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0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit

Titel: 0067 - Zwischen 1000 Tonnen Dynamit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zwischen 1000 Tonnen Dynamit
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personifizierte Harmlosigkeit aussehen, und daß es umgedreht fürchterlich brutal und verschlagen erscheinende Figuren gibt, die in Wirklichkeit noch keiner Fliege etwas zuleide getan haben.
    »Ich möchte nicht neugierig sein«, sagte Joan Haskvich, »aber man ist natürlich an der ganzen grauenhaften Sache sehr interessiert…«
    Ich ging auf ihre indirekte Frage nur am Rande ein.
    »Wir kommen voran«, nickte ich. »Aber die beiden Morde haben ein solches Maß an möglichen Spuren geliefert, daß wir wahrscheinlich noch einige Tage brauchen werden, bevor wir etwas Endgültiges sagen können.«
    Sie sah uns überrascht an. »Die Morde haben viele Spuren für Sie geliefert?« staunte sie. »Nun ja, Sie sind Fachleute, und ich verstehe überhaupt nichts von der Arbeit eines Detektivs. Es wundert mich trotzdem. Mein Verstand sagt mir, daß doch jeder Mörder bestrebt sein muß, nach Möglichkeit überhaupt keine Spuren zurückzulassen.«
    Ich grinste. »Beim Beseitigen seiner Spuren hinterläßt er ja bereits neue. D.as ist der Irrtum aller Verbrecher, daß man irgend etwas völlig spurlos tun könnte. Kein Mensch kann sich unsichtbar machen. Irgendwo, irgendwie und irgendwann wird er Spuren hinterlassen. Eine Frau wurde einmal nur dadurch überführt, weil der Kriminalbeamte am Tatort noch den schwachen Geruch eines bestimmten Parfüms wahrnahm.«
    Joan Haskvich schüttelte den Kopf. »Ich dachte immer, so etwas gäbe es nur in Kriminalromanen.«
    »Nein, nein. Das ist nüchterne Kriminalarbeit. Aber ich hätte mich gern mit Ihnen über ein paar Kleinigkeiten unterhalten…«
    Sie runzelte die Stirn, als sei sie davon nicht sehr erbaut.
    »Mein Mann kann Ihnen sicher über alles bessere Auskünfte geben als ich«, meinte sie vorsichtig.
    »Ich möchte nur gern ein paar Dinge vom Standpunkt einer Frau her erläutert haben. Frauen nehmen oft instinktiv gewisse Kleinigkeiten auf, die Männern entgehen.«
    »Ja, ich weiß aber nicht…«
    Ich schob ihr meine Zigarettenschachtel hin. »Wollen wir rauchen?« schlug ich vor, während Phil bereits sein Feuerzeug zückte.
    Sie nahm nach anfänglichem Zögern eine Zigarette. Phil und ich bedienten uns ebenfalls.
    »Wie lange sind Sie schon verheiratet, Mrs. Haskvich?« fragte ich im Ton eines harmlosen Gesprächs.
    »Seit fast sieben Jahren.«
    »Und Sie haben Kinder?«
    »Ja. Einen Jungen. George. Er ist jetzt fünf Jahre alt.«
    »Würden Sie - im Vertrauen gefragt -Ihre Ehe als glücklich bezeichnen?«
    Sie runzelte wieder die Stirn und murmelte: »Das ist eine sehr indiskrete Frage, Mr. Cotton.«
    Ich nickte. »Und Mord ist eine sehr üble Sache«, sagte ich trocken. »Wenn man ihn aufklären will, muß man oft 20 Leuten indiskrete Fragen stellen, von denen sich am Ende 98 Prozent als überflüssig herausstellen. Aber leider weiß man es immer erst am Ende, welche Fragen überflüssig waren.«
    Sie drückte heftig ihre Zigarette aus. »Es ist doch vielleicht besser, Mr. Cotton, wenn Sie diese Unterhaltung mit meinem Mann führen.«
    Ich zuckte die Achseln. »Wir sind in Ihren Räumen und müssen auf Ihre Wünsche Rücksicht nehmen, Mrs. Haskvich. Aber vielleicht ziehen Sie einmal die Möglichkeit in Erwägung, daß wir Ihnen eine Vorladung zu einem offiziellen Verhör schicken können, so daß Sie ins FBI-Distriktgebäude kommen müßten! Und dort könnten wir Ihnen jede Frage stellen, die wir für notwendig halten.«
    Sie zupfte nervös an einem winzigen Taschentuch. »Was versprechen Sie sich denn bloß davon, in intimen Familiendingen herumzuwühlen?« fuhr sie mich an. Mir kam es vor, als sammelten sich in ihren Augen Tränen. »Glauben Sie, daß ich den alten Boom umgebracht und Richy Lesmond ermordet habe? Das ist doch glatter Irrsinn!«
    Ich betrachtete sie aufmerksam. Irgend etwas stimmte nicht mit dieser Frau, aber was? Frauen fühlen sich oft persönlich angegriffen, wenn sie nach männlicher Logik gar keine Ursache dazu haben können.
    »Wie lange ist Ihr Schwager schon in der Firma?« fragte ich, um sie etwas abzulenken.
    »Ein paar Jahre. Ich weiß es nicht auswendig, ich müßte richtig nachrechnen. Wer merkt sich denn schon, wieviel Jahre irgendein Familienmitglied nun schon bei einem ist?«
    »Manche Frauen haben gerade in solchen Dingen ein ausgesprochen bemerkenswertes Zahlengedächtnis.«
    »Dann gehöre ich eben nicht zu dieser Art von Frauen.«
    »Finden Sie Ihren Schwager sympathisch?«
    »Ich habe Mitleid mit ihm. Sie haben ja gesehen, daß er

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