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0069 - Der unheimliche Bogenschütze

0069 - Der unheimliche Bogenschütze

Titel: 0069 - Der unheimliche Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlichte Perlenkette gelegt. Das blonde Haar schimmerte seidig, war wohl frisiert und zu einer Innenrolle gelegt.
    Die anderen Männer würden staunen, wenn sie Sheila so sahen.
    »Können wir?« fragte sie.
    Bill nickte. »Was macht Johnny?«
    »Der ist nicht wachzukriegen.«
    Wir verließen das Zimmer. Bill reichte seiner Frau den Arm. Ich blieb hinter den beiden, als wir den Gang hinunterschritten und auf die Treppe zugingen.
    Wir waren die letzten.
    Ed Morris, der Butler, erwartete uns am Ende der Treppe. Er zuckte mit keiner Wimper, als er Sheila sah, sondern deutete nur eine Verbeugung an.
    Ein Gentleman der alten Schule, dieser Butler.
    »Darf ich Sie in den Rittersaal begleiten?« fragte er.
    »Sie dürfen, Meister!« Bill grinste.
    Ed Morris ging voraus. Er hielt uns die Tür offen. Wir durchquerten einen Gemälderaum. Die Bilder an den Wänden zeigten wilde Schlachtszenen. Das Parkett glänzte, daß man sich darin spiegeln konnte.
    Die große Flügeltür zum Rittersaal stand offen.
    Die anderen Gäste hatten bereits an der langen Tafel Platz genommen. Alle Köpfe drehten sich, als Sheila und Bill Conolly den Rittersaal betraten.
    »Ah, welch ein Glanz in diesem Schloß!« rief Gilbert du Pré in übertriebener Form. »Seien Sie uns willkommen.«
    Auch die Augen des Verwalters glänzten, als sein Blick auf Sheila ruhte.
    Custer schaute sie ebenfalls an, und nur Madelaine hatte den Kopf gesenkt.
    Sheila stach sie glatt aus, obwohl sich Custers Gattin umgezogen hatte. Sie trug ein schwarzes Spitzenkleid, durch das viel von ihrer weißen Haut schimmerte.
    Ed Morris rückte dem Ehepaar Conolly zwei Stühle zurecht. »Darf ich Sie bitten, Platz zu nehmen?«
    »Danke.« Sheila lächelte.
    Bill saß links neben ihr, während sie als rechten Tischnachbarn Gilbert du Pré bekam. Das behagte Sheila sicherlich nicht.
    Auch für mich hatte man einen Platz reserviert.
    Neben Madelaine Custer.
    Ausgerechnet da. Ich machte jedoch gute Miene zum bösen Spiel und nahm lächelnd Platz.
    »Ich habe Ihnen den Platz extra freigehalten«, bemerkte sie und gönnte mir einen sündigen Augenaufschlag.
    »Wie nett.«
    Meine Kleidung schien sie nicht zu stören, im Gegensatz zu den anderen. Jerry F. Custer und Roman Willard warfen mir mißbilligende Blicke zu, und du Pré konnte mich sowieso nicht leiden.
    Ich saß mit dem Rücken zur Wand hin. Mir gegenüber hatten die Conollys und du Pré Platz genommen. Links neben mir saß das Ehepaar Custer, und Roman Willard trug ebenfalls einen Smoking. Er hatte seinen Platz an der Stirnseite der langen Tafel.
    Sie war festlich gedeckt. Allerdings gab es noch zwei freie Plätze. Einen auf jeder Seite.
    Sie wurden drei Minuten später von du Prés Leibwächtern eingenommen. Atkins hockte sich neben mich, während Scarface gegenüber Platz nahm.
    In seinem narbenbedeckten Gesicht zuckte kein Muskel, während Atkins mich anstarrte wie ein Tiger.
    So, daß niemand es hören konnte, flüsterte er mir ins Ohr: »Ich werde dich noch fertigmachen, Mister. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Eine Antwort bekam er von mir nicht, dafür spürte ich Mrs. Custers Knie an meinem Bein. Sie rieb es leicht hin und her, und mir war längst klar, was sie wollte. Der alte Custer schien sie wohl nicht mehr bei Laune halten zu können.
    Das Essen wurde aufgetragen.
    Ed Morris stand an der Tür, als habe er einen Ladestock verschluckt. Seine Blicke glitten immer wieder durch den großen Raum und tasteten auch über die Galerie, die sich über meinem Rücken befand.
    Polly brachte Getränke, während zwei Männer die Vorspeise servierten.
    Wir konnten zwischen verschiedenen Dingen wählen. Ich entschied mich für einen Spargelcocktail.
    Er mundete vorzüglich, ebenso wie die Kresserahmsuppe, die auch Atkins aß. Sein Schlürfen fiel mir auf die Nerven.
    Es wurde auch geredet, doch das eigentliche Thema, den Bau der Straße und den Verkauf des Schlosses, schnitt niemand an. Auch Custer nicht. Er war viel zu sehr mit seinem Essen beschäftigt.
    Madelaine Custer hatte ihre Bemühungen noch nicht aufgegeben. Hin und wieder versuchte sie, ein Gespräch anzufangen, wobei sie manchmal wie unbeabsichtigt ihre Hand auf meinen Oberschenkel legte, sie aber sofort wieder zurückzog.
    Manchmal drehte sie sich auch in meine Richtung, und dann klaffte der Tropfenausschnitt ihres Kleides stets ein wenig auseinander, so daß ich zwangsläufig einige recht nette Einblicke bekam.
    Nach der Suppe wurde das Hauptgericht aufgetragen. Die

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