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0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

Titel: 0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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stellten bald darauf fest, daß er mit Elizabeth Warner telefonierte.
    »Vor einigen Stunden haben wir noch von ihm und ihr gesprochen!« meinte Nicole.
    »… kann erst nächste Woche zu Ihnen kommen, denn ich habe gute Freunde als Gäste! Es sei denn, Professor Zamorra und seine Sekretärin können auch kommen. Sie wird die Insel sicherlich interessieren, aber versprechen kann ich nichts!«
    Wenig später unterbreitete der Historiker seinen Freunden den Vorschlag Elizabeth Warners.
    »Ein, zwei Tage auf der Tropeninsel könnten recht interessant sein!« begeisterte sich Nicole sofort. »Wir haben dann immer noch Zeit genug für New York!«
    »Tja, Nicole, du hast recht! Zu Gast bei den Warners zu sein ist au- ßerdem eine Ehre!« stimmte Bill bei, der sich das Mausoleum gern angesehen hätte.
    »Dein Gast zu sein, Bill ist mir eine viel größere Ehre, als bei dem skrupellosen Industrieboß zu dinieren! Aber wenn du und Nicole unbedingt dorthin wollen, bitte, an mir soll es nicht liegen!«
    Professor Zamorra erhob sich. Das Baden im kühlen Swimming-pool hatte ihm gut getan. Er sah frisch und entspannt aus.
    »Du lernst es nie, amerikanisch zu denken!« spottete Bill lächelnd.
    »Du bist und bleibst ein Franzose!« Bill schenkte sich einen Bourbon ein, den er wie immer mit Eis wässerte.
    »Der aber wenigstens guten Geschmack hat und Spezialitäten nicht zu verpantschen pflegt!« ergänzte der Professor grinsend.
    »Den heutigen Abend lassen wir uns aber auf gar keinen Fall nehmen! Wenn wir morgen mittag fahren, ist es früh genug! Wir gehen heute einmal toll aus! Bill, du weißt doch sicher, wo etwas los ist!« legte Nicole Initiative an den Tag.
    »Endlich etwas Positives!« stimmte Zamorra zu, der sich aus unerklärlichen Gründen nicht für »Warner-Island« begeistern konnte.
    »He, was hast du, Professorchen! Seit dem Anruf bist du ja wie ausgewechselt. Wo bleibt deine gute Laune, dein französischer Charme?« erkundigte sich Bill, dem die Wandlung sofort aufgefallen war.
    »Ach, nichts! Was soll schon sein! Kommt, wir wollen bummeln gehen. Der Abend ist früher da, als man denkt!« Zamorra wies durch das große Kippfenster, das sich elektrisch zur Seite rücken ließ, auf den dämmrigen Himmel, der sich über die Millionenstadt auszubreiten begann.
    Überhaupt waren viele Einrichtungen der Villa automatisiert.
    »Ja, wenn man die meiste Zeit auf Ruinen und anderen ungastlichen Orten verbringt, um etwas mehr die Geschichte zu erforschen, liebt man es zu Hause bequem zu haben«, lächelte Bill als sie das Gebäude verließen, um ganz New York auf den Kopf zu stellen.
    Von Bill und Nicole hatte gute Laune Besitz ergriffen. Sie lachten und spaßten, als sie in den Pontiac Grand Prix kletterten, nur Zamorra konnte sich einer gewissen Unruhe nicht erwehren, die sich durch nichts abschütteln ließ.
    »Morgen vormittag bestelle ich gleich die Flugkarten!« nahm sich Nicole vor.
    »Wenn du da schon wieder munter bist!« flachste Bill und gab Gas.
    ***
    Robert Warner lag unbeweglich auf der feudalen Couch in seinem Arbeitszimmer und starrte zur Decke. Das machte er immer, wenn er über ein Problem angestrengt nachdachte.
    Er ließ das Geschehen vom Vormittag noch einmal langsam vor seinem geistigen Auge passieren.
    Ich muß die Hexe vernichten! Ich muß, ich muß…
    Ansonsten habe ich keine ruhige Minute mehr! Was nützt es mir, drei Jahre länger zu leben, in ständiger Furcht vor dem abscheulichen Wesen! hämmerte es in ihm.
    Er erinnerte sich an eine Filmpremiere, die er als einer der Ehrengäste erlebt hatte. Es war ein Horrorfilm von Roman Polansky, das wußte er ganz genau. Die Vampire wurden gepfählt! Mit Kreuzen!
    Nützt das auch bei Hexen? fragte er sich.
    Wenn sie die Wahrheit gesagt hat und schon so lange »lebt«, ist sie vielleicht gar nicht zu töten.
    Es kommt auf einen Versuch an! Warner machte sich selbst Mut.
    Er stand auf und kippte sich einen Whisky ein.
    Dann atmete er erleichtert auf.
    Draußen dämmerte es bereits.
    Ich werde ein Holzkreuz schnitzen, mit scharfer Spitze.
    Robert Warner war seit dieser Sekunde nur noch von diesem Gedanken besessen.
    Gleich darauf fiel ihm das Auge der Hexe ein, und er dachte daran, das Hata ihn unter Umständen beobachten könnte.
    Er erinnerte sich daran, daß seine Frau doch stets tief religiös gewesen war. Und er dachte an das Kreuz über ihrem Bett.
    Warner überlegte noch eine Weile hin und her, bis er es schließlich nicht mehr länger aushielt.
    Er

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