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0066 - Dämonenrache

0066 - Dämonenrache

Titel: 0066 - Dämonenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
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wird kein Verdacht aufkommen, daß übernatürliche Mächte im Spiel waren, und niemand wird den Meister des Übersinnlichen rächen wollen. Deine Freunde, die wie du die Dschinns und Dämonen bekämpfen, werden sich mit dieser Erklärung zufrieden geben, Zamorra.«
    Zamorra sah Nicole Duval an.
    »Willst du wirklich auf mich schießen?« fragte er. »Willst du dich umbringen, wie Abd el Bekim gesagt hat?«
    »Jawohl, das will ich. Ich gehöre Abu Dschafar, der mich reich belohnen wird im Jenseits. Ein anderes Mädchen wird den Kopf des Dschinn tragen. Aber ich werde in dem Dschinn leben.«
    Sie war besessen, eine Kreatur des Dämons. Zamorras schnitt es ins Herz. Nicole hob die Pistole. Auf diese Entfernung konnte sie gar nicht vorbeischießen. Und er konnte sich unmöglich schneller bewegen, als sie mit dem Zeigefinger zuckte.
    Zamorra senkte scheinbar mutlos die Hände, hatte sie jetzt hinter den Kopf im Nacken.
    »Jage ihm die Kugel in den Unterleib, Tochter Abu Dschafars«, sagte Abd el Bekim.
    Da riß Zamorra die rechte Hand hinter dem Kopf vor. Er hielt sein Amulett darin, das magische Amulett des Leonardo de Montagne.
    Abd el Bekim und die beiden Dämonenköpfe schrieen auf. Zamorra steppte zur Seite.
    Nicole und Corinne zuckten zusammen, wie von einem Stromstoß getroffen. Nicole verriß den Schuß. Die Kugel schlug in die Erde. Im nächsten Moment hatte Zamorra schon ihr und Corinne die Pistolen entrissen.
    Eine Pistole warf er weg, die andere nahm er in die Linke. Abd el Bekim taumelte. Seine menschlichen Anhänger hatten noch nicht erfaßt, was vorging, und blieben, wo sie waren.
    Zamorra packte Nicole und hielt das Amulett an ihren Kopf.
    »Nicole!« rief er. »Komm wieder zu dir!«
    Nicole Duval starrte ihn völlig überrascht an. Ihre schönen Augen waren so voller Leben wie eh und je. Sie sah an sich herunter, entdeckte den Dämonenkopf, der grollte und fauchte, und erschrak.
    Sie bedeckte ihre Brüste mit den Händen.
    »Zamorra, wie komme ich hierher? Was ist passiert?«
    »Keine Zeit für Erklärungen. Komm!«
    Zamorra gab Corinne Debray einen Stoß, daß sie niederstürzte. Er rüttelte Bill an der Schulter. Bill Fleming, den nun nicht mehr die Augen des Dämons fixierten, erwachte aus seiner Trance.
    »Verdammt! Sie haben uns, Zamorra!«
    Er hatte nicht begriffen, was vorgegangen war. Er war geistig noch eine kurze Zeit zurück und sein Bewußtsein setzte da wieder ein, wo er in Trance gefallen war.
    »In den Wagen, Bill! Nichts wie weg!«
    Die Anhänger Abu Dschafars, die Männer und Frauen auf dem Friedhof, stürmten jetzt brüllend heran. Zamorra hatte keine Zeit, Abd el Bekim zu vernichten oder den Dämonenkopf auf dem Körper von Corinne Debray.
    Er lief zum Wagen und zog Nicole Duval und Bill Fleming mit.
    Bill stieg auf der Beifahrerseite ein. Zamorra hängte Nicole hastig sein Amulett um, aber auf den Rücken. Der Kopf des Abu Dschafar sollte nicht vernichtet werden.
    »Setz dich auf den Notsitz. Schnell! Laß das Amulett, wo es ist!«
    Es sprach für Nicoles Geistesgegenwart, daß sie sofort gehorchte.
    Sie reagierte schnell und kaltblütig, wie Zamorra es von ihr gewohnt war. Die Anhänger des Dschinn, jene Menschen, denen er prachtvolle Visionen bescherte und die er völlig an sich gezogen hatte, hatten den Wagen fast erreicht.
    Zamorra schoß mit der Smith & Wesson zweimal in die Luft. Die Angreifer stockten. Soviel Menschliches war noch in ihnen, daß sie eine Schußwaffe fürchteten.
    Sie stutzten nur einen Augenblick, aber der reichte Zamorra, sich hinters Steuer zu werfen und den Motor anzulassen. Er verriegelte die Tür. Fäuste schlugen gegen die Scheiben, Finger kratzten über den Lack des Wagens und Hände rüttelten vergebens an der Tür.
    Zamorra gab Vollgas. Der Motor röhrte auf, und der De Tomaso Pantera schoß davon. Dämonenanhänger wurden abgeschüttelt. Ein paar flogen zur Seite, zwischen die Gräber.
    Er raste durch das Tor, weg von dem alten Friedhof. Hinter dem davonjagenden Wagen heulten der alte Abd el Bekim und der auf den Körper des blonden Mädchens tätowierte Kopf des Abu Dschafar. Es war ein furchtbares, dämonisches Geheule, Töne, die aus der Hölle selbst zu kommen schienen.
    ***
    »Ich verstehe überhaupt nichts mehr«, sagte Bill Fleming. »Wo hattest du denn das Amulett so plötzlich her, Zamorra? Du hast es doch weggeworfen.«
    »Ein anderes Amulett, eine Silbermünze. Deshalb war ich bei einem Juwelier, der sich auf alte Schmucksachen

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