vorschlag einzugehen. Außerdem bleibt mir ja auch gar keine andere Wahl. In der Zwischenzeit wird mir schon etwas einfallen, womit ich das Wesen vernichten kann!
    »Wie heißt du eigentlich?«
    »Man nennt mich Hata!«
    »Was bist du? Ein Dämon? Eine Hexe oder ein anderes übersinnliches Wesen?«
    »Eine Hexe paßt noch am ehesten. Ihr Menschen stellt euch ja eine Hexe so wie mich vor!« Wieder dieses wolfsartige Geheul, das weit durch den Dschungel hallte und ein Lachen sein sollte.
    Warners Nackenhaare sträubten sich. Er empfand Abscheu vor dem teuflischen Geschöpf.
    »Wie alt bist du?« fragte er leise.
    »Tausend, vielleicht auch zweitausend Jahre, ich weiß es gar nicht mehr. Vielleicht gibt es mich schon seit es Menschen gibt!« antwortete Hata scheinbar gleichgültig.
    »Kannst du nicht sterben?«
    »Nein, beim Teufel, nein!«
    »Würdest du gerne tot sein?«
    »Nein, nur das nicht! Es gibt noch soviel Böses zu tun!«
    »Mein Gott, was bist du nur für eine Kreatur!« rief Warner entsetzt aus.
    Er merkte, wie ein Zittern Hatas verwachsenen Leib überlief, die starren Glotzaugen rollten wild.
    »Hör mit diesem Wort auf, ich kann es nicht hören!« fauchte sie.
    Sie muß Gott damit meinen, durchfuhr es Warner.
    »Und nun zu deinen Verwandten, ich weiß…«
    Die nächste Viertelstunde verging damit, daß Hata dem Industrieboß einen satanischen Plan verriet. Anfangs war Warner noch skeptisch, aber Hata gelang es, ihm die letzten Bedenken auszureden.
    »Es kann dir dabei nichts geschehen, denn du wirst noch drei Jahre leben, mein Hexenehrenwort! Du mußt jetzt zurückfahren, deine Frau wartet schon auf dich!« sagte sie, während sie durch ihr rechtes Auge, das sie in die Hand genommen hatte, blickte.
    »Womit denn? Mein Boot ist weg!«
    »Da!« Hata streckte die Hand aus. Im nächsten Augenblick lag das Motorboot, mit der Hälfte des Kiels auf Land gezogen, vor ihm.
    »Und vergiß nicht, komm heute nacht hierher! Ich gebe dir dann, was für deinen Plan so wichtig ist!« rief ihm die Sumpfhexe noch nach, als er den Motor startete, nachdem er den Kahn ins Wasser geschleift hatte. Er hatte es sehr eilig, von der schwimmenden Insel wegzukommen. Er hatte viel Zeit zum Überlegen, als er zurückfuhr.
    Eigentlich war er froh, Hata getroffen zu haben. Ich werde mir die Fläschchen holen und sie töten! dachte er. Sie fürchtet Gott, also fürchtet sie auch das Kreuz. Ich werde eine Möglichkeit finden, um sie zu vernichten, denn ich bin Robert Warner!
    ***
    Als Robert Warner seine Villa erreichte, tummelten sich gerade einige Putzfrauen in den Räumen. Betty Warner atmete auf, als ihr Ehegatte die breite Marmortreppe hochstürmte. Ob dieses Aufatmen nur gespielt oder echt war, wußte Warner nicht.
    »Wie siehst du denn aus!« Betty schlug die Hände über dem Kopf zusammen, als sie Robert erblickte. Eine dicke Schmutzkruste bedeckte ihn.
    »Ich bin ins Wasser gefallen!« antwortete er knapp, dann verschwand er hastig in seinem Arbeitszimmer. In der folgenden halben Stunde war er damit beschäftigt einen Brief zu schreiben, den er in ein Kuvert steckte und es sorgfältig verschloß. Er kritzelte den Namen eines bekannten Notars darauf und händigte ihn persönlich einer zuverlässigen Reinigungsfrau aus, die ihn sofort, nachdem sie mit der Arbeit hier fertig war, nach Miami zu Dr. Charles Ford bringen sollte. Warner ließ sich nicht lumpen. Ein Scheck für diese Dienstleistung wechselte den Besitzer.
    Wenig später saßen Betty und er beim Essen.
    »Findest du nicht, daß wir diesen netten Historiker, der den Plan für dein Mausoleum gezeichnet hat, einmal einladen sollten? Er würde sich bestimmt gerne das Resultat seiner Arbeit ansehen!«
    »Ja, das ist eine gute Idee, tu das!«
    »Ich werde ihn gleich anrufen!« sagte die Frau und hoffte von ganzem Herzen, daß Bill Fleming ihrer Einladung folgen würde.
    Warner ging wieder in sein Arbeitszimmer, um seinen letzten Willen niederzuschreiben.
    ***
    »Entschuldigt mich einen Augenblick!« Bill Fleming erhob sich von der Couch, um in sein Studierzimmer zu gehen. Das Schrillen des Telefons, das dort stand, war deutlich zu vernehmen.
    Zamorra und Nicole, die Bills Stimme durch die offene Tür hörten,

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