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0068 - Wir holten sie vom Schiff

0068 - Wir holten sie vom Schiff

Titel: 0068 - Wir holten sie vom Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir holten sie vom Schiff
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Raum des Juwelengroßhändlers. Sie gingen auf Zehenspitzen und hatten beide den Kopf auf den Teppich gerichtet, um nicht eventuell vorhandene Spuren zu zertrampeln. Aber auf den ersten Blick war ohnehin nichts zu sehen.
    O’Heaver lag wenige Yards hinter der schweren Portiere, die den Vorraum von dem gebogenen Gang,trennte. Er lag auf dem Rücken und war zweifellos tot. Sowohl Cennegan als auch der Arzt stießen einen erschrockenen Laut aus, als sie die Leiche erblickten.
    Es war weiß Gott kein erfreulicher Anblick, denn O’Heaver war von mehreren Messerstichen getötet worden.
    »Kümmern Sie sich mal um ihn«, sagte der Lieutenant und lehnte sich seitlich von dem Toten gegen die Flurwand.
    Der Arzt kniete neben dem Toten nieder und nahm eine flüchtige Untersuchung vor. Cennegan sah sich inzwischen im Flur um, ohne aber seinen Standort zu verlassen. Die Vitrinen waren eingeschlagen worden. Überall lagen Glassplitter umher. Die Glaskästen, die zweifellos einmal Schmuck enthalten hatten, waren leer. Nicht ein Schmuckstück war zurückgeblieben.
    Der Arzt richtete sich wieder auf.
    »Nun?«, fragte Cennegan.
    »Es ist noch nicht lange her. Muss in den frühen Morgenstunden passiert sein. Ich begreife nur nicht, wie der Besitzer dieses Geschäftes um diese Zeit hier sein konnte, wenn er nicht seine Wohnung in diesen Räumen hatte.«
    Cennegan lächelte. Er wusste, dass der Arzt der Mordkommission sich gern kriminalistische Gedanken machte, obgleich daß eigentlich gar nicht zu seiner Aufgabe gehörte.
    »Und was ist rein medizinisch zu sagen?«, fragte der Lieutenant.
    »Nicht viel. Tod durch Messerstiche. Die Klinge hatte am Heft eine Breite von ungefähr dreißig Millimeter, was auf eine Art schmalen Dolch schließen lässt. Die Länge der Klinge kann ich erst nach der Obduktion angeben. Wahrscheinlich war schon der erste, höchstens der zweite Stich tödlich, was sich aus den Blutungen ergibt. Aber auch das ist bis zur Bestätigung durch die Obduktion nur eine bloße Vermutung.«
    »Welche Zeit können Sie für den Todeseintritt angeben?«
    »Ich möchte annehmen, dass es zwischen drei und fünf Uhr morgens war. Auch das vorbehaltlich anderer Resultate während der Obduktion.«
    »Okay, Doc. Sie veranlassen den Abtransport der Leiche, sobald die Bilder aufgenommen worden sind.«
    »Yes, Cennegan.«
    Die beiden Männer gingen zurück in den Vorraum. Während der Arzt auch diesen wieder verließ, blieb Cennegan dort stehen und rief die Leute vom Spurensicherungsdienst herein.
    »Bill und Mac«, sagte er, »sucht den Teppich ab! Zunächst nur einen schmalen Streifen von der Tür bis zu dieser Portiere. Jim und Tony, ihr nehmt euch die Umgebung der Leiche vor! Aber der Tote selbst wird nicht angerührt, jetzt noch nicht.«
    »Okay, Chef«, murmelten die vier Männer.
    Sie öffneten ihre mitgebrachten Bestecktaschen und bewaffneten sich mit Pinzetten, handlichen Vergrößerungsgläsern, Glasröhrchen und Papiertüten. Auch ein Kästchen mit dem Fingerabdruckbesteck nahmen sie mit.
    Cennegan wusste, dass er den Leuten jetzt erst einmal ein paar Minuten Zeit lassen musste, damit sie in Ruhe arbeiten konnten. Er ging hinaus in den Flur und teilte seine Vernehmungsbeamten ein.
    »Rock, Sie suchen den Portier und stellen Folgendes fest: Sind heute Nacht ein oder mehrere Männer ins Haus gekommen? Wenn ja, wie sahen sie aus, wie viel waren es, wann kamen sie, was trugen sie für Kleidung, was hatten sie bei sich, wann gingen sie wieder. Wenn nein: Gibt es noch andere Eingänge zu diesem Block, ob verschlossen oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Klar?«
    »Ja, Chef.«
    »Okay, schwirren Sie ab! Martin, Sie kümmern sich mal darum, was für Räume unter diesem Apartment liegen. Stellen Sie fest, ob in diesen Räumen heute Nacht Leute waren, wenn ja, ob sie irgendwann etwas gehört haben. Johnny und Chris, ihr nehmt euch die benachbarten Apartments vor und forscht nach dem gleichen. Ab geht die Post!«
    Bewegung kam in die Versammlung der schweigend wartenden Männer. Cennegan winkte sich den Polizeifotografen mit seinem Gehilfen heran und erklärte: »Der Tote liegt in einem nicht sehr breiten Gang. Fotografieren Sie ihn aus allen erdenklichen Perspektiven und von allen Seiten. Klar? Gut. Warten Sie so lange, bis der Spurensicherungsdienst die Umgebung des Toten abgesucht hat.«
    »Okay, Chef.«
    Der Lieutenant nickte und sagte: »Roy, Sie übernehmen meine Stellvertretung, ich bin in einer halben Stunde wieder hier. Ich

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