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0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

Titel: 0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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Schulter.
    »Um Himmels willen!« schluchzte Betty und schlug die Hände über dem Kopf zusammen.
    »Komm, Nicole, kümmere dich um sie!« flüsterte der Professor ihr ins Ohr.
    »Ja! Mrs. Warner, ich begleite Sie hinaus, das ist wirklich nichts für Sie. Machen Sie sich bitte keine Sorgen…« Den Rest des Gespräches konnte Zamorra nicht mehr hören, denn Nicole hatte das Tor hinter ihnen ins Schloß gezogen.
    Er stand mit zwei raschen Schritten hinter Bill, der sich bereits über den Sterbenden gebeugt hatte.
    Er schüttelte unmerklich den Kopf.
    »Da ist nichts mehr zu machen!« raunte er seinem Freund zu.
    Warners Lippen versuchten krampfhaft ein Wort zu formulieren, aus dem aber bis jetzt nur dumpfes Stöhnen geworden war.
    Schließlich brach es aus ihm hervor: »Hata, die Hexe…«
    Zamorra fuhr unmerklich zusammen, als er das Wort Hexe vernahm. Er legte sein Ohr fast auf die Lippen des Sterbenden, aber Warner konnte nichts mehr sagen, er war tot.
    Zamorra fühlte zur Sicherheit den Puls.
    »Es ist vorüber!« sagte er rauh. In diesem Augenblick begann sein Amulett, das er an einer Silberkette um den Hals trug, zu strahlen.
    Er griff nach dem Talisman und stellte fest, daß sich dieser heiß anfühlte.
    »Irgendwas stimmt hier nicht, Bill! Er hat was von einer Hexe sagen wollen! Verflixt noch mal, was hat Warner mit Hexen zu tun?« fragte sich der Parapsychologe.
    »Weiß der Teufel! Es kam mir heute vormittag schon so komisch vor, daß er dich über Gespenster, Geister und Hexen ausfragte. So kenne ich Warner gar nicht! Früher hätte er jeden ausgelacht, der an so etwas geglaubt hätte! Er war ein Realist im wahrsten Sinne des Wortes! He, hörst du mir überhaupt zu?«
    »Ja, Bill. Ich höre!« antwortete Professor Zamorra geistesabwesend. »Ich habe gestern schon gefühlt, daß etwas Schreckliches passieren würde. Erinnerst du dich? Ich konnte nicht richtig in Stimmung kommen!«
    »Ja, genau!«
    Zamorra nahm langsam die Hand von dem Amulett, das sich wieder abgekühlt hatte.
    »Wir müssen seine Frau benachrichtigen!« riß Bill seinen Freund aus den trüben Gedanken.
    Draußen vor der Tür wartete auf einem Stuhl sitzend Betty Warner.
    Nicole sprach ihr tröstende Worte zu.
    Betty trug die Todesnachricht mit Fassung. Sie ließ sich nicht davon abhalten ihren Mann noch einmal zu sehen, während Zamorra und Bill die Polizei verständigten.
    Es wurde eine lange Nacht!
    Ein Police-Helicopter landete etwa eine Stunde später. Er hatte auch den Hausarzt, Dr. Frederick Rosen, an Bord.
    Die Aussagen der Gäste und der Ehefrau über die letzten Stunden vor Warners Tod wurden genau protokolliert. Der Inspektor erkundigte sich bei Betty Warner genau danach, was ihr Mann während der letzten Tage unternommen hatte, wo er gewesen sei und so weiter.
    Der Arzt stellte die Todesursache fest.
    »Herzversagen, eindeutig! Er hat schon früher zwei Attacken gehabt. Ich habe ihm gesagt, daß er eine dritte nicht überleben würde, trotzdem ließ er sich nicht abhalten, seinen Lebensabend hier auf der Insel zu verbringen, die reines Gift für sein Leiden war!«
    Doctor Frederick Rosen, eine bekannter Mediziner, schüttelte den Kopf.
    Es ging bereits auf Mitternacht, als sich die Polizeibeamten endlich verabschiedeten.
    »Wir holen den Toten morgen früh mit dem Helicopter!« sagte Dr. Rosen und verabschiedete sich.
    Das Knattern der Rotoren kündigte den Abflug des Polizei-Hubschraubers an.
    Als Zamorra und Bill nach oben gingen, um sich schlafen zu legen, sahen sie durch die offene Tür des Arbeitszimmers Betty Warner, die die Schubladen des Schreibtisches durchwühlte.
    »Was suchen Sie? Können wir Ihnen behilflich sein?« fragte Zamorra.
    »Nein, danke, das ist nicht mehr nötig! Ich habe bereits gefunden, wonach ich gesucht habe!« Die Frau hielt ein Kuvert in Händen, das sie rasch öffnete.
    »Das muß das Testament sein!« murmelte sie.
    Zamorra wandte sich ab, denn er wollte nicht indiskret sein, auch Bill folgte seinem Beispiel.
    Betty Warners verwunderter Ausruf ließ die beiden herumfahren.
    »He, Professor! Sehen Sie sich bitte das einmal an!« Betty Warner winkte Zamorra mit dem vermeintlichen Testament zu.
    Der Parapsychologe nahm das Papier entgegen, um es genau durchzulesen.
    »Ich verlange zwei Tage lang nach meinem Tod in der Empfangshalle meines Hauses auf ›Warner-Island‹ aufgebahrt zu werden. Erst danach wünsche ich in dem von mir errichteten Mausoleum beigesetzt zu werden! Während der

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