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0068 - Wir holten sie vom Schiff

0068 - Wir holten sie vom Schiff

Titel: 0068 - Wir holten sie vom Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir holten sie vom Schiff
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sein.«
    »Tja, ich tanzte ein paar Mal mit ihr und war ziemlich verlegen, weil ich nicht wusste, worüber ich mich mit ihr unterhalten sollte. Dann lud ich sie zu einem Drink an der Bar ein, und hinterher brachte ich sie nach Hause. Wir verabredeten uns und trafen uns seither mindestens zweimal jede Woche. Wir sind auch gelegentlich übers Wochenende ein bisschen ins Grüne gefahren. Nach kurzer Zeit hatten wir gemerkt, dass wir gut zusammenpassten und eigentlich heiraten könnten. Wir wollten nur noch solange warten, bis ich ein bisschen Geld gespart hatte.«
    »Was tat Ihre Braut beruflich?«
    »Sie stammt aus dem Süden, irgendwo aus Florida, und war eigentlich Friseuse. Aber sie hatte ihren Beruf an den Nagel gehängt, weil sie sich in New York als Mannequin ausbilden lassen wollte.«
    Ich warf Phil einen raschen Blick zu. Er machte sich eifrig Notizen.
    »Wissen Sie, wo diese Ausbildung vonstattengehen sollte?«
    »Bei einer Mannequin-Schule Bals oder so ähnlich.«
    »Das ist sehr interessant«, murmelte ich. »Und Ihre Freundin wohnte in der 98. Straße West bei Mrs. Vanderland?«
    »Ja.«
    »Wie ist sie gerade an diese Wohnung gekommen?«
    »Das weiß ich nicht. Als ich Jenn kennenlernte, hatte sie diese Wohnung bereits.«
    »Haben Sie ein Foto von Ihrer Freundin?«
    Er griff nach seiner Brieftasche.
    »Ja. Hier. Eine ganze Menge.«
    Er zeigte uns ein paar Aufnahmen einer sehr hübschen jungen Dame, die sich sehr gut kleidete.
    »Können wir dieses Foto für unsere Fahndung behalten?«, fragte ich, indem ich das auswählte, auf dem sie am deutlichsten zu erkennen war.
    »Ja, bitte. Wollen Sie denn nach ihr fahnden?«
    Ich nickte.
    »Ja. Das werden wir. Aus bestimmten Gründen, die ich Ihnen nicht nennen kann. Sagen Sie, in diesem Zusammenhang fällt mir eine Kleinigkeit ein, die völlig unbedeutend ist, ich möchte nur darüber informiert sein: Hat Ihre Freundin einen gewissen O’Heaver gekannt?«
    Er stutzte.
    »Wie kommen Sie auf diesen lausigen Kerl?«
    »Ich frage nur so. Es ist ohne jede Bedeutung«, log ich.
    »Ja. Sie hat ihn gekannt. Er schickte ihr ein goldenes Armband mit ein paar Zeilen. Aber Jenn hat das Armband zurückgeschickt.«
    Wir bedankten uns für seine Auskünfte. Wir versprachen ihm, dass wir ihm Nachricht geben würden, wenn wir etwas von seiner Freundin erfuhren. Er ging. Phil sah ihm nach, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte. Dann sagte er: »Den hat uns der Himmel geschickt! Jetzt haben wir endlich eine vernünftige Spur!«
    Ich sah gedankenvoll zum Fenster hinaus.
    »Berty Johnson«, murmelte ich. »Bekannt mit einem gewissen Steve O’Heaver, verschwindet spurlos nach wenigen Wochen. Jenn Collins, bekannt mit einem gewissen Steve O’Heaver, verschwindet spurlos nach wenigen Wochen. Sehr merkwürdiges Zusammentreffen, was?«
    Phil wischte sich den Schweiß von der Stirn, »Ich schlage vor, wir fahren noch mal zu diesem O’Heaver. Aber diesmal könnten wir ihn ein bisschen härter anpacken!«
    »Genau meine Meinung«, brummte ich und schob mir die Dienstpistole, die ich der Hitze wegen in den Schreibtisch gelegt hatte, zurück ins Schulterhalfter unter meinem Jackett.
    ***
    Cennegans Mordkommission kam mit zweiundzwanzig Mann, von denen allein vier Leute Spezialisten des Spurensicherungsdienstes waren. Einige uniformierte Beamte hatte der Lieutenant mitgenommen, um den Tatort gegen Neugierige und schnüffelnde Reporter absichern zu können.
    Im Flur kam ihnen ein Chinese entgegen, der gar nicht nach der sprichwörtlichen asiatischen Ruhe und Gelassenheit aussah. Sein Gesicht war kreidebleich, und seine Hände befanden sich in unablässiger Bewegung vor Aufregung.
    »Lieutenant Cennegan?«, fragte er in akzentfreiem Englisch.
    »Ja, ich«, nickte Cennegan. »Sie sind der Mann, der uns angerufen hat?«
    »Yes, Sir.«
    »Sie haben den Toten gefunden?«
    »Yes, Sir. Als ich heute Morgen zum Dienst kam, stand die Tür einen Spaltbreit offen. Ich dachte mir, Mister O’Heaver wäre vielleicht schon anwesend und hätte versehentlich die Tür nicht richtig hinter sich geschlossen. Als ich eintrat und in das Hinterzimmer gehen wollte, wo wir Staubsauger und Reinigungsgerät aufbewahren, stieß ich im Flur auf die Leiche. Es ist grauenhaft, Sir.«
    »Sie arbeiten schon lange hier?«
    »Vier Jahre, Sir.«
    »Gut. Ich werde Sie noch brauchen. Bleiben Sie vorläufig hier. Los, Doc, sehen wir uns zuerst einmal den Toten an.«
    Gemeinsam mit dem Polizeiarzt betraten sie den ersten

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