Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0066 - Dämonenrache

0066 - Dämonenrache

Titel: 0066 - Dämonenrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Appel
Vom Netzwerk:
Fleming. »Den Sultan von Tingis?«
    Bill Fleming, der Historiker, schüttelte den Kopf.
    »Nein, Zamorra. Nur das, was ich den Worten Chadischas entnehme. Ich bin schließlich kein Computer, und eine bedeutende Rolle in der Weltgeschichte hat der Sultan Oman al-Bakr nicht gespielt. Tingis ist der altertümliche Name für Tanger. Dieser Oman al-Bakr war demnach um das Jahr 800 nach Christus der Sultan von Tanger. Seine Tochter Chadischa wurde das Weib des Abu Dschafar und lud nach ihren eigenen Worten schwere Schuld auf sich. Ob das nun heißt, daß sie Abu Dschafar wissentlich half oder ihn nur unwissentlich unterstützte, kann ich nicht beurteilen. Aber mir scheint, in dieser lang vergangenen Zeit ist der Schlüssel zu den heutigen Vorkommnissen zu suchen und auch der Weg, Abu Dschafar und die Seinen zu vernichten.«
    Zamorra blieb vor Bill stehen.
    »Ja, Bill, ja. Ich müßte eins von Abu Dschafars tätowierten Mädchen in meine Gewalt bringen. Aber gerade jetzt fordert der Dämon mein Amulett, und er hält Nicole gefangen. Eine verteufelte Situation.«
    Das Telefon klingelte wieder. Bill Fleming nahm ab. Er machte ein erstauntes Gesicht und gab Zamorra den Hörer.
    »Es ist Nicole Duval«, sagte er.
    Zamorra nahm den Hörer.
    »Nicole?« fragte er voller Spannung und Sorge.
    Nicole Duval sprach hastig.
    »Ich habe den Anhängern Abu Dschafars entkommen können. Ein junges Mädchen, das noch nicht ganz dem Einfluß des Dschinn unterlegen ist, hat mir geholfen. Ich kann nicht lange sprechen. Zamorra, ich warte mit meiner Gefährtin auf dem alten mohammedanischen Friedhof von El Tanit. Komm so schnell wie möglich und hol mich ab, bitte!«
    »Ich komme, Nicole.«
    »Gut. Ich muß Schluß machen. Ich warte.«
    Nicole Duval legte auf. Zamorra schilderte Bill Fleming hastig, was er gehört hatte.
    »Prima«, sagte Bill. »Wir holen Nicole sofort ab, und dann geht es Abu Dschafar richtig an den Kragen.«
    ***
    »Wir müssen los, worauf wartest du noch, Zamorra?« fragte Bill Fleming.
    Der robuste Mann konnte eine Energie entwickeln wie ein Kugelblitz, wenn es darauf ankam. Zamorra runzelte die Stirn.
    »Ich dachte an Chadischas Warnung, Bill. An den Platz, auf dem die Häuser zwei Steine haben.«
    »Was hat das denn mit Nicole zu tun? Wirklich, Zamorra, ich muß mich wundern. Wir haben keine Zeit zu verlieren und grübelst über albernen Prophezeiungen.«
    Zamorra ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.
    »Warst du schon einmal auf einem mohammedanischen Friedhof, Bill?«
    »Nein, zum Teufel. Was soll ich dort? Mich begraben lassen? Komm jetzt endlich.«
    »Man merkt, daß du noch nicht dort warst. Sonst wüßtest du nämlich, daß auf einem mohammedanischen Friedhof die Gräber zwei Grabsteine haben. Einen größeren am Kopfende, einen kleineren am Fußende des Grabes. Die Gräber, das sind die Wohnungen oder Häuser der Toten.«
    Bill Fleming erstarrte.
    »Was meinst du damit, Zamorra?«
    »Ich meine, daß es sich um eine Falle handelt. Es war ohne Zweifel Nicoles Stimme, und wir werden auch hinfahren. Aber wir müssen sehr, sehr vorsichtig sein. Vielleicht steht Nicole im Banne Abu Dschafars.«
    »Zamorra«, sagte Bill entsetzt.
    »Wir müssen auf alles gefaßt sein. Aber jetzt sind wir gewarnt, das ist schon viel wert. Hör zu, Bill, du besorgst jetzt so schnell wie möglich einen Leihwagen. Aber einen schnellen Flitzer, keine lahme Kiste. Ich fahre mit einem Taxi in die Stadt und sehe zu, daß ich etwas Bestimmtes bekomme, was Abdu Dschafars Plan vielleicht vereiteln kann.«
    »Was ist das denn?«
    »Du wirst es schon noch erfahren. Wir brauchen vor allem viel Kaltblütigkeit. Sieh jetzt zu, daß du einen Leihwagen orderst. Ich bin in spätestens einer halben Stunde wieder da. Wir treffen uns beim Hoteleingang. Frag auch gleich, wie wir zu diesem Friedhof kommen.«
    »Aber Zamorra, kannst du mir denn nicht erklären, was…«
    Es war zu spät. Zamorra war schon draußen. Bill griff zum Telefon, wählte die Rezeption und ließ sich mit einer Leihwagenfirma verbinden. Mit seinem Französisch kam er gut durch. Professor Zamorra raste in diesem Augenblick bereits mit einem Taxi um die Hotelausfahrt.
    Vor dem Hotel Sultan warteten ständig zwei oder drei Taxis. Zamorra hatte das letzte in der Reihe genommen und dem Fahrer den dreifachen Fahrpreis versprochen.
    Als er zweiundzwanzig Minuten später wieder zurückkam, überholte ein feuerroter Sportwagen das rasende Taxi mit Leichtigkeit.
    Der Sportwagen stoppte vor dem

Weitere Kostenlose Bücher