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0067 - Die Teufelssekte

0067 - Die Teufelssekte

Titel: 0067 - Die Teufelssekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kleinen Schrank und nahm eine Flasche ohne Etikett heraus. »Selbstgebrannter«, erkläre er. »Er schmeckt ausgezeichnet.«
    Glenda trank ein Glas leer. Sie hätte lieber kleinere Schlucke nehmen sollen, denn der Schnaps brannte in ihrer Kehle. Glenda hustete und würgte, aber sie merkte, daß ihr Magen durchgewärmt wurde, und schon bald breitete sich die Wärme auch in ihrem, Körper aus.
    Der Pfarrer fragte nicht, und Glenda erzählte ihm auch nichts. Sie schämte sich. Vielleicht würde er ihr auch gar nicht glauben. Es war schon besser, wenn sie das Erlebnis für sich behielt.
    »Können Sie mich nach Hause fahren, Hochwürden?« fragte sie nach einer Weile.
    »Natürlich, mein Kind. Aber willst du mir nicht sagen, was du auf dem Herzen hast?«
    Glenda schaute den Geistlichen ernst an. »Später vielleicht, jetzt kann ich es nicht.« Sie schluckte. »Das Gebet vorhin hat mir schon viel geholfen.«
    »Ja, es ist gut, wenn man Vertrauen zu Gott hat«, erwiderte der Pfarrer. »Er hat noch niemanden enttäuscht.«
    »Ich weiß.«
    Der Pfarrer brachte Glenda nach Hause. Glenda hatte Angst, als sie die Kirche verließen, doch die Wagen auf dem Parkplatz waren verschwunden.
    Als der Pfarrer vor ihrem Haus stoppte, sagte Glenda: »Irgendwann werde ich mich erkenntlich zeigen«, Sie zögerte, bevor sie weitersprach. »Sie – Sie haben mir das Leben gerettet, Hochwürden. Danke.«
    Glenda stieg aus und lief mit hastigen Schritten auf die Tür zu. Der Pfarrer aber startete. Er fragte sich nun doch, was dieser jungen Frau widerfahren war.
    ***
    Einen Tag später!
    Es regnete nicht mehr. Das Wetter hatte aufgeklärt. Zwar war der Himmel noch bewölkt, aber hin und wieder lugte doch ein Sonnenstrahl hervor und dampfte die letzte Feuchtigkeit von den Straßen. Die Temperatur war gestiegen, das Barometer ebenfalls, und es sah ganz so aus, als würden wir ein paar freundliche Tage bekommen. Die konnte dieser Sommer auch vertragen.
    Ich hatte Bill versprechen müssen, ihn sofort anzurufen, wenn sich im Fall Miriam Gray etwas tat. Der Reporter und mein bester Freund saß auf heißen Kohlen.
    Er wollte wieder Action erleben.
    Um acht Uhr begann mein Dienst.
    Frisch fühlte ich mich nicht gerade, als ich meinen Bentley eine Stunde zuvor aus der Garage holte. Im Wagen hörte ich die Morgennachrichten und blätterte während der Ampelstopps schon zwei Zeitungen schnell durch.
    Nach fünfundvierzig Minuten Fahrt lenkte ich den Bentley auf den Yard-Parkplatz. Unterwegs hatte ich mir bereits ein Konzept zurechtgelegt.
    Ich würde die ersten Stunden in unserer Informationsabteilung verbringen, um etwas über diesen Woman’s Circle herauszubekommen. Ich war mir sicher, daß es Hinweise gab.
    Das Yard-Building betrat ich durch einen der Hintereingänge. Und auf dem Flur traf ich Glenda Perkins. Sie ging vor mir her und steuerte einen der Fahrstühle an.
    Rasch holte ich sie ein. »Hallo, Glenda!« rief ich. »Sie haben es aber eilig.«
    Sie drehte sich um.
    Nach zwei Schritten stand ich neben ihr und lächelte. »Was machen Sie für ein Gesicht? Haben Sie heute keine Lust zu arbeiten?«
    »Keine besondere.«
    Ich lachte. »Verständlich.«
    Andere Kollegen holten uns ein. Es war jeden Morgen das gleiche. Die Anzahl der Fahrstühle wurde zu knapp.
    Zu sechst – Höchstzulaßzahl – drängten wir uns in einen Lift. Ich stand neben Glenda Perkins. Sie, die sonst immer gut aufgelegt und freundlich war, sprach kein Wort. Ernst, schweigsam, ja, beinahe verbissen schaute sie auf ihre Fußspitzen.
    Ich blickte sie von der Seite an. Glenda kam mir ungeheuer blaß vor. Ihre Haut schien direkt durchsichtig zu sein, und unter den Augen traten deutlich die dunklen Ringe hervor.
    Mit Glenda stimmte etwas nicht. Sie war schon in den letzten Tagen etwas komisch gewesen, aber so schlimm wie heute hatte ich sie noch nie gesehen.
    Hatte sie Sorgen? Liebeskummer? Finanzielle Probleme? Man sieht einem Menschen ja nicht hinter die Stirn. Ich verstand mich mit ihr zwar recht gut, und Glenda war auch ein wenig verknallt in mich, doch über private Probleme hatten wir eigentlich nie miteinander gesprochen. Auch nicht bei dem Abenteuer in Schottland. Damals hatte uns auch der Schwarze Henker zu sehr in Atem gehalten.
    Ich beschloß, mit Glenda zu reden, und zwar gleich.
    Davon konnte mich auch der Fall des toten Mädchens nicht abhalten. Auf eine Stunde oder zwei kam es nun wirklich nicht an.
    Der Fahrstuhl stoppte.
    Die vorn Stehenden drückten die Tür nach

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