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0069 - Der unheimliche Bogenschütze

0069 - Der unheimliche Bogenschütze

Titel: 0069 - Der unheimliche Bogenschütze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machten.
    »Wie ist es, Herrschaften?« fragte Roman Willard. »Hat jemand gegen Mr. Sinclairs Vorschlag etwas einzuwenden?«
    Keiner.
    »Gut, dann gehen wir jetzt auf unsere Zimmer.«
    »Und treffen uns in einer halben Stunde unten in der Halle«, sagte Jerry F. Custer. »Wir wollen schließlich nicht vergessen, zu welchem Zweck wir hergekommen sind. Oder was sagen Sie dazu, Mr. du Pré?«
    Der Buchmacherkönig hatte sich ein Zigarillo angezündet und paffte graublaue Wolken. »Mir ist das egal. Ich will das Geschäft über die Bühne bekommen.«
    »Okay, dann bis später.« Custer zog seine Frau vom Stuhl hoch und verschwand mit ihr.
    Die anderen folgten ihm. Bill und ich blieben noch zurück. Auch der Butler stand an der Tür.
    »Haben Sie eine Decke?« fragte ich ihn.
    »Natürlich, Sir, ich hole eine. Einen Augenblick Geduld bitte.«
    Ich schaute mir den Toten an. Wir hatten ihn nicht berührt. Mich interessierte besonders der Pfeil. Eine dünne Blutspur war von der Einschußstelle nach unten gesickert und vom Jackett aufgesaugt worden.
    Mit zwei Fingern faßte ich den Pfeil an.
    »Holz«, sagte ich zu Bill. »Dieser Pfeil ist aus Holz gefertigt und angestrichen worden.«
    »Kannst du schätzen, wie alt er ist?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, dazu müßte man eine Analyse durchführen.«
    Der Butler kam zurück. Er trug eine Decke über den Armen. Ich nahm sie ihm ab und breitete sie über dem Toten aus.
    »Eine Frage noch«, sagte ich, bevor sich der Butler entfernen konnte.
    »Bitte?«
    »Wo hat Mr. Willard sein Zimmer?«
    »Er besitzt nahe der Bibliothek einige Räume.«
    »Danke sehr.«
    Der Butler verbeugte sich. »Sir, wenn ich mir eine Frage erlauben darf?«
    »Bitte sehr.«
    »Werden Sie den Mörder fangen?«
    »Das hoffe ich, Ed. Das hoffe ich sogar sehr.«
    »Danke, Sir.«
    ***
    Der unheimliche Bogenschütze war schnell wie ein Wiesel. Kaum hatte er den Pfeil abgeschossen, machte er kehrt und rannte in den Gang hinein.
    Er schaute gar nicht nach, ob er auch getroffen hatte. Für ihn gab es keinen Fehlschuß.
    Wie ein Schatten, ebenso rasch und lautlos, verschwand der Unheimliche in einem der Zimmer. Der Einstieg an der halbhohen Holzwand war noch offen.
    Blitzschnell tauchte der Unheimliche in den Einstieg, und sofort schloß sich die Wand wieder, nachdem er einen Kontaktknopf gedrückt hatte.
    Nichts wies mehr auf eine Spur hin.
    In der absoluten Finsternis kletterte das Monster über eine rostige Steigleiter hinab in sein Reich. Hier unten fühlte er sich am wohlsten. Jetzt brauchte er nur noch auf das nächste Opfer zu warten. Er hatte sich bereits eins ausgesucht…
    ***
    Wütend rammte Jerry F. Custer die Tür seines Zimmers hinter sich zu. »Ein verdammter Shit ist das«, fluchte er. »Ich bin hierhergekommen, um ein Geschäft zu tätigen, und jetzt schießt da ein Irrer die Leute ab.« Er schlug mit der Faust auf eine Kommode. »Verdammt auch.«
    Seine Frau starrte ihn an. Ihr saß noch immer der Schock in den Knochen. Sie kannte ihren Mann, sie wußte, wenn er diese Stimmung einmal hatte, war mit ihm kein vernünftiges Wort mehr zu reden. Da drehte er durch. Er hatte diese Wutausbrüche öfter. Mindestens jeden Monat einmal. Madelaine wäre am liebsten von ihm weggelaufen, aber das Geld hielt sie zurück. Wenn Custer nicht mehr bezahlte, mußte sie wieder in Soho strippen.
    In Frankreich hatte sie Rauschgift geschmuggelt, sich dann aber im letzten Moment nach England abgesetzt, wo Custer sie getroffen und aus einer Laune heraus geheiratet hatte.
    Custer wirbelte auf dem Absatz herum.
    »Was stierst du so?« schrie er seine Frau an. »Glotzt hier wie ein Kalb!«
    Madelaine schluckte. »Ich habe Angst«, gestand sie.
    Custer lachte schrill. »Angst, was ist das schon gegen das Geschäft, das mir vielleicht durch die Lappen geht.«
    »Du denkst immer nur ans Geld. Ich zähle wohl nicht.«
    Custer lachte meckernd. »Doch, aber du kostest mich eine Menge Zaster.«
    »Dann bin ich dir das nicht wert?« fragte die ehemalige Stripperin erstickt.
    »Nein!«
    Madelaine begann zu weinen. Sie wollte es nicht, aber plötzlich schossen die Tränen aus ihren Augen.
    »Hör auf zu flennen!« brüllte Custer.
    Die schwarzhaarige Frau schüttelte den Kopf.
    Da drehte der große Jerry F. Custer durch. Er schlug zweimal zu.
    Madelaines Kopf flog nach links und rechts. Auf ihren Wangen breiteten sich rote Flecken aus. Bevor ihr Mann jedoch ein drittes Mal zuschlagen konnte, machte sie auf dem Absatz kehrt,

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