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0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

Titel: 0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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auf dem Hubschrauberlandeplatz, unweit der prächtigen Villa, auf.
    »Willkommen auf Warner-Island! Das ist mein Land! Ein Gebiet von überwältigender Schönheit, abgeschieden von der übrigen Welt!« begrüßte der Industriegewaltige seine Gäste, als diese die Füße auf den Boden setzten. Nicole, Zamorra und Bill, die die Inselwelt bereits vom Hubschrauber aus eingehend bewundert hatten, wußten, daß Warner jetzt nicht übertrieb.
    Minuten später betraten sie das Gebäude und wurden mit Betty Warner bekannt gemacht.
    Sodann führte sie Warner in den ersten Stock des Hauses.
    »Sie können sich die Zimmer selbst aussuchen, es sind genügend vorhanden! Nachdem Sie sich ein wenig frisch gemacht haben, können wir das Mausoleum besichtigen, Mr. Fleming. Kommen Sie mit, Professor?«
    »Ja, sagen wir in einer halben Stunde!«
    Nachdem sie das Grabmal, das nach Bills Plänen entstanden war, bewundert hatten, wurde gegessen.
    Am Nachmittag stand eine Rundfahrt mit dem Motorboot hinaus in den Dschungel auf dem Programm.
    Am Abend, nach dem Essen zog sich der Millionär auf sein Zimmer zurück. Er gab an, es wäre ihm nicht gut, sein Herz mache ihm zu schaffen.
    Hastig eilte er in sein Zimmer, vergewisserte sich, daß sich sein vorläufiges Testament in der rechten, unverschlossenen Schreibtischlade befand. Dann rauchte Warner mit Genuß eine dicke Havanna, bevor er die Nummer seines Anwalts, Charles Ford, wählte.
    »Sie haben Glück, daß ich noch da bin!« quäkte ihm die sonore Stimme des Rechtsanwalts entgegen.
    »Haben Sie den Brief, den ich bei Ihnen hinterlegen ließ, erhalten?« wollte Warner wissen.
    »Natürlich! Ich habe ihn in den Safe getan, zu dem nur ich Zutritt habe!«
    Die beiden Männer wechselten noch ein paar belanglose Worte, ehe Warner das Gespräch beendete.
    Er erhob sich, um den Wandsafe, der durch ein Rembrandtgemälde verdeckt wurde, zu öffnen. Er kramte nach dem Schlüssel und stellte eine Nummernkombination ein.
    Das schwere Stahltor ließ sich dann öffnen. Seine Hände wühlten suchend zwischen Perlenketten und Schmuckstücken seiner Frau, Dollarnoten und Scheckheften, bis er endlich das Fläschchen mit dem roten Inhalt gefunden hatte.
    Er nahm es vorsichtig heraus, hielt es vor die Schreibtischlampe, so als wolle er den Inhalt prüfen.
    Er nahm den Stöpsel ab und mußte feststellen, daß seine Finger leicht zitterten.
    Zweifel übermannten ihn, als er den Inhalt in ein Whiskyglas schüttete.
    Er vergewisserte sich, daß auch die andere Flasche, deren Flüssigkeit ihm das Leben um drei Jahre verlängern sollte, auf seinem Platz stand. Warner hatte bereits gestern einige Tropfen eingenommen und das Hexengebräu bekam ihm ausgezeichnet.
    Für den Bruchteil einer Sekunde hörte er Hatas schrille Stimme in seinen Ohren klingen, und der Fluch wurde ihm wieder bewußt!
    Ach, was soll’s! dachte er. Ich werde noch drei lange Jahre leben!
    Es kann mir bei dem Experiment nichts geschehen. Doch da irrte er!
    Bevor er die rote Flüssigkeit in einem Zug hinunterschluckte, roch er an dem Gebräu. Er stellte fest, daß es fürchterlich stank, und er es nur mit aller Gewalt verhindern konnte, daß er erbrach, nachdem er es getrunken hatte.
    Robert Warner fühlte, wie das Mittel siedendheiß durch seine Kehle, dann durch Magen und Därme rann!
    Er dachte an Zyankali, als heftige Schmerzen seinen Leib zu durchwühlen begannen.
    Schließlich brüllte er, weil er es nicht mehr aushielt.
    Robert Warner starb unter unsagbaren Schmerzen!
    ***
    »Mein Gott, was ist das?« Nicole fuhr von ihrem Sitz hoch, als säße sie auf einem Schleuderstuhl.
    Entsetzliche Schreie gellten durch die im römischen Stil erbaute Villa.
    »Robert!« stieß Betty Warner kreidebleich und mit bebenden Lippen hervor. Sie stürmte die breite Marmortreppe hoch.
    Hinter ihr folgten Nicole, Zamorra und Bill.
    Betty riß die wuchtige Tür zum Arbeitszimmer ihres Mannes auf.
    Robert Warner lag mit blau angelaufenem Gesicht auf dem Sofa.
    Er hatte die Augen weit aufgerissen. Sie schienen ins Leere zu starren. Seine Hände umkrampften das Hemd, das er sich vom Leib gerissen haben mußte, und das nun in Fetzen herunterhing.
    Weißer Schaum war vor den Mund getreten, sein Körper zuckte wie unter schrecklichen Krämpfen.
    Zamorra stieß Nicole und Betty bei Seite.
    »Bitte gehen Sie hinaus, Mrs. Warner! Wir werden ihrem Gatten helfen, wenn es irgendwie geht! Das ist kein Anblick für sie!« Zamorra legte der Frau die Hand auf die

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