Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
Vom Netzwerk:
Jahren nicht benutzt worden war, konnte niemand ein Interesse daran haben, für das Funktionieren dieses Schlosses zu sorgen, niemand - bis auf die Leute, die es heimlich benutzten.
    Bis auf die Diebe.
    In Boom erwachte so etwas wie Jagdfieber. Er schien sich bereits auf der richtigen Fährte zu befinden! Vielleicht gelang es ihm, die Diebe zu stellen. Es wäre eine großartige Sache, wenn ihm dieser Triumph beschieden werden sollte. Nicht nur sein eigener Name wäre von jedem Verdacht gereinigt. Er hätte auch damit den beiden neugierigen G-men beweisen können, daß jemand, der in seiner Jugend einmal eine Torheit begeht, deswegen nicht zeit seines Lebens ein schlechter Mensch zu sein braucht.
    Aufgeregt schlich er quer über den Hof. Es ging auf zehn Uhr, und wenn die Diebe überhaupt kommen sollten, würde er sich auf ein langes Warten einrichten müssen. Vor Mitternacht würden sie kaum erscheinen.
    Der großen Metalltür zum Lager gegenüber befand sich eine Gebäudeecke, wo einige Abfälle herumlagen und Mülltonnen aufgestapelt waren, die wöchentlich geleert wurden. Es roch dort zwar nicht sehr angenehm, aber es war ein ideales Versteck.
    Er richtete sich hinter den Mülltonnen so bequem ein, wie es die Umstände gestatteten. Zwei zerrissene Säcke stopfte er leise voll mit altem Papier und schmutziger Holzwolle, die herumlag. Dann schob er sich die beiden Säcke in den Rücken, damit er sich nicht gegen die nackte, kalte Gebäudemauer zu lehnen brauchte.
    Auf einer umgestülpten Kiste konnte er sich einigermaßen angenehm hinsetzen, und zwischen zwei Mülltonnen hindurch war die Tür zum Lager gut im Auge zu behalten.
    Träge verging die Zeit. Gegen den schlechten Geruch der Abfälle kämpfte er mit einer Zigarre an, die er sich bedächtig ansteckte und ebenso bedächtig rauchte.
    Gegen elf Uhr kam der Wagen von Mrs. Haskvich vorn zum Betriebstor herein und zog in einer eleganten Schleife hinüber zum Wohnhaus der Haskvichs, in dem alles dunkel war.
    Im Schein eines bleichen Vollmondes konnte er die junge Frau gut erkennen, als sie ausstieg und zum Hause ging. Sie hatte einen großen Beutel über der Schulter hängen.
    Die Haustür schloß sich hinter dar jungen Frau, Licht flammte auf, und wieder sank alles zurück in nächtliche Stille. Boom fühlte, wie die Müdigkeit langsam von ihm Besitz ergriff und sich bleiern in seinen Gliedern ausbreitete.
    Ein paarmal fielen ihm die Augen zu, aber jedesmal, wenn sein müder Kopf, gegen die hochgezogenen Knie fiel, wachte er wieder auf und starrte aufmerksam durch die Lücke zwischen den Mülltonnen.
    Es mußte bereits kurz vor Mitternacht sein, als vorn am Tor gehupt wurde. Der Nachtwächter öffnete und ließ Mr. Haskvich ein, der mit seinem großen Studebaker von irgendeinem Abend in der Stadt kam.
    Ach ja, richtig, dachte Boom, heute abend ist der Boß ja wieder bei dem Gesangverein gewesen.
    Gregor Haskvich fuhr seinen Wagen neben den seiner Frau und ging ebenfalls ins Haus. Eine gute halbe Stunde später wurden die Lichter im Wohnhaus ausgelöscht.
    Schweigend lag die Stille der Nacht über dem Land. Kleine Wolken trieben am Himmel dahin und verdunkelten manchmal für ein paar Sekunden den Mond. Gleichmäßig klirrten die Schritte der nagelbeschlagenen Stiefel des Nachtwächters über das Pflaster des Hofes, als der Mann eine seiner vorgeschriebenen Kontrollen ging.
    Der Schlaf senkte sich immer gebieterischer auf Booms Lider. Kaum vermochte der Alte noch, seine Augen zu öffnen. Immer länger wurden die Pausen, da er sich seiner bleiernen Schläfrigkeit ergab.
    Jäh wurde er aus seinem unruhigen Schlummer gerissen, als er ein metallisches Klirren vernahm. Vielleicht hätte er es unter normalen Umständen glatt überhört, aber seine Nerven waren von dem langen angespannten Warten so überreizt, daß sie besonders empfindlich auf alles reagierten.
    Boom schob den Kopf vor und starrte zwischen den beiden Mülltonnen hindurch zu der großen Lagertür.
    Kein Zweifel! Ein Mann machte sich an der Tür zu schaffen. Gerade war der Mond von einer Wolke verdeckt, so daß man von der Gestalt nichts als einen schwarzen Umriß erkennen konnte. Aber jetzt verschwand die Wolke, und der helle Schein des fast völlig gerundeten Mondes ergoß sich über den Fabrikhof. Boom riß die Augen weit auf, als er den Mann erkannte, der da das Tor aufschloß.
    O ja, er kannte diesen Mann. Und wenn er es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, wer es war, der da eben heimlich das Lager

Weitere Kostenlose Bücher