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0068 - Wir holten sie vom Schiff

0068 - Wir holten sie vom Schiff

Titel: 0068 - Wir holten sie vom Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir holten sie vom Schiff
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hatte, zerschnitten. Ich tastete den Mann ab. In seiner Brieftasche fand ich einen Dienstausweis der Stadtpolizei:
    Lieutenant Roger Cennegan, New York City Police. Sieh an, dachte ich, und ich musste unwillkürlich grinsen.
    Dieser Cennegan scheint ein tüchtiger Bursche zu sein. Nun hat er selbst seine Spur so weit verfolgt, dass er bis zur richtigen Adresse durchfand. Er hätte es nur ein bisschen vorsichtiger anfangen müssen. Sonst könnte er nicht bewusstlos vor mir liegen.
    Ich schob ihm den Ausweis wieder zurück in die Brieftasche. Helfen konnte ich ihm jetzt nicht, weil ich nichts bei mir hatte. Und in ein paar Minuten würden wir ihn gleich in ein Hospital bringen lassen. So lange musste es noch gehen.
    Ich sah auf die Uhr. Noch vier Minuten blieben mir Zeit, die dunkle Ecke hier unten zu verlassen.
    Ich kletterte die Stiege hinauf und drückte die Luke mit der Schulter auf. Diesmal kannte ich den Weg, den ich zu nehmen hatte. Ich stand in kurzer Zeit an Deck. Die Pistole hatte ich in die rechte Hosentasche geschoben und hielt sie dort fest, um nötigenfalls sofort schussbereit zu sein.
    An Deck lungerten ein paar schmuddelige Kerle herum, die offenbar zur Mannschaft des Schiffes gehörten. Sie sahen mich zwar erstaunt an, sagten aber nichts. Vielleicht dachten sie, ich wäre ein Gast des Kapitäns oder so.
    Ich suchte mir meinen Weg zur Brücke von hinten her. Der Kapitän brauchte mich nicht zu früh zu Gesicht bekommen. Ich sah unterwegs auf die Uhr: noch zwei Minuten.
    Eine davon brauchte ich, um auf die Brücke zu kommen. Das Schiff hatte jetzt schon ganz schöne Fahrt aufgenommen und pflügte mit hoher Bugwelle durch den Hafen, während rechts und links die Wolkenkratzer Manhattans zurückblieben.
    Innerhalb der Dreimeilenzone mussten wir sie stellen, sonst konnten wir nichts mehr ausrichten. Hoffentlich waren die bestellten Kollegen pünktlich.
    Punkt eine Minute vor dem angesetzten Beginn der Aktion, betrat ich die Brücke.
    »Hallo, Käpt’n!«, rief ich, während ich durch die letzte Tür in den eigentlichen Kommandoraum trat.
    Der Kapitän stand mit einem Fernglas an der vorderen Fensterwand. Er drehte sich schnell um und sah mich sprachlos an. Er war das Gegenteil dessen, was man sich unter einem Seebären vorstellt. Der Bursche war schlank, drahtig und geölt, wo man hinsah: Die Haare, das Gesicht, sogar die Hände glänzten speckig. Außerdem hatte er einen Blick, der so falsch war, dass einem die Milch im Kaffee sauer werden konnte, wenn der Kerl nur darauf blickte.
    »Was suchen Sie auf meinem Schiff?«, fauchte er mich an.
    »Haben Sie Passagiere an Bord?«, fragte ich ungerührt zurück.
    Er stutzte.
    »Passagiere? No! Wie kommen Sie denn darauf? Dieses Schiff ist ein Frachter, kein schwimmendes Hotel!«
    »Darf man fragen, wohin die Reise geht, Kapitän?«
    »Nach Port Said, Ägypten.«
    »Nicht weiter? Laufen Sie nicht auch Al Haraiba an?«
    »Was - was ist denn das für ein Nest?«
    »Al Haraiba ist eine Hafenstadt Saudi Arabiens, am Roten Meer gelegen. Nach den Informationen, die der Interpol über Ihr seit Langem verdächtiges Schiff vorliegen, gehören Sie zu den ganz wenigen Schiffskapitänen, die eine Hafenstadt anlaufen, in der Sie gar keine Geschäfte machen können.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte er lauernd.
    »Von der Interpol«, entgegnete ich trocken. »Das sagte ich ja schon.«
    Er drehte sich um und winkte einem stämmigen Kerl zu, der auf der Steuerbordseite stand.
    »Schaff mir den neugierigen Burschen vom Halse, Al! Er kann morgen Nacht mit dem anderen über Bord gehen.«
    »Okay, Chef!«, sagte der Gorilla grinsend.
    Ich zog meine Dienstpistole. »Geben Sie sich keine Mühe, mein Lieber. Sie sind zwar ganz gut gewachsen, aber trotzdem dürfte auch für Ihren Körper ein kleines Löchlein genügen, um das Leben dadurch fliehen zu lassen.«
    Der Kapitän wollte mit der linken Hand in die Hosentasche. Ich stoppte ihn mit einer drohenden Bewegung meiner Pistole.
    »Stopp, mein Bester! Ich habe noch mehr Kugeln im Magazin. Übrigens, seht euch doch nur mal an, was ihr für einen schönen Besuch kriegt!«
    Sie starrten verdattert zum Fenster hinaus auf das Vorderdeck. Gekonnt setzte dort langsam ein Hubschrauber zur Landung an. Der Wind von den langen Rotorblättern riss einigen Matrosen die Mützen vom Kopf, als sie zu nahe kamen.
    »Was soll das heißen?«, schrie der Kapitän.
    »Ich erkläre Sie hiermit für verhaftet«, sagte ich ruhig, aber fest. »Das Schiff

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