Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf

Titel: 0065 - Hata, die Hexe aus dem Sumpf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
Vom Netzwerk:
noch einmal den Rechtsanwalt zu erreichen!«
    Zamorra ließ sich auf einen herumstehenden Sessel fallen und angelte nach dem Telefonhörer. Sekunden später ließ er ihn auf die Gabel zurücksinken.
    »Sie hatten recht, Mr. Warner. Der Helicopter da draußen ist wirklich unser einziges Verbindungsglied zur Außenwelt. Die Leitung ist tot.«
    Nicole Duval fiel auf, daß sich Zamorras Gesichtsfarbe geändert hatte. Obwohl er seine Aufregung überspielen wollte, wirkte er für einige Augenblicke verstört, unkonzentriert.
    Nicole trat mit zwei schnellen Schritten an ihren Chef heran, wollte ebenfalls den Hörer von der Gabel nehmen.
    Zamorras Hand legte sich sanft, aber bestimmt auf die ihre.
    »Tu es nicht!«
    »Laß mich!«
    Der Professor zog zögernd seine Hand zurück.
    Nicole lauschte mit angehaltenem Atem in die Muschel.
    Gleich darauf sauste der Hörer nach unten. Nur das Kabel verhinderte, daß er hart auf den Boden schlug. Baumelnd blieb er hängen, während eine schrille, heisere Stimme daraus hervorkrächzte.
    »Noch heute seid ihr alle tot!«
    Zamorra schleuderte den Hörer auf die Gabel.
    »Noch leben wir, aber Hata gibt sich alle Mühe, uns ins Boxhorn zu jagen! Habe ich recht?«
    »Natürlich, Bill!« Von Zamorras Unruhe war nichts mehr zu merken. Er hatte sich nun wieder völlig in der Gewalt. Der Wissenschaftler ärgerte sich darüber, daß ihn Hatas Stimme aus dem Telefon für einige Augenblicke mehr geschockt hatte, als er sich eingestehen wollte. Die nervliche Anspannung der letzten Tage ließ sich nicht einfach unterdrücken, oder wegwischen. Sie war da, und es kostete ihm eine Menge Energie, um ruhig und sachlich zu bleiben.
    Er erhob sich und spürte dabei, daß seine Rückenwunde wieder schmerzte. Als er das Amulett berührte, stellte er fest, daß es sich erwärmt hatte.
    »Chef?« fragte Nicole unsicher, als sie bemerkte, wie sich Zamorras Finger um das Kleinod krampften, um es Sekunden später wieder freizugeben. Sie hatte es sich trotz allem noch nicht abgewöhnt, Zamorra mit »Chef« anzureden.
    Wenig später wußten sie, daß sich das Amulett nicht geirrt hatte.
    Dumpfe, gewichtige Schritte klangen auf. Sie schienen vom Speisezimmer zu kommen. Die Tür dieses Zimmers lag dem Eingangsportal genau gegenüber.
    Die stampfenden Schritte wurden lauter, ein mächtiger Schatten fiel in die Halle.
    Der Schatten nahm menschliche Konturen an.
    Zamorra stellte sich schützend vor Elmar, Bill und Nicole, die den Atem anhielten und wie gebannt auf die Öffnung zum Speisesaal starrten.
    Da trat eine Gestalt durch den Türrahmen.
    Groß, breit, wuchtig!
    Robert Warner!
    Die Erscheinung wurde von einem grellen, grünen Licht umflossen. Auf den Armen trug das Monster seine eigene Leiche!
    ***
    Der Unheimliche, der den Toten wieder in die Villa brachte war zweifellos Warners Geist.
    Keine drei Yards von den Menschen entfernt hielt das Gespenst inne.
    Heiseres Stöhnen erfüllte die Halle. Der Geist hob den Toten hoch, um ihn auf die Bahre niederzulegen.
    Bill Fleming zog den Revolver und schoß.
    Sein Schuß, der grell aufpeitschte, machte auf den Pseudokörper des Verdammten nicht den geringsten Eindruck. Das Projektil aus dem Smith & Wesson 48iger Special fuhr ohne Schaden anzurichten durch das Wesen hindurch und schlug klatschend in eines der kostbaren Bilder, das von der Wand geschleudert wurde.
    Der Historiker stand noch immer den Revolver im Anschlag da, obwohl er wußte, daß er ebensogut die Waffe wieder wegstecken hätte können.
    Elmar Warner rieb sich über die Augen, so als wolle er einen schlechten Traum verscheuchen, der ihn gequält hatte. Seine Kinnlade klappte nach unten, er riß die Augen weit auf.
    Professor Zamorra handelte. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, ebenso wie seine Muskeln, während er blitzschnell die Hände mit dem Amulett vorstreckte und mit einem wahren Panthersprung auf die Erscheinung zuschnellte. Er mußte den Pseudokörper mit dem Kleinod berühren!
    Doch auch der Geist reagierte nicht weniger schnell.
    Er hatte jetzt Warners Leiche auf die Bahre gelegt, verwandelte sich binnen einer Hundertstelsekunde in einen Schatten, der in Warners totem Körper verschwand.
    Zamorras Sprung ging ins Leere. Er krachte hart zu Boden, rollte sich jedoch geschickt aus. Ein roter Blutfleck auf seinem Hemd zeugte davon, daß seine Rückenwunde, die ihm der Schattenpanther gerissen hatte, wieder aufgebrochen war.
    Der Parapsychologe ignorierte den stechenden Schmerz.
    Er preßte

Weitere Kostenlose Bücher