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0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

Titel: 0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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bleiben, war das größte Kompliment, daß Sie mir und meinen Mitarbeitern machen konnten. Ich verspreche Ihnen, daß ich alles unternehmen werde, um Hata zu vernichten. Dadurch hätte der fürchterliche Fluch keine Wirkung mehr und ihr verstorbener Gatte könnte in Ewigkeit ruhen«, sagte Zamorra fest.
    Seine Worte klangen so überzeugend, daß ein Funke Hoffnung in Mrs. Warners Pupillen aufglomm, ehe sie wieder Platz nahm.
    Zamorra trank den Rest des Weinglases leer. Nicole wollte ihm nachschenken, aber er lehnte dankend ab. Er mußte einen klaren Kopf behalten.
    »Wo waren wir stehengeblieben?« fragte er dann, zu sich selbst gewandt. »Ach ja, ich riet Ihnen die Insel zu verlassen. Aber da keiner meinen Vorschlag annehmen will, bin ich dafür, daß wir Robert Warners Leiche noch heute und morgen aufgebahrt lassen. Vielleicht wird der Fluch dadurch hinfällig, denn irgendeinen Grund muß es ja gegeben haben, daß er dies verlangt hat«, schlug er vor.
    »Mam, ich denke, es wäre besser, Pa noch heute in seiner Gruft beizusetzen.« Elmar Warner sah seine Mutter fragend an.
    »Du hast doch gehört, was der Professor gesagt hat. Er muß es ja schließlich wissen!«
    »Ich würde mich auch sicherer fühlen, wenn Mr. Warner nicht mehr hier im Hause wäre«, warf Walter Francis ein, während er nervös an seinem Toupet herumzupfte. Der Schreck saß ihm noch in allen Gliedern.
    »Tja, meinetwegen!« stimmte Zamorra zu. »Die Chance, daß sich solch ein schwerer Fluch dadurch erfüllt, daß Warner zwei Tage in seinem Haus aufgebahrt ist, ist sowieso verschwindend klein. Wenn Sie sich besser fühlen, können wir Mr. Warner ja bestatten. Wir alle sind Zeugen, daß die Erfüllung seines letzten Wunsches unter diesen Umständen nicht möglich ist. Ich glaube, dafür die Verantwortung übernehmen zu können!« entschloß sich Zamorra, nachdem er eine Weile über das Problem nachgedacht hatte. »Ich werde die Gruft mit Bannsprüchen versiegeln, vielleicht ist es wirklich besser so.«
    Zamorra holte Luft, er wollte anscheinend noch etwas hinzufügen, als ihn ein verdächtiges Geräusch innehalten ließ. Es war ein helles, leises Klingen, das von der Zimmerdecke zu kommen schien.
    Dann überschlugen sich die Ereignisse.
    Der Professor gewahrte die Schlange, die sich züngelnd um den prächtigen Bleikristall-Leuchter gewunden hatte. Jetzt konnte er sich auch das merkwürdige Geräusch erklären. Der schleifende Schlangenleib hatte es verursacht, als er über die geschliffenen, regentropfenförmigen Glasplättchen geglitten war.
    Das Reptil ließ sich fallen. Es war nicht besonders lang, etwa dreiviertel Meter. Keine Riesenschlange, eine Giftschlange also! An ihrer schwarzen Farbe und anderer typischer Merkmal erkannte Zamorra ihre Gattung sofort.
    Eine Schwarze Mamba! Eine der gefürchtetsten Giftschlangen der Welt!
    Zamorra, Bill und Nicole wurden förmlich von ihren Sitzen hochgerissen. Der Parapsychologe erkannte Bills huschende Bewegung, dessen Rechte zur Schulterhalfter zuckte, wo sein 38er Smith & Wesson Special steckte.
    Zamorra selbst beugte seinen Oberkörper weit über den Tisch, während beide Hände vorschnellten, um die Schlange, die vor Betty Warner auf den Tisch gefallen war, zu fassen.
    Die gereizte Schlange war ungeheuer aggressiv und wendig.
    Der Meister des Übersinnlichen wollte sie am Genick packen, damit sie ihre Giftzähne nicht in seine Arme bohren konnte, doch da schnellte sie auch schon auf die erschreckte Frau zu.
    Mrs. Warner fegte sie mit einer abwehrenden Reflexbewegung vom Tisch.
    Im nächsten Augenblick ballerte Bill los. Schon der erste Schuß traf die Mamba in den Schädel, der durch das Geschoß zertrümmert wurde. Noch einmal zuckten die Nerven, dann lag das gefährliche Tier ruhig.
    Zamorra hastete mit zwei schnellen Schritten um die Tafel, auf die Witwe zu. Aus den Augenwinkeln nahm er Elmar Warner und den Manager wahr, die noch immer mit heruntergeklappten Kinnläden starr und steif auf ihren Sitzen klebten.
    Auch Bill Fleming, der gerade den noch rauchenden Revolver in die Halfter zurückgleiten ließ, kam auf Mrs. Warner zu.
    »Alles in Ordnung?« wollte der Parapsychologe fragen, aber schon die ersten Worte blieben ihm im Hals stecken, als er die zwei blutigen Punkte auf Bettys Oberarm erblickte.
    Die Schwarze Mamba hatte sie erwischt!
    ***
    Elizabeth Warner hatte ihre großen, braunen Augen weit aufgerissen. Ihr wirrer Blick hatte sich an der Wunde festgesaugt. Ihre unverletzte Hand

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