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0068 - Wir holten sie vom Schiff

0068 - Wir holten sie vom Schiff

Titel: 0068 - Wir holten sie vom Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir holten sie vom Schiff
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fahre zurück ins Hauptquartier. Wenn etwas Dringendes ist, können Sie mich im Archiv telefonisch erreichen.«
    »Okay, Chef.«
    Cennegan nickte und ging. Als er mit dem Lift hinab ins Erdgeschoss fuhr, dachte er: Sonderbar, O’Heaver war einer der Großhändler, die das Armband erhielten, das wir bei der Toten im Hafen fanden. Und ausgerechnet zu der Zeit, als ich anfangen will, auch diesem O’Heaver neben drei anderen Großhändlern auf den Zahn zu fühlen, da wird er ermordet.
    ***
    Als wir am Tatort eintrafen, hatte Cennegan ihn gerade verlassen, und so kam es, dass wir ihm nicht begegneten.
    Roy Haldpr, ein Sergeant der Kriminalabteilung, mit sommersprossigem Gesicht und einer kleinen, fast weiblichen Stupsnase empfing uns aus der Hand des Uniformierten, der uns hinaufgeführt hatte, nachdem wir ihm unten vor dem Haus einen Blick in unsere Dienstausweise gegönnt hatten.
    »Hallo, das FBI!«, grinste Halder ein bisschen ironisch. »Na, dann können wir ja nach Hause gehen. Wenn die G-men kommen, dürfte der Fall in zwei Minuten geklärt, der Mörder gestellt und verhaftet und die Akten abgeschlossen sein. Hallo, Kollegen.«
    Er hielt uns die Hand hin, und wir drückten sie.
    »Sie spielen ein bisschen leichtsinnig mit Ihrem blühenden Leben«, konstatierte Phil trocken. »Danken Sie dem Himmel, dass wir Humor haben, sonst würden wir Sie zu einem Duell fordern.«
    Halder grinste nur.
    »Was ist hier eigentlich los?«, fragte ich, obgleich mir der Aufwand von Leuten schon einiges verriet. Zum Mindesten war mir klar, dass hier eine Mordkommission arbeitete.
    »Ein Goldkind ist umgelegt worden. Sie können das wörtlich nehmen. O’Heaver war Großhändler in Gold- und Schmuckwaren. Jetzt ist er mausetot und seine hübschen Sachen sind irgendwo versteckt.«
    »Wann hat man ihn umgebracht?«
    »Heute Nacht. Wahrscheinlich in den frühen Morgenstunden.«
    »Womit?«
    »Dolch oder so etwas Ähnliches.«
    »Hat man im Haus nichts davon gehört?«
    »Weiß ich noch nicht. Unsere Vernehmungsbeamten sind noch unterwegs. Wir sind selbst erst vor einer knappen halben Stunde alarmiert worden.«
    »Hat O’Heaver seine Wohnung hier?«
    Halder schüttelte den Kopf.
    »No, danach habe ich mich schon umgesehen. Er hatte nur seine Geschäftsräume hier.«
    »Wie kommt er dann in den frühen Morgenstunden hierher? Um die Zeit schlafen auch die eifrigsten Geschäftsleute.«
    »Habe ich mir auch gedacht. Er war aber da. Warum - das weiß der Himmel. Ich habe gerade einen unserer Leute mit einem Streifenwagen zu O’Heavers Wohnung geschickt. Vielleicht gibt es dort Personal, das man vernehmen kann.«
    »Hat dieses Haus hier keinen Nachtpförtner?«
    »Den haben wir gerade gesucht. Er hat um sieben Uhr Dienstschluss und wird jetzt wahrscheinlich zu Hause im Bett liegen. Ich habe schon zwei Mann hingeschickt, damit sie seinen friedlichen Schlummer stören und ihn herbringen. Eigentlich müssten sie gleich wieder zurück sein, denn der Mann wohnt nur einen Block weiter.«
    »Hatte O’Heaver denn keine Alarmanlage in seinen Geschäftsräumen?«
    »O doch. Gleich zwei Stück. Aber sie sind ausgeschaltet, wie unsere Spezialisten inzwischen herausgefunden haben.«
    »Die Alarmanlagen sind ausgeschaltet?«
    »Ja. Kommt mir auch spanisch vor, aber es ist so.«
    »Ist die Schaltvorrichtung für die Alarmanlage leicht zu finden?«
    »No. Unsere Spezialisten haben sie durch Zufall gefunden.«
    »Wenn die Alarmanlage nicht leich t zu finden ist, dann konnte also O’Heaver die Anlage vielleicht selbst ausgeschaltet haben?«
    Halder sah mich groß an.
    »Kein schlechter Gedanke, G-man. Das müssen wir herauskriegen. Sie meinen, man könnte O’Heaver zunächst unter einem Vorwand hergelockt haben, er schaltete die Alarmanlagen aus, damit man überhaupt die Räumlichkeiten betreten konnte - und wurde danach umgebracht?«
    Ich nickte.
    »Ja, so ähnlich dachte ich.«
    Halder kratzte sich hinter seinen Ohren. Er war gut einen Kopf kleiner als wir und musste jedes mal zu uns aufblicken, wenn wir mit ihm sprachen. Trotzdem machte er mir einen sehr guten Eindruck. Ich war überzeugt, dass er ein guter, rasch denkender Kriminalist war.
    »Wo ist der Leiter der Mordkommission?«, fragte ich. »Ist es Captain Hywood?«
    »No, Lieutenant Cennegan. Er ist zurück ins Hauptquartier gefahren. Ich glaube, er will im Archiv stöbern, um festzustellen, ob etwas über O’Heaver bekannt ist.«
    »Okay«, nickte ich. »Hätte ich an seiner Stelle auch getan.

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