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0067 - Der Teufelskrake

0067 - Der Teufelskrake

Titel: 0067 - Der Teufelskrake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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Hintergrund, das waren die Silhouetten der Felsen, die aus dem Meer ragten.
    »Wenn sie dorthin abdrehen, sind sie verloren«, murmelte Cirelli vor sich hin. »Sie kommen ganz nahe an die gefährlichen Strudel. Dort ist auch ihr Kutter zu klein, um durchzukommen. Dummköpfe seid ihr, Corina.«
    Wieder sah Cirelli auf die Scheibe.
    Der schwarze Punkt fuhr jetzt direkt auf den dunklen Pulk zu.
    »Ich muß euch zuvorkommen«, brummte der Forscher. »Ihr werdet sehen, daß ihr euer eigenes Grab bestellt, wenn ihr nicht umkehrt.«
    Er stellte die Geräte ab. Dann verließ er den Arbeitsraum. Er trat hinaus. Ein kleiner Schacht führte ihn zu einem Geräteraum. Hier lagen Harpunen, Bootshaken, Äxte und anderes Gerät. Und die mächtigen Gummihäute, die wie die Hüllen von Riesenkraken aussahen.
    Der Forscher schlüpfte in eine dieser Hüllen. Nur das obere Scharnier ließ er offen, das sein Gesicht freigab. Solange er im Boot sitzen würde, brauchte er die letzte Tarnung nicht anzulegen.
    Er drückte auf einen Hebel, der seitlich in der Wand angebracht war.
    Unter Kompressionsdruck schob sich eine stählerne Tür beiseite.
    Dann stand Cirelli in einem kleineren Raum. Er war leer, bis auf einen weiteren und größeren Hebel. Er war konstruiert wie die Übergangsluke in einem Mondschiff.
    Auf einen Hebeldruck hin hörte Cirelli, wie vor ihm die Schleusen sich öffneten. Der Schacht vor ihm wurde jetzt geflutet. Das Boot wurde aus der Tiefe seines Verstecks nach oben gebracht, bis vor die Ausstiegsluke.
    Cirelli konnte das Boot von innen durch Elektronenkraft so dicht an sein Labor heranbringen, daß es durch einen Korridor aus Gummi und Kunststoff mit seiner Wohnung verbunden war.
    Der Sog brachte die Einstiegsluke des U-Boots direkt an die Luke vor dem leeren Raum. Jetzt hörte Cirelli, wie der künstliche Korridor einrastete. Das Boot lag genau in Luv neben den Werkräumen.
    Hydraulisch öffnete sich die Tür, und Cirelli ging ein paar Schritte durch den Korridor, der unter seinen Schritten leicht schwankte. Da hatte er die Bootsluke schon erreicht.
    Er kletterte über eine Leiter in sein Forschungsboot. Von innen brachte er die Einstiegsluke wieder zum Schließen, dann wurde durch eine zweite Hydraulik das Boot von den Unterwasserräumen weggedrückt.
    Cirelli befand sich im offenen Meer.
    Die Insel hatte er schon vor Stunden etwa vier Meilen südöstlich plaziert und verankert. Es war also nicht verwunderlich, daß Corina mit seinen Söhnen sie nicht an der vermuteten Stelle vorfinden konnte.
    ***
    Auch das U-Boot war mit allen erdenklichen Geräten der modernsten Elektronik ausgestattet. Es hatte Jahre gedauert, bis man auf so engem Raum eine solche Vielzahl an Geräten installieren konnte. Jedes normale Meßgerät hätte einen weit größeren Raum beansprucht.
    Aber nach vielen Versuchen war es gelungen, aus den kompakten Geräten der größeren Schiffe eine Miniaturausgabe für das Forschungsboot zu konstruieren.
    Es grenzte fast an Wunder, mit welcher Präzision diese Minigeräte arbeiteten. Sie waren so zuverlässig und unterlagen keinen Stromschwankungen. Selbst bei schwerem Seegang konnte Cirelli alle Details an den Geräten ablesen.
    So sah er jetzt auch, wo Corina sich mit seinem Kutter befand.
    »Fahrt nur hinein ins Verderben!« brummte er. »Eure Neugier wird euch zugrunderichten! Dreht ab von meiner Spur, oder der Tod wird euch im Genick sitzen!«
    Er brachte das Boot jetzt auf volle Fahrt. Er versuchte, den Kutter schnell zu erreichen. Aber bald sah er, daß dessen Vorsprung zu groß war. Es mußte noch vor dem U-Boot die tödlichen Strudel vor den Felsen erreichen.
    Noch mehr versuchte Cirelli, das Boot zu beschleunigen. Aber die Kernmotoren gaben nicht mehr her. Sie liefen mit äußerster Kraft.
    Und wenn er nur eine Minute zu spät käme, würde Corinas Kutter bereits an den tückischen Felsen zerschellt sein.
    Schnell die letzten Handgriffe. Die künstliche Verankerung bereit machen. Das Scharnier und die Gesichtsmaske betätigen. Jetzt sah Cirelli wieder völlig wie einer der gefürchteten Riesenkraken aus.
    Das Boot schoß etwa zehn Meter unter der Oberfläche dahin.
    Ein letzter Blick auf den Oszillator.
    Corinas Kutter wurde von dem ersten schweren Brecher vor den Felsen überrollt.
    ***
    Corinas Kutter wurde zunächst nur vom Außenrand des ersten Strudels erfaßt. Aber der Sog war so gewaltig, daß das Fischerboot wie ein Spielzeugschiffchen nach vorn geschleudert wurde.
    Dann begann es zu

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