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0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

Titel: 0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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allzuweit vom Haus. Hata kann überall und blitzschnell zuschlagen. Die Sumpfhexe ist ein sehr gefährlicher Gegner!«
    »Du glaubst doch nicht, daß Bill etwas zugestoßen ist?« In Nicoles Stimme lag ein beunruhigter Klang. Über ihrer Nasenwurzel bildete sich das berühmte V-Fältchen, was ihrem Gesicht einen noch reizvolleren Ausdruck verlieh.
    »Wir werden gleich nach ihm sehen!« sagte Zamorra bestimmt.
    Nicole beeilte sich, den Verband anzulegen, während sie darüber nachdachte, woher dieser Mann die Ruhe und Gelassenheit nahm, die ihn ständig umgab. Vielleicht war es das, warum sie sich in seiner Nähe so sicher und geborgen fühlte, was ihn so anziehend machte.
    »Ist es nicht besser, Warner in sein Mausoleum zu legen und die Gruft mit Bannsprüchen zu belegen?« erkundigte sie sich bei ihrem Chef.
    »Nein, ich denke nicht. Der Bannspruch ist zu schwach. Wir können Hata dadurch nicht abhalten, ihren Pseudokörper zu aktivieren. Sie läßt sein zweites, böses Ich erwachen, nehme ich an. Wir werden dem Millionär seinen letzten Wunsch erfüllen und ihn zwei Tage in der Halle aufbahren. Es ist möglich, daß dadurch der Spuk von allein verschwindet. Ich könnte mir sonst keinen Grund vorstellen, warum er nicht gleich bestattet werden will. Ich hoffe alles durch das Testament genau, zu erfahren, aber der Notar ist leider für zwei Tage abwesend!«
    »Aber man muß doch das Testament verlesen können. Eine Möglichkeit muß es einfach geben, um an das wichtige Dokument zu gelangen!«
    »Die gibt es auch, Nicole! Und zwar durch die Polizei! Aber ein schnüffelnder Inspektor ist das letzte, was ich hier gebrauchen kann!«
    »Das sind ja schöne Aussichten«, sagte Nicole. »Ich bin mit dem Verband fertig, Chef. Du kannst aufstehen!«
    Zamorra erhob sich. Er streckte und dehnte sich.
    Der Geisterjäger schlüpfte in ein neues, frisches Hemd. Er hatte das silberne Amulett, während ihn Nicole verarztet hatte, auf das Kopfkissen des Bettes gelegt.
    Jetzt griff er danach, wollte es sich an der Kette um den Hals legen.
    Plötzlich zuckte er zurück. Das Amulett fühlte sich brennendheiß an.
    Und in der gleichen Sekunde vernahm er das entsetzliche Geschrei.
    ***
    Zamorra und Nicole rannten los. Mit drei Sätzen hatten sie die Zimmertür erreicht. Zamorra stieß sie mit einer stürmischen Handbewegung auf, so daß sie gegen die Wand knallte.
    Betty Warners Gebrüll verebbte zu einem aufgeregten Keuchen.
    Zamorra hetzte die Stufen nach unten. Hinter sich hörte er die hastigen Schritte Nicoles, die anscheinend große Mühe hatte ihm zu folgen.
    Endlich lag die breite, lange Halle vor ihm. Mit einem Blick erfaßte Zamorra die Situation. Mrs. Warner stand vor der Bahre ihres verstorbenen Mannes. Sie hielt ihre schlanken Hände vor das Gesicht gepreßt, wich Schritt um Schritt rückwärts zurück, bis sie mit dem Rücken gegen eine der Säulen, die das obere Stockwerk stützten, stieß.
    Zamorra wollte schon erleichtert aufatmen, daß Mrs. Warner nichts zugestoßen war, da erstarrte er in der Bewegung.
    Steif und starr lag Robert Warner auf der Bahre.
    Doch sein Kopf fehlte!
    ***
    Walter Francis’ Kinnlade klappte in Zeitlupentempo nach unten.
    Der Manager war unfähig sich zu bewegen. Er fühlte nur, wie eine eisige Gänsehaut seinen Rücken heraufzuklettern begann und am Nacken die Haare sträubte. Es war ihm, als berühre ihn eine Totenhand. Der kalte Angstschweiß trat ihm aus allen Poren. Ein kleiner Bach rieselte in dicken Tropfen von der Stirn, tropfte über die Wangen und wurde schließlich vom Hemdkragen aufgesaugt.
    Sein Pulsschlag erreichte ungeahnte Höhen, der Blutdruck stieg, dem Drehzahlmesser eines Rennautos gleich.
    Ein Kloß würgte in seiner Kehle, die Angst schnürte sie ihn zu. In der Herzgegend machte sich ein drückendes Gefühl bemerkbar, die Magennerven rebellierten.
    Francis wollte sich mit den Fingern über die Augen wischen, um das Bild vor seinen Augen zu verscheuchen, aber es hätte ihm nichts genützt.
    Der Industrieboß war vor Schreck wie gelähmt. Dann begann er zu zittern. Ein gewaltiger Schüttelfrost hatte ihn gepackt. Wie aus weiter Ferne drang das heisere Krächzen des Piloten an sein Ohr, der verzweifelt versuchte, mit dem Funkturm von Miami Beach Kontakt aufzunehmen.
    Die weiße, geballte Wolke vor dem Helicopter hatte eine runde Form angenommen. Aus den einzelnen Nebelschwaden formte sich ein Gesicht.
    Ein Gesicht, daß Walter Francis nur zu gut kannte.
    Es war das Antlitz

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