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0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

Titel: 0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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trat auf den Korridor. Von Betty war weit und breit nichts zu sehen. Aus der Küche drangen verlockende Gerüche. Elizabeth Warner war eine leidenschaftliche Köchin. Es war das einzige, was ihr auf dieser einsamen Insel noch Spaß machte.
    Eilig hastete Warner die Treppe hoch. Er riß ungeduldig die Tür zu Bettys Schlafzimmer auf, denn sie schliefen getrennt.
    Sein Herz begann aufgeregt zu pochen, als sein Blick suchend im Raum umherglitt, um schließlich auf dem Kruzifix, das über dem breiten Bett hing, haften zu bleiben.
    Er preßte pfeifend die Luft durch die Zähne, als er sich dem Kreuz näherte. Mit zitternden Fingern griff er danach, nahm es behutsam vom Haken.
    Es wurde ihm bewußt, wie sehr ihm die schrecklichen Ereignisse des Vormittages noch zusetzten.
    Keuchend verließ er das Zimmer. Er hatte stets das Gefühl, den starren, stumpfen Blick Hatas im Rücken zu fühlen.
    Er blickte sich gehetzt um.
    Plötzlich vernahm er Schritte.
    Warner zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen, dicke Schweißperlen bildeten sich auf der von Falten durchfurchten Stirn.
    »Robert? Wo bist du?«
    »Hier, Betty!« entrang er sich zögernd, während er das Kreuz unter seinem Sakko verbarg.
    »Das Essen ist fertig, kommst du?«
    »Ja, gleich!« flüsterte der allmächtige Millionär.
    ***
    Langsam glitt das Boot zwischen den Totenkopfmarkierungen hindurch. Eine lichtstarke Taschenlampe, die er am Bug befestigt hatte, wies den Weg durch die tödliche Wildnis.
    Warner brauchte nicht lange zu suchen, um die schwimmende Insel, auf der Hata es sich bequem gemacht hatte, zu finden. Ein riesiges Lagerfeuer, das die Hexe vor ihrer Hütte entzündet hatte, spendete hellen Lichtschein.
    Warner sah eine kleine, verkrümmte Gestalt wie irr um die Flammen tanzen.
    Seine Hände tasteten nach dem Kreuz, dessen Ende er zugespitzt hatte, und unter der Jacke verbarg.
    Es dauerte nicht mehr lange, bis das Boot an der Insel anlegte.
    Warner stieg zögernd aus. Hata winkte ihm einladend zu.
    »Komm nur, Söhnchen! Ich sehe du bist vernünftig!« kicherte sie.
    Bedächtig, beinahe stockend schritt er auf das Wesen zu.
    »Hast du es?« fragte er fest.
    »Ja, hier!« Sie hielt Warner zwei kleine Flaschen, die mit dunklen Flüssigkeiten gefüllt waren entgegen. Hata sah im zuckenden Flammenschein des knisternden Feuers noch entsetzlicher aus.
    »Das da mit der blauen Flüssigkeit wird dir das Leben verlängern. Jenes mit der roten Flüssigkeit ist für… Na, du weißt schon was!«
    »Gib her!« keuchte Warner. Er empfand Ekel und Abscheu vor der Teufelskreatur nun in verstärktem Ausmaß.
    »Geh nur, Söhnchen, geh!« kreischte sie.
    Eine schwarze Katze schlich um ihre Füße, schnurrte.
    »Wo hast du denn die Mieze her?« erkundigte sich der Millionär, während seine rechte Hand in die Innentasche der Jacke glitt und sich seine Finger um das Kreuz verkrampften.
    Die Hexe gab ihm eine Antwort, die Warner jedoch nicht verstand.
    Warner hatte nur noch einen Wunsch.
    Er wollte die Hexe vernichten!
    Warner war wie in Trance.
    Seine Hand fuhr blitzschnell aus dem Jackett.
    Alles oder nichts!
    Mit der anderen Hand bekam er Hatas Schulter zu fassen. Er zog die Hexe an sich, während er mit der Rechten weit ausholte und einen Bogen beschrieb.
    Die Hexe heulte verzweifelt auf, als sie das Kruzifix erblickte.
    Warner ließ sich davon nicht abhalten, das Kreuz in die Brust der Hexe zu rammen, bis hinein ins Herz.
    Hata stand wie festgeleimt. In ihren starren Augen blitzten Funken auf. Der lippenlose Mund öffnete sich zu einem schrillen Schrei, die Krallenfinger zuckten vor, um Warner am Hals zu packen.
    Dieser machte schnell einen Schritt zurück und stolperte über die Katze. Er rang nach Luft, die Angst schnürte ihm die Kehle zu, krallte sich in seinem Magen fest, wo sie einen drückenden Schmerz verursachte.
    Hata sprang Warner an. Die schmutzigen, derben Hände umklammerten seinen Hals, glitten jedoch sofort wieder ab.
    Die Sumpfhexe versuchte verzweifelt das Kreuz aus der Brust zu ziehen, aber sie hatte nicht mehr genug Kraft dazu.
    Röchelnd fiel sie in die Knie.
    »Du hast mich besiegt!« quälte sie sich aus dem Mund.
    Robert Warner atmete erleichtert auf. Es war ihm, als hätte man eine tonnenschwere Last von ihm genommen. Er trat einen Schritt näher. Mechanisch steckte er die beiden Fläschchen in das Jackett.
    »Wieso hast du nicht gesehen, daß ich mit einem Kreuz zu dir kam, Bestie? Du siehst doch sonst alles!« spottete der Millionär,

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